Facebook, Instagram und Twitter sind für viele Unternehmen die meist verwendeten sozialen Netzwerke. Aber hast du schon mal an Pinterest gedacht? In der Foto-Sharing-Plattform steckt viel Potenzial – besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. Wir erklären dir, wie der Pinterest-Algorithmus funktioniert und wie du erfolgreich wirst.
Pinterest – gleichzeitig visuelle Ideen- als auch Suchmaschine – wächst und wird immer beliebter. In diesem Jahr verzeichnet es monatlich 250 Millionen aktive Nutzer. 175 Milliarden gepinnte Ideen und Inspirationen zu verschiedenen Produkten, Kunst, Do-It-Yourself-Projekten, Style und Mode warten darauf, entdeckt zu werden.
Pinterest – das Kofferwort setzt sich zusammen aus „Pin“ und „Interest“ – ist ein digitales Fotobuch. Anders als im Instagram- und Facebook-Feed, wo überwiegend quadratische und querformatige Bilder auftauchen, wird hier das Hochformat verwendet.
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Für seine User dient Pinterest als bildgewaltige und nicht endende Inspirationsquelle, um unterstützende Ideen für die Urlaubsplanung, das Heimwerken, das heimische Workout oder für die Wohnungseinrichtung zu erhalten.
Pinterest und Pinterest-Algorithmus: So funktioniert die Content-Plattform
Über ein einfaches Merken kannst du Bilder sammeln und auf einzelne Pinnwände (Boards) speichern oder archivieren – je nach Thema und Interessensgebiet. Gleichzeitig stellen die Bilder Pins dar, die auf eine Webseite verlinken können.
Diesen multiplizierenden Effekt machen sich selbstverständlich viele Unternehmen zu Nutze. Denn sammeln User das jeweilige Bild inklusive Link, bringt es natürlich Reichweite für die jeweils verbundene Website und das Unternehmen.
Zusätzlich zum Bild können User eine Beschreibung einbinden. Bislang galt beides zusammen – Bild und Beschreibung – als essentielle Information für den Pinterest-Algorithmus. Auf diese Art und Weise filterte der Pinterest-Algorithmus die passenden Bilder heraus.
Seit mehr als einem Jahr erkennt Pinterest dank einer integrierten künstlichen Intelligenz Gegenstände und Objekte auf Bildern selbst und kann die Anfragen seiner Nutzer eigenständig personalisieren.
Darüber hinaus hilft dies nicht nur den Nutzern, sondern auch Pinterest selbst. Wie auf jedem anderen Social-Media-Kanal können User Bilder bewerben und selbst Anzeigen schalten. Durch die Bilderkennung ist ein genaues Targeting möglich, sodass in der Trefferliste auch themenrelevante Ads auftauchen.
Auf diese 4 Ranking-Faktoren solltest du bei Pinterest achten
Die meisten Nutzer suchen Pinterest mit einer bestimmten Motivation auf. Dabei wird – wie in jeder anderen Suchmaschine auch – ein Begriff in die Suchleiste eingegeben und Ergebnisse aufgelistet.
Ähnlich wie bei Google, hängt die Reihenfolge der Ergebnisse von bestimmten Ranking-Faktoren und dem Pinterest-Algorithmus ab. Bei Pinterest sind es im Wesentlichen vier:
1. Die Qualität der Domain
Pinterest bewertet wie Google die Domain – also die Website des Users. Bietet diese für seine User relevanten und ansprechenden Content, vertraut Pinterest auch seiner Qualität.
Dies bedarf jedoch Zeit, da der Algorithmus erst allmählich dazulernt und die Inhalte sowie die Reaktionen der Nutzer darauf bewertet. Förderlich ist es jedoch, seine Website zu verifizieren.
2. Die Qualität des Pins
Die Qualität des Bildes und die der Bildbeschreibung werden ebenfalls vom Pinterest-Algorithmus analysiert. Ein schlechtes Ranking erhalten Bilder, die weder aktuell noch besonders spannend für ihre Nutzer sind.
