Jetzt in der Vorweihnachtszeit wird es vielen von uns bewusst: Seine Marktmacht wächst unaufhörlich weiter. Und in vielen Haushalten ist Amazon nicht mehr wegzudenken. Eine aktuelle Studie der Universität St. Gallen dokumentiert dies eindrucksvoll. Doch warum ist das so? Eine Bestandsaufnahme.
Wie eine gut geölte Maschinerie, die von keinem mehr zu stoppen ist: Die Macht von Amazon in Deutschland verwurzelt sich immer mehr und floriert weiter. Bestätigt wird dies durch den „Amazon Watch Reports“ der Universität St. Gallen, den das deutsche Online-Portal Statista anschaulich darstellt.
Die Infografik bezieht sich auf Ergebnisse des gesamten Handels. Diese schließen sowohl den Online- als auch den stationären Handel ein. Amazon hat demnach insbesondere in den Bereichen Bücher, Spielzeug sowie Elektronik und Computer einen eindrucksvollen Marktanteil inne (zwischen 16 und 20 Prozent).
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Für jeden zehnten Käufer von Produkten aus dem Bereich Haushalt, Garten und Baumarkt ist Amazon in Deutschland die erste Wahl. Lediglich in der Kategorie Lebensmittel hinkt der Online-Versandhändler hinterher. Hier sind es magere o,o5 Prozent Marktanteil.
Warum Amazon in Deutschland so erfolgreich ist
So unerklärlich die Marktmacht von Amazon in Deutschland für viele Käufer und Händler auch erscheinen mag, so zielstrebig und systematisch hat sich das Unternehmen um Gründer Jeff Bezos den Erfolg konsequent erarbeitet.
Zu den Erfolgskonzepten zählen unter anderem einzigartige Service-Leistungen, eine kinderleichte Bedienung und eine unverzüglichen Lieferung. Leistungen, die nur auf eine zentrale Aufgabe abzielen: Den Kunden in Fokus allen Handelns zu stellen.
Die Gründe für Amazons Marktmacht lassen sich auf die folgenden vier Punkte komprimieren.
1. Die Produktpalette
Amazon taucht in immer mehr Bereiche ein und bietet von der Produktion über Logistik-Leistungen, Marketing und Vertrieb bis hin zum Abverkauf die vollständige Wertschöpfungskette.
Auch Eigenmarken unterstützen den Handelsriesen, um selbst in für ihn strategisch wichtige Marktsegmente einzudringen und so das Sortiment erweitern zu können.
2. Die kontinuierlich aktive Anlaufstelle
Amazon begleitet und bestimmt den Alltag seiner Käufer. Das Kundenbindungsprogramm Amazon Prime ist mittlerweile für Millionen Kunden im Internet Anlaufpunkt Nummer Eins.
Bücher lesen, Videos ansehen, Musik streamen, Einkäufe tätigen: Darauf wollen Amazon-Prime-Nutzer aus Bequemlichkeit nicht mehr verzichten.
3. Der technologische Vorsprung
Auf das Konto der Bequemlichkeit zahlt auch die Sprachsteuerung von Amazon ein. Der Assistent Alexa spielt auf Zuruf Musik ab, bestellt Artikel aus dem breiten Amazon-Sortiment oder liest die aktuellen Nachrichten vor.
Das smarte Heim lässt sich durch Apps von Drittanbietern sukzessive optimieren und zu einem universellen Lebensbegleiter erweitern. Heizung regulieren, Beleuchtung steuern: Amazon ist für viele Konsumenten unverzichtbar geworden.
4. Die Kooperationsmöglichkeiten
Mit seinem Marketplace öffnet Amazon den Markt für andere Händler. Die Website ist deshalb nicht nur für Amazon selbst, sondern auch für viele kleine und große Retailer die einzig verheißungsvolle Einkaufsstraße.
330.000 Händler und Unternehmen allein in Deutschland nehmen diese Leistungen des Konzerns in Anspruch – auch wenn diese zunächst von Amazon geködert, anschließend aber häufig auf sich gestellt werden.
Neben zusätzlichen Umsätzen profitiert Amazon von den sichtbaren und messbaren Kundentrends, die sich Amazon zu eigen macht und in eine Ausweitung der eigenen Produktpalette führt.
Warum Amazon in Deutschland weiterwachsen wird
Der Siegeszug Amazons wird so schnell nicht versiegen – auch wenn Jeff Bezos seine Mitarbeiter auf ein Ende des Erfolgs vorbereitet.
Doch dies ist Zukunftsmusik. Gegenwärtig spielt die Musik im Segment Lebensmittel, in dem Amazon Fuß fassen will. So will der Online-Händler seinen Lebensmitteldienst Fresh erweitern und neben Berlin, Potsdam, München und Hamburg auch andere Städte und Kommunen in Deutschland erschließen.
Für das baldige Weihnachtsgeschäft testet Amazon aktuell einen Pop-up-Store in Berlin am Kurfürstendamm. Dort finden Kunden zwischen dem 22. und 27. November Inspirationen zum Verschenken, die anschließend online bestellt werden können. Mittels QR-Code werden die Artikel gescannt und direkt in der Amazon-App aufgereiht.
Nach eigenen Aussagen präsentiert Amazon dort insgesamt 500 Ideen. Viele namhafte Unternehmen wie Nespresso, Lego, Philips oder Samsung haben die Chance, ihre neuen Produkte auf dem Silbertablett ins rechte Licht zu rücken.
Mangelnde Experimentierfreude und fehlende, kreative Ansätze kann man daher Amazon nicht vorwerfen. Doch einiges andere schon.
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Zwei wichtige Punkte sind aus meiner Sicht zu kurz gekommen:
1. Mit zum umfangreichen Produktportfolio gehört das Bewertungssystem. Selbst zu nicht mehr gelisteten Produkten finde ich bei Amazon Rezensionen. Bei vielen Produkten lasse ich mich durch die Rezensionen „beraten“ und versuche sie dann vor Ort im Einzelhandel zu bekommen.
2. Die Produktvielfalt (der Katalog), die natürlich nur bei einem Onlinehandel wie Amazon mäglich ist, führt zu Empfehlungen und Entdeckungen, die beim Einzelhändler um die Ecke gar nicht möglich sind (ähnliches bei ebay). Ich kaufe schließlich bei Amazon Produkte, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass sie existieren.
3. Der Aspekt Sicherheit. Die Anzahl der schwarzen Schafe nimmt im Internet rasant zu. Die Sicherheit, nicht betrogen zu werden und die Möglichkeit Artilel ohne wenn und aber umzutauschen zu können, macht Amazon zu einem Anbieter, bei dem man „nichts verkehrt“ machen kann.