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Ryanair ändert Regeln fürs Handgepäck: Ab November müsst ihr draufzahlen

Ryanair Flugzeug
Foto: Ryanair
geschrieben von Marinela Potor

Kann man die Regeln beim Buchen von Flügen mit Ryanair noch komplizierter machen, als sie es bereits sind? Offensichtlich schon. Die Billigfluglinie hat sich in diesem Sinne etwas Neues einfallen lassen. Ab dem 1. November werden die Regelungen zum Handgepäck völlig umgeschmissen. Unter anderem müssen Fluggäste für ihr zweites Handgepäckstück draufzahlen.

Darüber hinaus ändert Ryanair auch die erlaubten Maße für kleine Taschen sowie den Preis und die Größe für Check-in-Gepäck. Das klingt genauso kompliziert, wie es ist. Wir erklären euch deshalb die wichtigsten Änderungen.

Nur noch kleine Tasche als Gratis-Handgepäck erlaubt

Bisher galt für alle Passagiere von Ryanair: Ein größeres Handgepäckstück, wie zum Beispiel ein Carry-On-Rollkoffer, und eine kleine Tasche können gratis mit an Bord genommen werden. Das ändert sich ab dem 1. November. Ab diesem Stichtag genießen dieses Privileg nur noch Priority-Kunden. Alle anderen müssen für ein zweites Gepäckstück extra zahlen.

Als Gratis-Handgepäck ist künftig nur noch eine kleine Tasche erlaubt. Wer dennoch ein zweites Gepäckstück mit an Bord nehmen möchte, muss ein spezielles Priority-Boarding-Ticket für sechs Euro kaufen.

„Kleine Tasche“ wird größer

Gleichzeitig ändert Ryanair die Maße für „kleine Taschen“. Bisher galten die Dimensionen von 35 x 20 x 20 Zentimeter als klein. Ab dem 1. November darf die kleine Tasche größer sein. Die neuen Maße sind: 40 x 20 x 25 Zentimeter.

Das sind 40 Prozent mehr Volumen als bisher, was denen entgegenkommen sollte, die auf ein zweites Handgepäckstück aus Kostengründen verzichten möchten. Tatsächlich können eure Taschen sogar noch etwas größer sein.

Denn Ryanair zählt alles als „kleine Tasche“, was in ihre Koffer-Messbox passt. Die Maße der Box verändern sich aber ebenfalls ab dem Stichdatum und werden dann bei 42 x 20 x 30 Zentimeter liegen. Damit räumt Ryanair euch also eine Toleranzgrenze von 25 Prozent ein.

Check-in-Gepäck wird günstiger

Auch das Gepäck, das ihr beim Einchecken abgebt, ist von den Änderungen betroffen. Hier hat Ryanair ebenfalls die Preise und Größen neu geregelt. Zum einen wird ein neues Maß von zehn Kilogramm für die Koffer eingeführt. Zum anderen liegt der Preis für diese Koffer künftig bei acht Euro. Bislang zahlten Fluggäste 25 Euro für 20 Kilogramm.

Ryanair sagt: Änderungen zum Handgepäck macht Flüge pünktlicher

Das große Ziel all dieser Neuregelungen ist es, sämtlichen Aufwand um die Bord-Taschen vor dem Einsteigen zu eliminieren. Denn aktuell verteilen Ryanair-Mitarbeiter vor dem Boarding Etiketten für die Handgepäckstücke der Passagiere.

Nach Angaben des Unternehmens sind dies pro Flug bis zu 120 Etiketten, die die Mitarbeiter so verteilen, was im Schnitt 25 Minuten dauert.

Ab dem 1. November soll dies also nicht mehr erfolgen. Stattdessen werden Fluggäste vor dem Einsteigen in eine Priority und eine Non-Priority-Schlange unterteilt.

Das soll das Boarding beschleunigen, Verspätungen beim Einsteigen ins Flugzeug reduzieren und dadurch die Ryanair-Flüge insgesamt pünktlicher werden lassen.

Kenny Jacobs, Chief Marketing Officer von Ryanair, betont deshalb, dass es der Fluglinie nicht darum gehe, mit der neuen Handgepäck-Regelung mehr Geld zu verdienen. Das Unternehmen verdiene keinen Cent extra, stattdessen gehe es ausschließlich darum, die Pünktlichkeit der Flüge zu verbessern, sagt Ryanair.

Ausnahmeregelungen für bereits gebuchte Flüge

Von der neuen Regelung sind alle Flüge ab dem ersten November betroffen sowie alle Passagiere, die ihren Flug nach dem 1. September 2018 gebucht haben.

Wer seinen Flug vor diesem Datum gebucht hat, fällt in eine der folgenden drei Kategorien:

  1. Non-Priority-Kunden, die ihren Flug vor dem 31. August gebucht haben, haben automatisch einen Gratis-Koffer zum Einchecken (10 Kilogramm) erhalten.
  2. Passagiere, die am oder vor dem 31. August ein Priority-Boarding-Ticket als Extra-Dienstleistung gebucht haben, haben von Ryanair die 8 Euro für den Service erstattet bekommen und dürfen nun gratis mit Priority-Boarding reisen.
  3. Non-Priority-Kunden, die ihre Flüge vor dem 1. Sepember gebucht haben, können die neuen Gepäckregelungen entweder akzeptieren oder ihren Flug stornieren und Ryanair erstattet ihnen den vollen Preis.

Die vollständige Erklärung zur neuen Gepäckpolitik von Ryanair findet ihr hier.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.