Aktualität und Beliebtheit sind also Faktoren, die auch in den Suchergebnissen eine begrenzte Halbwertszeit haben. Selbst ein Pin, der vor ein paar Monaten viral gegangen ist, verschwindet nach einer gewissen Zeit aus der begehrten Trefferliste.
3. Die Qualität des Nutzers und des Nutzerverhaltens
Fleißige Pinner sind für den Pinterest-Algorithmus gleichzeitig ein Indiz für dessen Relevanz. Erhalten die Pins des Nutzers viel Aufmerksamkeit, viele Merken-Klicks und Kommentare, steigert das auch seine Pinner-Qualität. Auch die Repins bewertet der Pinterest-Algorithmus entsprechend.
4. Die Relevanz
Auch wenn dieser Faktor wenig fassbar ist, lässt er sich mit den passenden Keywords beeinflussen. Denn je besser ein Unternehmen suchmaschinenoptimiert aufgestellt ist und eine Keyword-Recherche betreibt, desto besser wird auch das Ranking bei Pinterest. Denn der Algorithmus ordnet aufgrund der Keywords jedem einzelnen Pin ein Thema zu.
9 Tipps für erfolgreiches Pinterest-Marketing
1. Hochwertige und ästhetische Bilder
Pinterest ist wie Instagram eine stark visuelle Plattform. Daher solltest du möglichst qualitativ hochwertige Bilder – mit einer hohen Auflösung und guter Beleuchtung – pinnen. Ebenso solltest du ein Auge für Ästhetik haben, die sich in deinen Bildern widerspiegelt. Denn je ansehnlicher ein Bild erscheint, desto häufiger wird es gemerkt und repinnt.
2. Das richtige Seitenverhältnis
Wie bereits erwähnt, spielt Pinterest ausschließlich Bilder im Hochkant-Format aus. Deine Bilder sollten ein Seitenverhältnis von zwei zu drei vorweisen sowie in 600 mal 900 Pixel dargestellt sein.
3. Die richtige Schriftart
Bindest du in deinen Bildern Text ein – zum Beispiel in Infografiken –, solltest du gut lesbare Schriften wählen. Teste dies vorab unbedingt selbst auf deinem Smartphone. 80 Prozent der Nutzer schauen mobil bei Pinterest vorbei.
4. Bildbeschreibungen und Tonalität
Vernachlässige dabei nicht die Beschreibungen unterhalb deiner Bilder. Auch wenn Pinterest als ein digitales Fotobuch angesehen wird, kannst du die Beschreibungen für dich und dein Unternehmen verwenden.
Egal, ob es eigene Pins oder Repins sind: Verleihe deinem Unternehmen eine Stimme und wähle eine Tonalität aus, die authentisch und persönlich dein Unternehmen und deine Werte transportiert.
Denn schließlich geht es wie in jedem anderen sozialen Netzwerk um Beziehungsaufbau und die Verbindung zwischen deinem Unternehmen und potenziellen Kunden.
5. Pinterest-SEO
Da auch bei Pinterest SEO eine relevante Rolle spielt, sollten nicht nur die Keywords und die Beschreibungen auf der Basis einer Kommunikationsstrategie gewählt werden. Auch im Dateinamen deines Pins sollte ein entsprechendes Keyword auftauchen.
6. Aktivität und Community Building
Einfach pinnen und weg: So einfach funktioniert weder Social Media im Allgemeinen noch Pinterest im Speziellen. Kontinuierliche Aktivität ist deshalb gefragt. Daher vernetze dich und dein Unternehmen mit Interessenten, Partnerunternehmen und bekannten Unternehmen.
Auch hier gilt das Prinzip der Reziprozität: Teilst du Bilder deiner Follower oder kommentierst sie auch, werden sie das Gleiche tun. So gewinnst du nicht nur Interessenten, sondern erhöhst auch deine Chancen, in den Suchergebnissen weiter oben zu landen.
