Die Geschichte um die vermeintliche Weihnachts-Kampagne von Coca-Cola gegen die Alternative für Deutschland (AfD) geht weiter. Mutmaßliche Unterstützer der Partei hatten ein gefälschtes Pepsi-Plakat in Umlauf gebraucht. Erst feierte es die Partei – doch dann schaltete sich Pepsi ein.
Was bisher geschah
Am 4. Dezember tauchte am Lützowplatz unweit der Berliner Zentrale der Alternative für Deutschland ein Plakat mit dem Spruch „Für eine besinnliche Zeit: Sag‘ Nein zur AfD“ auf. Ebenfalls klar auf dem Bild erkennbar: Das Logo von Coca-Cola.
Nachdem sich der anfängliche Verdacht, der Getränkehersteller aus Atlanta stecke selbst hinter dem Plakat, als falsch erwiesen hatte, bekannte der Konzern trotzdem Farbe in der Diskussion. (Hier nochmal die Geschichte im Detail.)
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Patrick Kammerer, Director Public Affairs and Communications für Coca-Cola Deutschland, und auch der deutsche Twitter-Account von Coca-Cola selbst teilten den Beitrag samt Bild und kommentierten, dass nicht jeder Fake falsch sein müsse.
Nicht jedes Fake muss falsch sein. https://t.co/IAH8t8k7AT
— Patrick Kammerer (@PatrickKammerer) 3. Dezember 2018
Die AfD will den Spieß umdrehen – und scheitert kläglich
Nachdem der daraufhin ausgerufene Boykott einiger AfD-Politiker und Verbände in den Weiten der sozialen Netzwerke weitestgehend verpuffte, setzte sich vermutlich ein Anhänger der Partei hin und bearbeitete das eigentliche Plakat via Bildbearbeitung.
Heraus kam ein Plakat mit klarem Pepsi-Branding und dem Spruch: „Für eine besinnliche Zeit: Sag ja zur AfD!“
Der Markt regelt. #afd #pepsi pic.twitter.com/zs0adUjys9
— Neusprech Detektor (@HerrmannsG) 5. Dezember 2018
Obwohl der Urheber nicht im Detail bekannt ist, sprangen zahlreiche Landesverbände der Alternative für Deutschland kurzzeitig auf und teilten die Foto-Montage.
Nicht jedes Fake muss falsch sein. https://t.co/feOOJHxfZm
— AfD Berlin (@AfDBerlin) 5. Dezember 2018
Pepsi prüft rechtliche Schritte gegen den Ersteller
Doch dieser Schuss ging gewaltig nach hinten los, weswegen alle Seiten und Verbände ihre geteilten Inhalte inzwischen von den Plattformen gelöscht hatten. Doch das Internet vergisst nicht – und das könnte den Urheber der Schöpfung und womöglich auch die AfD im Nachhinein treffen.
Denn als Pepsi von deutschen Nutzern auf seiner Facebook-Seite mit dem Plakat konfrontiert wurde, zögerte der Getränkehersteller nicht lange.
Gegenüber der Digital-Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung konkretisierte ein Sprecher nochmals:
In den letzten Tagen wurden in sozialen Medien diverse Postings verschiedener AfD-Kreisverbände veröffentlicht, die einen Zusammenhang zwischen der Marke Pepsi und der AfD suggerieren. Wir halten ausdrücklich fest, dass kein derartiger Zusammenhang besteht. Pepsi distanziert sich klar von jeglicher parteipolitischen Vereinnahmung und behält sich gegen jegliche Verletzung seiner Markenrechte rechtliche Schritte vor.
Und so wurde aus dem vermeintlichen Coup der AfD einer der größten Reinfälle des Jahres.
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