Ein Hotel online buchen? Flugpreise auf Internetplattformen vergleichen? Reiseblogs lesen? Noch vor wenigen Jahren war nichts davon möglich. Digitale Plattformen haben das Reisen komplett verändert. Wir stellen euch einige der bedeutendsten davon vor.
Wenn ihr an eure Reisen vor etwa fünfzehn Jahren zurückdenkt: Erinnert ihr euch noch an dicke Prospekte aus dem Reisebüro, gedruckte Reiseführer und stressige Telefonate mit Hotels in fremden Sprachen mit einem Buch mit Redewendungen anbei?
All das klingt mittlerweile sehr antiquiert. Denn das Internet hat die Art und Weise wie wir reisen so sehr verändert, dass wir es uns gar nicht mehr anders vorstellen können.
Neue Stellenangebote
Social Media und Brand Manager (m/w/d NEXTREND GmbH in Flörsheim am Main |
||
Praktikum Social Media (m/w/d) NILO in Meerbusch |
||
Praktikum im Bereich interne Kommunikation und Social Media BOS GmbH & Co. KG in Ostfildern bei Stuttgart |
Für uns ein guter Grund, einmal auf die digitalen Plattformen zu blicken, die das Reisen besonders stark verändert haben.
Airbnb
Auch Airbnb begann vor genau zehn Jahren als Matratzen-Start-up von zwei Freunden, die pleite waren und dringend Geld für das teure Leben in San Francisco brauchten.
Das Revolutionäre an der Plattform ist jedoch nicht nur, dass damit zum ersten Mal Privatleute über das Internet ein Zimmer (oder eben eine Luftmatratze) an Reisende vermieten konnten. Airbnb hat außerdem sehr viele andere Sharing-Konzepte rund ums Reisen inspiriert.
So gibt es mittlerweile Boatsharing, Campersharing und sogar Flugzeug-Sharing nach dem Airbnb-Prinzip.
Booking.com
Was einmal als kleines niederländisches Start-up begann, ist heute die weltweit größte Online-Hotelbuchungsplattform. Jeden Tag werden mehr als 1,5 Millionen Zimmer über Booking.com reserviert.
Booking.com ermöglicht es nicht nur, Unterkünfte auf der ganzen Welt in nur wenigen Klicks zu buchen. Nutzer können darüber hinaus auch Bewertungen der einzelnen Unterkünfte hinterlassen und lesen – was ein enormer Vorteil für Reisende gegenüber einer Werbeanzeige in einem traditionellen Reiseprospekt ist.
Couchsurfing
Auch die Erfolgsgeschichte von Couchsurfing beginnt mit einem leicht verzweifelten jungen Mann namens Casey Fenton. Fenton ist 20 Jahre alt und gerade mit einem Billigflug in Island angekommen.
Weil er keine Lust hat in einem langweiligen Hotel zu schlafen, hackt er mal eben die Datenbank einer Universität und schickt 1.500 Studenten eine E-Mail, in der er fragt, ob er bei ihnen auf der Couch übernachten kann.
Klingt verrückt, ist aber der Anfang einer der erfolgreichsten Reiseplattformen der Welt. Couchsurfing bringt Sofabesitzer mit Reisenden zusammen. Reisende erhalten eine Gratis-Unterkunft, die Hosts treffen Menschen aus aller Welt und zeigen ihnen ihre Stadt.
Heraus kommt eine Reiseerfahrung heraus, die man so in keinem Hostel oder Hotel der Welt erleben könnte. Couchsurfing bietet nicht nur kostenlose Unterkünfte und erleichtert damit das Reisen. Die Plattform führt auch ein völlig neues Reisekonzept ein, den Austausch mit Locals.
Google hat immer wieder verschiedene Reiseangebote ausgelotet. Zwei davon haben das Reisen aber besonders beeinflusst, Google Maps und Google Translate.
Google Maps
Die Applikation wurde zwar nicht speziell für Reisende gelauncht, hat jedoch komplett verändert, wie wir uns als Touristen an fremden Orten orientieren.
Erinnert ihr euch noch an Karten aus Papier, die man mühsam falten musste? Auf denen immer die eine wichtige Straße fehlte? Die nur einen groben Ausschnitt des Ortes zeigten – meistens den, in dem man gerade nicht war? All das ist mittlerweile Geschichte!
Mit Google Maps können Reisende sich fast überall ganz einfach von ihrem Smartphone aus orientieren. Die Applikation hat darüber hinaus weitere Kartendienste inspiriert.
Maps.me ist beispielsweise eine besonders beliebte App bei Reisenden, weil man Offline-Karten herunterladen kann und so auch ohne Internetzugang jederzeit sehen kann, wo man sich befindet.
Google Translate
Ihr wollt ein Zugticket in Russland kaufen und die Verkäuferin spricht gar kein Englisch? Ihr versucht verzweifelt eine Speisekarte auf arabisch zu entziffern? Vor Google Translate gab es Hände und Füße, merkwürdige Gesten, Piktogramme oder einfach nur Frust.
Nun kann man dank Google Translate in fast jeder erdenklichen Sprache kommunizieren. Ihr könnt nicht nur reinen Text übersetzen lassen, sondern auch Sprache. Darüber hinaus hat die App eine Kamerafunktion, mit der ihr euch zum Beispiel eine Speisekarte übersetzen lassen könnt.
