In unserem Format LET’S TALK BIZ geben wir Gründern die Möglichkeit, sich und ihre Firma unseren Fragen zu stellen. Diesmal: Benedikt Sauter, Gründer und Geschäftsführer von Xentral ERP Software GmbH.
Kurz-Bio des Gründers
- Name: Benedikt Sauter
- Geburtsjahr: 1983
- Motto: Xentral – Die Software für das ganze Unternehmen
- Firmenname: Xentral ERP Software GmbH
- Gründungsjahr: 2008, Geschäftsmodelländerung 2015
- Mitarbeiter: 30
- Standort: Augsburg
Stell dich in maximal drei Sätzen vor!
Ich bin Benedikt, der Gründer und Geschäftsführer von Xentral. Seit 2015 sind wir mit einem ERP-System, einer Software für die Warenwirtschaft, am Markt und haben vorwiegend Kunden aus dem eCommerce und der Produktion. Dazu zählen unter anderem Flyeralarm Sports, Würzburger Kickers oder 3Bears.
Wie bist du auf die Idee zu deinem Unternehmen gekommen?
Gemeinsam mit meiner Frau Claudia habe ich 2008 ein Hardware-Unternehmen mit eigener Produktion gegründet. Mit steigenden Bestellungen wuchs dann auch der Verwaltungsaufwand und wir suchten nach einer Warenwirtschaftslösung, die auf Open-Source-Basis funktioniert.
Ich bin selber Entwickler und wollte mich von keinem Anbieter abhängig machen. Aber es gab damals keine geeignete Lösung für uns, entweder die Software war zu teuer oder zu unflexibel. Darum habe ich entschieden, eine eigene Lösung zu programmieren. Einer unserer Kunden aus dem Hardware-Bereich wurde dann auf die Software aufmerksam und wollte eine Version kaufen.
Das war im Prinzip der Start für Xentral. Unsere Lösung wurde dann weiterempfohlen und hat sich 2015 besser verkauft als die Hardware – ohne dass wir jemals Marketing dafür gemacht haben.
Nimm uns mit durch die Gründungsphase: Wie bist du die Umsetzung deiner Idee konkret angegangen?
Wir stellten schnell fest, dass wir nicht beide Geschäfte parallel aufbauen können, das wäre zum einen von der Manpower nicht möglich gewesen und zum anderen sollte man sich auf eine Sache fokussieren. Darum standen wir 2015 vor der schwierigen Entscheidung, welchen Weg wir gehen.
Wir haben uns dann dafür entschieden, die Hardware-Produktion einzustampfen und alles auf unsere ERP-Lösung zu setzen. Darum war der nächste Schritt ein gutes Entwickler-Team zusammenzustellen.
Was sind auf deiner Reise die größten Herausforderungen für dich und dein Team?
Eine große Herausforderung ist die Zusammenstellung des Teams. Ähnlich wie die meisten Startups suchen wir natürlich die besten Leute und das ist manchmal ein langer und mühseliger Weg. Insbesondere, wenn man schnell wächst. Wir haben seit Januar 2018 Frank Thelen als Investor an Bord, der uns bei der Expansion unterstützen wird.
Seitdem sind wir in nur 9 Monaten um 20 Mitarbeiter gewachsen. Das ist auf der einen Seite natürlich super, andererseits müssen neue Strukturen und Abläufe geschaffen werden, wir mussten uns neue Räumlichkeiten suchen und innerhalb von kurzer Zeit das Team verdoppeln.
Stichwort Veränderungen: Wie hast du dich persönlich verändert seitdem du gegründet hast?
Meine Frau und ich sind sehr bodenständig gestartet und uns war es immer wichtig, dass wir unser Unternehmen aus eigener Kraft aufbauen. Einen Investor mit ins Boot zu holen, stand beispielsweise nie auf meiner Agenda. Aber als wir über unsere Food-Kunden mit Freigeist Capital und Frank Thelen in Kontakt kamen, hat sich diese Meinung geändert.
Hinzu kommt, dass ich bisher in fast alle Themen involviert war – und das auch sein wollte. Mit der Zeit lernt man aber, dass man loslassen und sich fokussieren muss. Vom Entwickler zum Manager könnte man also sagen.
Erzähl uns von deinem „typischen Arbeitstag“. Wie sieht der aus?
Ich stehe in der Regel um 6 Uhr auf und starte schon sehr früh in den Arbeitstag. Bei uns sind bis 9 Uhr die Telefone still gestellt, damit sich das Team vorbereiten und in Ruhe noch die organisatorischen Aufgaben erledigen kann. So starten wir relativ entspannt in den Tag.
Ab 9 Uhr widmen wir uns unseren Kunden. Für mich fallen außerdem sehr viele Aufgaben im Bereich Business Development, Marketing und HR an, um die ich mich kümmere. Mein Ziel ist es, spätestens um 19 Uhr das Büro zu verlassen.
Dein Ausgleich: Wie schaltest du nach diesem Tag am besten ab?
Am liebsten bei einem Besuch in einem kleinen Augsburger Restaurant oder beim gemütlichen Abendspaziergang.
Hast du einen Master-Tipp für Neugründer?
Der Kunde hat oberste Priorität. Egal was sonst auf der Agenda steht, der Kunde steht immer ganz oben und sollte nicht durch irgendwelche Events, Awards oder Businessplan-Wettbewerbe verdrängt werden. Das kommt erst danach.
Welche drei Tools würdest du unseren Lesern für die digitale Arbeit empfehlen?
Auf jeden Fall Xentral 😉 Über unser ERP-System kann man das gesamte Backoffice digitalisieren – angefangen von Buchhaltung über Zeiterfassung bis hin zum digitalen Dokumentenmanagement.
Ansonsten bin ich ein Fan von Google Drive und Slack, das vereinfacht die Zusammenarbeit enorm.
Was sind die nächsten Schritte für dein Unternehmen?
Wir arbeiten gerade daran, den Funktionsumfang unseres ERP-Systems noch weiter auszubauen und das Lizenzsystem entsprechend anzupassen. Außerdem planen wir demnächst zu expandieren, das wird einer der bisher größten Schritte für uns sein und unser Unternehmen noch mal auf ein ganz anderes Level bringen.