In unserem Format LET’S TALK BIZ geben wir Gründern die Möglichkeit, sich und ihre Firma unseren Fragen zu stellen. Diesmal: Stefan Pandorf, Geschäftsführer der Particulate Solutions GmbH.
Kurz-Bio des Gründers
- Name: Stefan Pandorf
- Geburtsjahr: 1984
- Motto/Vision: Wir sind überzeugt, dass Marketing und CSR keine Gegensätze, sondern ein mächtiges Paar sind und in der richtigen Kombination die sinnvollste Form von Marketing. In jeder Hinsicht.
- Firmenname: Particulate Solutions GmbH
- Gründungsjahr: 2012
- Mitarbeiter: 20
- Standort: Koblenz
Stell dich in maximal drei Sätzen vor.
Mein Name ist Stefan Pandorf. Ich bin einer der Gründer von Particulate aus Koblenz. Wir entwickeln Lösungen für Unternehmen, mit denen wir klassisches Marketing mit Corporate Social Responsibility (CSR) verknüpfen, mit dem Ziel möglichst viele Mehrwerte zu generieren.
Wie bist du auf die Idee zu deinem Unternehmen gekommen?
Begonnen hat alles mit einem Auslandssemester in Finnland. Zu dieser Zeit schwappte gerade der Crowdfunding-Hype aus den USA nach Europa.
Damals haben meine Mitgründer Stephanie Henn, Stefan Fink und ich unsere Masterarbeit über gesellschaftliches Engagement in Unternehmen geschrieben und uns überlegt, wie man diese Finanzierungsform noch nutzen könnte. Daraus entstand dann die Idee, Spendenplattformen für Unternehmen zu entwickeln, über die Kunden fiktive Währungen, die wir SocialCoins nennen, an ausgewählte Projekte spenden können.
Wir wollten Marketing mit gesellschaftlichem Engagement verknüpfen, um das Potenzial der Spenden für Unternehmen nutzbar zu machen. Corporate Social Responsibility ist bei der Kaufentscheidung wichtig geworden.
Nimm uns mit durch die Gründungsphase: Wie bist du die Umsetzung deiner Idee konkret angegangen?
Wir haben einfach losgelegt und Particulate noch während des Studiums gegründet. Nachdem der erste Prototyp fertig und die ersten Pilotkunden überzeugt waren, haben wir Erfahrungen gesammelt, gelernt und dies alles gleich wieder in Geschäftsmodell und Technologie investiert.
So haben wir uns stetig weiterentwickelt und unsere Lösung auf Basis der Kundenreaktionen verbessert. Bis heute gehen wir kundenorientiert vor und lassen in der Produktentwicklung deren Feedback einfließen.
Stichwort Support: Ihr seid Teilnehmer des Startup-Programms TechBoost. Wie seid ihr darauf aufmerksam geworden?
Während unserer Suche nach dem passenden Cloudangebot. Gegenüber unseren Kunden, die hohen Wert auf Datenschutz und Datensicherheit legen, ist die Partnerschaft mit der Telekom ein schlagendes Argument. Die Telekom hat da einfach einen guten Ruf.
Welche Vorteile habt ihr durch die Unterstützung?
Über das TechBoost-Programm der Telekom erfuhren wir von der Open Telekom Cloud. Zu Beginn haben wir noch auf andere Cloud-Anbieter gesetzt. Aber dann haben unsere Kunden, die häufig aus der Finanzbranche kommen, immer öfter nach Datenschutz und Datensicherheit gefragt. Deshalb haben wir uns nach einer anderen Cloud-Lösung umgeschaut.
Neben der sicheren Speicherung der Daten wollten wir die Lösung flexibel skalieren können, etwa wenn Nutzerzahlen plötzlich ansteigen. Sobald der Zugriff auf die Plattformen in die Höhe schnellt, bucht ein Auto-Scaling-Service automatisch Ressourcen hinzu.
Das brauchen wir zum Beispiel in Frankfurt für unser Projekt ‚Werde RadGeber‘. Da spendet die Deutsche Bahn für jede Buchung eines Leihrads. Kommt es zu einer Tunnelsperrung der S-Bahn, wechseln viele Pendler auf die Leihräder – und die Zugriffszahlen auf der Spendenplattform steigen in kurzer Zeit enorm an. Da muss unser System dann stabil und zuverlässig sein.
Nun entwickelt ihr euch weiter. Was sind auf deiner Reise die größten Herausforderungen für dich und dein Team?
Skalierung und immer lieferfähig zu sein – egal wie viele Kunden die Plattformen nutzen. Wir wollen in den kommenden Monaten stark wachsen. Denn jedes Unternehmen – ob Finanzdienstleister, Energieversorger oder Einzelhändler – kann prinzipiell eine solche Plattform betreiben, um die Kundenbindung oder Markenwahrnehmung zu erhöhen.
Stichwort Veränderungen: Wie hast du dich persönlich verändert, seitdem du gegründet hast?
Ich musste lernen, wie wichtig es ist, Aufgaben abzugeben und zu delegieren. Als wir noch zu viert oder fünft waren, haben wir fast alles gemeinsam besprochen, entschieden und umgesetzt. Mit wachsendem Kundenstamm und Team funktioniert das natürlich nicht mehr.
Es ist wichtig, dass dann nicht mehr alles über den eigenen Schreibtisch läuft und ein Team bereitsteht, auf das Verlass ist. So bleibt Zeit, um sich um strategische Themen zu kümmern.
Erzähl uns von deinem „typischen Arbeitstag“. Wie sieht der aus?
Kein Tag ist wie der andere. Es gibt immer neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ich kümmere mich hauptsächlich um die Themen Marketing und Vertrieb und sorge mit unserem Team dafür, dass die Kunden-Pipeline immer ordentlich gefüllt ist.
Dazu gehört natürlich viel Planung und Abstimmung. Ich lasse es mir aber auch nicht nehmen, noch selbst zum Hörer zu greifen und potenzielle Kunden zu überzeugen oder vor Ort beim Kunden zu sein.
Dein Ausgleich: Wie schaltest du nach diesem Tag am besten ab?
Ich verbringe Zeit mit Freunden und versuche so den Kopf frei zu bekommen. Das gelingt nicht immer, weil viele meiner Freunde selbst Gründer sind und wir häufig Ideen und Erfahrungen austauschen.
Das passiert aber häufig bei einem Kaffee und macht viel Spaß. Am Wochenende geht’s dann auch mal raus in die Natur.
Hast du einen Master-Tipp für Neugründer?
Bleibt beharrlich! Wenn ihr von Eurer Idee überzeugt seid, bleibt dran. Beharrlichkeit zahlt sich immer aus.
Was sind die nächsten Schritte für dein Unternehmen?
Unser Ziel ist es, große und kleine Unternehmen in ganz Deutschland und in den nächsten Monaten auch international anzusprechen, um damit klassisches Marketing mit gesellschaftlichem Engagement zu verknüpfen und so die Kundenbindung und Markenwahrnehmung zu verbessern.
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