Die App hat ebenfalls eine Offline-Funktion, mit der ihr bestimmte Sprachen herunterladen und so auch ohne Internetzugang nutzen könnt.
Das erspart Reisenden (und Einheimischen) viel Mühe und noch mehr Missverständnisse.
Skyscanner
Das was Booking.com für Hotels ist, ist Skyscanner für Flüge. Skyscanner begann im Jahr 2001 mit einem frustrierten Mann namens Gareth Williams, der partout keine günstigen Flüge in die französischen Alpen finden konnte.
Zwei Jahre später startete er – mit zwei Freunden und einer Excel-Tabelle – Skyscanner, eine Plattform, mit der er Flugpreise aus aller Welt vergleichen konnte.
Nun ist Skyscanner eine der beliebtesten Vergleichsplattformen für Flugpreise und die wenigsten von uns buchen einen Flug noch beim Reisebüro oder gar übers Telefon, zumindest nicht, ohne vorher bei Skyscanner die Preise verglichen zu haben.
Skype
Aus dem Ausland telefonieren war früher nicht nur teuer, sondern auch sehr anstrengend. Man konnte den Gesprächspartner oft nicht verstehen, es gab Zeitverzögerungen sowie häufige Unterbrechungen.
Dann kam Skype. Die Technologie ermöglichte etwas noch nie dagewesenes: Plötzlich konnten Reisenden aus jeder Ecke dieser Welt mit den Liebsten daheim „skypen“ und das sogar per Video. Kostenfaktor? Eine Internetverbindung und die Applikation. Skype löste damit eine wahre Revolution für die Kommunikation auf Reisen aus.
Tripadvisor
Wer eine ehrliche Meinung über ein Hotel, eine Tour oder eine Sehenswürdigkeit haben möchte, der schaut bei Tripadvisor vorbei. Es gibt natürlich immer noch Abenteurer, die spontan in einem unbekannten Restaurant essen oder auf gut Glück ein Hotel vor Ort buchen. Doch die meisten Reisenden wollen vorher wissen, worauf sie sich einlassen.
Genau dafür ist Tripadvisor da. Egal, welches Reiseziel ihr ansteuert, Tripadvisor hat wahrscheinlich schon Bewertungen dafür. Für Reisende ist die Plattform damit eine unersetzliche Informationsquelle, die es so vorher nie gab.
Doch auch Unternehmen der Reisebranche können der größten Reiseplattform der Welt nicht mehr entkommen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass man als Tourist nach seiner Übernachtung oder nach seinem Essen vom Besitzer nett bis flehend darum gebeten wird, eine Fünf-Sterne-Bewertung auf Tripadvisor zu hinterlassen.
WordPress
WordPress war zwar nicht die erste und einzige Plattform für Blogger, ist aber mittlerweile eine der erfolgreichsten. Plattformen wie WordPress waren neben vielen anderen Dingen auch die Geburtsstunde der Reiseblogger.
Zunächst begannen viele Reisende damit, ihre Erlebnisse für Familie und Freunde festzuhalten. Anstatt Postkarten zu schicken und hin und wieder zu telefonieren, konnte man nun über Reiseblogs die Reisen von Freunden und Bekannten aktiv mitverfolgen.
Darüber hinaus haben diese Blogs das Reisen noch auf eine andere Weise verändert. Während man früher nur Reisebücher, Berichte von Reisejournalisten oder Reiseführer als Informationsquelle über ferne Orte hatte, bieten Reiseblogger uns nun Einsichten in fremde Welten aus allen möglichen Perspektiven.
Es ist damit viel einfacher, sehr spezifische Informationen und authentische Berichte zu beinahe jedem Ort dieser Welt zu finden. So sind Reiseblogger eine wichtige Inspiration und Informationsquelle für andere Reisende und gleichzeitig mächtige Influencer für die Branche.
WWOOF
Reisen und dabei Gutes tun? Die Idee an sich ist nicht neu. Generationen von Jugendlichen nutzten so zum Beispiel Angebote für ein freiwilliges soziales Auslandsjahr.
WWOOF hat genau genommen auch nicht als digitale Plattform begonnen. Die Organisation wurde 1971 von der Britin Sue Coppard gegründet, als diese sich eines Tages wehmütig an ihre Kindheitserlebnisse auf dem Bauernhof erinnerte. So organisierte sie sich kurzerhand einen eigenen Aufenthalt auf einer Farm.
Der Austausch war so erfolgreich, dass daraus ein Konzept wurde: Bio-Höfe auf der ganzen Welt erhalten Freiwillige, die ihnen unter die Arme greifen. Die Reisenden erhalten im Gegenzug die Chance, in der Natur zu sein und mehr über die Umwelt zu lernen.
WWOOF wird mittlerweile natürlich online organisiert, was dazu beigetragen hat, Höfe mit Freiwilligen auf der ganzen Welt zu verbinden und eine neue Form des Tourismus zu starten, den Volontourism. Heute nutzen geschätzte 100.000 „WWOOFer“ das Programm, mit 15.000 Gastgebern in 105 Ländern auf der ganzen Welt.
Wenn sich das Reisen in so wenigen Jahren so stark verändert hat, kann man nur gespannt sein, was die kommenden Jahre bringen.
Wie ist das bei euch, welche Plattformen haben eure Art zu reisen besonders verändert?