Denn Pinterest ist eben ein Kanal in Social Media – und nicht in Media Social.
7. Evergreen-Content
Da Pinterest aktuellen Bildern eine hohe Bedeutung beimisst, solltest du versuchen langlebige Bilder – also Evergreen-Content – zu pinnen. Hinweise zu Veranstaltungen oder Momentaufnahmen von Meetings solltest du daher meiden.
8. Rich Pins nutzen
Verwende je nach Branche sogenannte Rich Pins von Pinterest. Diese bieten Zusatz-Infos, die du direkt auf dem Pin einbinden kannst. Aktuell stehen dir drei Rich Pins zur Verfügung: Produkt, Rezept- und Artikel-Pin. Wie du sie einbindest, erfährst du hier.
9. Pinterest Communities
Seit Anfang Oktober 2018 sind bei Pinterest die Teilnahme und Erstellung von Foren – sogenannter Pinterest Communities – möglich. Diese machen es einfach, in den Dialog mit anderen Nutzern zu treten. Hier kannst du zum Beispiel die Diskussion über einzelne Produkte deines Unternehmens befeuern oder generell die Meinung deiner Kunden erfragen.
Jedes Mitglied einer Community kann per Pin, Text, Bild oder einem Link kommentieren oder andere Postings liken. Im Moment ist dieses neue Feature nicht für jeden Nutzer sichtbar. Erhältst du jedoch eine Einladung über einen direkten Link, kannst du einer Community beitreten.
Fazit: Pinterest hat Vorteile gegenüber Instagram
Auch wenn Instagram eine viel größere Reichweite besitzt und rasant weiter wächst, sollten Unternehmen genau prüfen, für welches Bildernetzwerk sie sich entscheiden.
Wenn die Ressourcen ausreichen, können durchaus beide Netzwerke kanalspezifisch bedient werden. Denn das Einbinden von Links ist bei Instagram grundsätzlich nur im Profil möglich – und dort solltest du eigentlich ein Impressum hinterlegen.
Pinterest lenkt hingegen den digitalen Weg des Nutzers und trägt bei starkem Interesse des Nutzers schnell zur Kundengewinnung bei. Und neben dieser Chance generiert Pinterest ganz leicht wichtigen Traffic für die Unternehmens-Website.
Ebenso vorteilhaft ist das Anlegen von themenrelevanten Boards und Pinnwänden. Auch damit kann Instagram nicht dienen. Dort wandern sämtliche Bilder ins eigene Profil. So ist es für Interessenten mitunter mit viel Aufwand verbunden, an produktspezifische Informationen zu gelangen.
Bei Pinterest ordnest du deine Pinnwände einer exakten Kategorie zu. So ist es für User einfacher, dich und deine Produkte mit einem bestimmten Thema – oder Themen – zu verbinden.
Ein Ausrüster von Outdoor-Artikeln kann so Boards für Rucksäcke, Bekleidung, Zelte, Schlafsäcke oder Wander-Equipment erstellen – so viele wie er eben möchte.
Für viele Unternehmen bietet es sich an, Pinterest für sich zu nutzen und in Kontakt mit Ziel- und Bedarfsgruppen zu treten. Besonders können hier Produkte und Services sowie Infografiken dazu beitragen, Aufmerksamkeit zu generieren.
Instagram kann parallel ein geeignetes Netzwerk sein, um via Story und Feed Einblicke in den Unternehmensalltag zu geben und Employer Branding zu betreiben.
Zu Beginn sollte zunächst eine strategische Ausrichtung erfolgen und geprüft werden, wie viele Ressourcen – finanziell und personell – zur Verfügung stehen. Denn nichts ist schlimmer als ein halbherziger Social-Media-Auftritt, der nicht kontinuierlich und aktuell betrieben wird.
PS: Auch uns findest du auf Pinterest!
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