Von Zuhause erst ins On-Demand-Shuttle, dann in den Zug und schließlich aufs (geteilte) Fahrrad. So in etwa sieht die Idealvorstellung vom Mobilitätsmix aus. Dabei gibt es aber ein Problem: Verkehrsangebote sind kaum vernetzt. Mehrere Transportmittel miteinander zu kombinieren fühlt sich deshalb manchmal komplizierter an als ein Staatsbankett zu planen.
Genau deshalb hat die iMobility GmbH in Österreich die App Wegfinder entwickelt. Eisenbahnblogger Niki Schmölz hat sie sich für uns genauer angeschaut.
In Sachen Mobilität spielt die Digitalisierung eine wesentliche Rolle. Gefragt sind unkompliziertes Ticketing und Echtzeitinformationen, die ständig und überall abrufbar sind. Für den öffentlichen Verkehr ist es deshalb von großer Bedeutung, Barrieren für den Konsumenten abzubauen.
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Auch in der österreichischen Verkehrspolitik ist die Digitalisierung bereits angekommen. So schreibt die neue österreichische Regierung im Regierungsprogramm über eine unabhängige Informations- und Verkaufsplattform. Doch in Österreich gibt es bereits eine App, die jetzt schon viele Mobilitätsdienstleister bündelt – die Wegfinder-App.
Vom E-Scooter bis zu S-Bahn ist bei der App alles dabei
2015 gründeten die ÖBB und der Startup-Investor Speedinvest die iMobility GmbH. Ein im Konzern integriertes Startup, das bessere Zugänge zur integrierten Mobilität schaffen soll. Anfang 2017 brachte das Unternehmen die Wegfinder-App auf den Markt.
Die App beschränkt sich nicht nur auf das Angebot des öffentlichen Verkehrs, sondern sucht allgemein die einfachsten und schnellsten Wege von Tür zu Tür. Deshalb sind neben den Öffis auch das Auto, Carsharing-Dienste wie Carsharing 24/7, Scooter-Sharing, Bikesharing, Car-Rental, Uber und Taxis integriert.
Vom E-Scooter über die S-Bahn bis hin zum Radverleih, alles dabei – im Unterschied zum ÖBB Scotty, wo nur öffentliche Bus- und Bahnverkehre abgefragt werden. Wegfinder stellt somit eine österreichische multimodale Auskunfts- und Buchungsplattform dar.
Tickets für alle Verkehrsverbünde
Außerdem geht es darum, „Barrieren“ zu entschärfen, die durch Verkehrsverbünde oder unterschiedliche Verkehrsunternehmen entstehen. Seit einigen Monaten kann man Tickets für alle Verkehrsverbünde in Österreich direkt in der App kaufen. Etwas, wovon man in Deutschland zum Beispiel noch weit entfernt ist!
Es lassen sich in der App ganz einfach Fahrplanabfragen machen, eine Route suchen, aber auch Tickets kaufen. Vor Kurzem wurden übrigens auch die Sparschiene-Tickets der ÖBB integriert. Damit komme ich mit weniger Apps auf meinem Gerät aus.
„Mobilität schläft nicht“ ist der Grundsatz des Startups. Mindestens einmal im Monat kommt ein Update, um für den Kunden Verbesserungen zu erzielen und/oder neue Partner, sprich Mobilitätsdienstleister, zu integrieren. Im Sommer 2017 übernahm die ÖBB Holding alle Anteile an der iMobility GmbH und ist jetzt alleiniger Eigentümer des Startups.
„Reisen aus Deutschland stehen auf unserer Roadmap.“
Erst kürzlich wurden passend zum Sommer drei Wiener Scooter-Sharing-Anbieter und der Bike-Sharing Anbieter Donkey Republic integriert. Hinzugekommen sind auch Parkmöglichkeiten für den eigenen PKW, E-Charging Stationen und Taxistandplätze.
Dazu ein kurzer Ausblick von Wegfinder: „Genauso wie das Mobilitätsangebot, so wächst auch Wegfinder immer weiter. Wir integrieren laufend weitere Mobilitätspartner und möchten auch in den ländlicheren Gebieten kleine Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen stärken. Auch Reisen von und nach Österreich, zum Beispiel mit Flixbus oder mit der Bahn aus Deutschland, stehen auf unserer Roadmap.“
Deshalb glaubt das Unternehmen, dass es einen Beitrag zur Zukunft der Mobilität leisten kann: „Das Angebot an Mobilitätsdienstleistern wächst zur Zeit so schnell wie noch nie. Neue private Dienstleister, wie Car- oder Scooter-Sharing, oder auch neue Privatbahnen geben Reisenden eine große Auswahl und Entscheidungsfreiheit, um von A nach B zu kommen.
Umso größer die Auswahl, desto schwieriger ist es den Überblick zu behalten und das passende Verkehrsmittel für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Mit Wegfinder erhalten User daher eine diskriminierungsfreie Plattform, mit der sie das Angebot finden, vergleichen und buchen können. Und auch neue, kleinere Dienstleister erhalten dadurch die Chance, ihr Angebot einer breiten und aufgeschlossenen Zielgruppe zur Verfügung zu stellen.“
Fazit: Wegfinder zeigt, dass Transport ohne eigenes Auto möglich ist
Obwohl ich anfangs etwas skeptisch war und mich die App nicht allzu sehr angesprochen hat, bin ich nun ein begeisterter Nutzer. Im letzten Jahr ist aber auch viel passiert und die „Kinderkrankheiten“ sind überstanden. Die Wegfinder-App hat sich bei mir zu einem Alltagstool entwickelt und hilft mir dort, wo mich meine Fahrplankenntnisse im Stich lassen, immer zuverlässig weiter.
Wegfinder bündelt Informationen und großteils auch Ticketing aller Verkehrsunternehmen und Mobilitätsdienstleister im öffentlichen Verkehr und darüber hinaus eben auch Sharing-Dienste. Somit zeigt man auch klar, dass man sich in wirklich großen Teilen Österreichs ohne Auto fortbewegen und sich durchaus auch auf den ÖV verlassen kann.
Ein Feature, dass mir besonders gut gefällt: Egal wo ich in Österreich bin, mit dem Taxi-Button wird mir sofort eine Nummer eines örtlichen Taxiunternehmens vorgewählt, welches gerade Betrieb hat. Ich spare mir das Suchen von irgendwelchen Nummern und habe mit einem Klick die richtige.
Trotz der Vielseitigkeit und des großen Angebots ist die App übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen. Ich habe die App lange getestet und nutze sie regelmäßig.
Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis habe ich Feedback eingeholt und mein Tipp lautet: Testet die App in Österreich auf jeden Fall, ich kann sie nur empfehlen! Sie ist übrigens absolut kostenlos. Wegfinder selbst verdient Geld mit Provisionen verkaufter Tickets.