Selbstständigkeit! Das ist ein Traum vieler Angestellter. Doch warum will ich selbstständig werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich „Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“ von Paul Misar. Eine Rezension.
Sind wir mal ehrlich: Viele Angestellte träumen von einem Leben als Selbständiger. Als solcher kann man sich ja seine Zeit frei einteilen, verdient eine Menge Geld und ist insgesamt glücklicher als in einem Angestelltenverhältnis.
Und besonders der Aspekt des „Mehr-Geld-Verdienens“ steht bei solchen Träumereien oftmals im Vordergrund. Jedoch sollte nach dem Buch* „Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“ von Paul Misar ein anderer Aspekt im Vordergrund stehen.
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Ob das Buch insoweit liefern kann, das steht in der nachfolgenden Rezension.
Geldverdienen – aber für wen
In Gesprächen mit an der Selbständigkeit interessierten Personen stelle ich immer wieder fest, dass der Aspekt des Geldverdienens einen besonderen Stellenwert hat. Das gilt speziell bei der Frage, für wen das Geld verdient wird.
Insbesondere Angestellte sind fasziniert von der Aussicht, nicht mehr für jemand anderen – zum Beispiel seinen Chef oder das Unternehmen, bei dem man angestellt ist – zu arbeiten, sondern für sich selbst.
Natürlich sinkt dabei die Arbeitsbelastung und das Einkommen steigt. Dass das ein Mythos ist, wird schon sehr schön in dem Buch „The E-Myth Revisited“ von Michael Gerber beschrieben.
Löwen auf dem Weg in die Selbständigkeit
In eine ähnliche Richtung geht das Buch „Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“. Anhand einer Parabel wird der Weg von zwei Löwen in die Selbständigkeit beschrieben.
Der eine Löwe macht sich selbständig, weil er mehr Geld verdienen möchte. Der andere Löwe macht sich selbständig, weil er etwas machen möchte, das ihm Spaß macht und bei dem er seine Talente einbringen und anwenden kann.
Die Motivation zur selbständigen Tätigkeit
Werfen wir zuerst mal einen Blick auf den Inhalt. Mir gefällt sehr gut, dass diese beiden unterschiedlichen Motivationen für die Selbständigkeit deutlich herausgearbeitet werden.
Insbesondere wird schön beschrieben, dass gerade nur das Streben nach besserem Einkommen das Geldverdienen nicht unbedingt einfacher macht. Denn dieses führt dazu, dass man aus den Augen verliert, warum man die Selbständigkeit im Gegensatz zu einer Tätigkeit als Angestellter wählt (oder wählen sollte).
Diesen Unterschied in der Motivation in Form einer Parabel darzustellen, wird sicherlich denjenigen den Zugang erleichtern, die mit eher technisch beziehunsgweise abstrakt formulierten Büchern, die sich mit diesem Thema befassen, ihre Schwierigkeiten haben.
Das Leben der beiden Löwen und dessen Entwicklung wird in jedem Kapitel des Buches beschrieben und gegenüber gestellt. So erlebt der Leser unmittelbar die unterschiedlichen Motivationen in Aktion.
Nicht das Einkommen steht im Vordergrund
„Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“ bringt so dem Leser eine wichtige Erkenntnis: Nicht das Einkommen sollte bei der Selbständigkeit der primäre motivierende Faktor sein, sondern der Einsatz seiner Fähigkeiten und Talente, um den Kunden Vorteile und Mehrwerte zu bieten.
Im letzteren Fall kommt es dann nachgelagert zu entsprechendem Einkommen. Bei entsprechend systematischem Vorgehen wird daraus möglicherweise sogar ein sehr ordentliches Einkommen. Aber der Spaß kommt auch nicht zu kurz.
Über Stil kann man (nicht) streiten
Soweit, so gut – der Inhalt des Buches ist klar. Doch kann der Autor Paul Misar diesen Inhalt auch sinnvoll vermitteln? Hier bin ich etwas unschlüssig. Der Grund ist in meinen Augen die Fokussierung der Darstellung auf die Entwicklung der selbständigen Tätigkeit als Coach.
Das Buch liest sich ein bisschen wie Werbung für eine Tätigkeit als Coach – und am besten beginnt man diese Tätigkeit mit der Hilfe und Unterstützung des Autors (und der Co-Autoren).
Die Abgrenzung der Wege der beiden Löwen in die Selbständigkeit ist meiner Ansicht nach etwas übertrieben dargestellt. Das mag dem Umstand geschuldet sein, dass so die Abgrenzung deutlicher wird.
Ich für meinen Teil hätte hier dennoch etwas weniger Pathos gebraucht. Aber das mag jeder Leser selbst entscheiden. Auch ist für mich der vom Autor bevorzugte Weg etwas zu plakativ dargestellt.
Natürlich läuft dessen Beziehung zu seiner Frau aufgrund seiner vollkommen rational durchdachten Entscheidung für die Selbständigkeit außerordentlich gut. Durch die Hilfe seines Mentors – natürlich eines erfolgreichen Coaches – ist der Weg in die Selbständigkeit ziemlich mühelos und die ersten Kunden kommen natürlich schnell daher.
Auf dem Papier ist das auch leicht zu beschreiben. Papier ist geduldig. Aber irgendwie liest es sich zu leicht. Wenn es doch so einfach ist, warum gehen dann nicht mehr Menschen diesen Weg?
Natürlich wird bei der Beschreibung des Weges in die Selbständigkeit nicht versäumt, die realen Angebote der Autoren als Coaches beiläufig zu erwähnen. Es versteht sich von selbst, dass diese für den Protagonisten in dem Buch ausnahmslos hilfreich sind.
Fazit zu „Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“
Ich empfehle „Die Löwen-Liga – der Weg in die Selbständigkeit“ dennoch als Lektüre. Zum einen ist die Art, wie die Motivation zur Selbständigkeit beschrieben wird, ungewöhnlich und deshalb spannend. Ich gebe zu: Ich habe mich auf die Lektüre gefreut.
Die Darstellung anhand von zwei Protagonisten und deren Wegen ist klar und nachvollziehbar. Ich glaube zwar nicht, dass die Abgrenzungen so einfach sind wie sie hier beschrieben werden. Und ich glaube auch nicht, dass der Weg in die Selbständigkeit so einfach ist, wie es hier dargestellt wird.
Nichtsdestotrotz halte ich die Motivation für die Selbständigkeit für extrem wichtig. Jeder, der selbständig tätig sein möchte, muss sich überlegen, warum er das will. Dieses Buch hilft in meinen Augen, die eigene Motivation dazu zu hinterfragen. Ob der Stil des Autors dem Leser liegt, muss dieser selbst entscheiden.
Ach ja, noch ein Hinweis: Wer sich dann im Rahmen der Selbständigkeit eine Stellung als „Vordenker“ erarbeiten will, dem sei das Buch „Profitable Brilliance“* von Russ Alan Prince und Bruce Rogers empfohlen.
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