Ein kostenloser Kaffee? Dazu sagt wohl fast niemand „Nein“ – zumindest nicht ausdrücklich. Bei der japanischen Café-Kette Shiru Cafe bekommst du ein kostenloses Heißgetränk. Zumindest dann, wenn du deine Daten hinterlässt.
Das Sammeln, Speichern und Vermarkten von Daten ist längst kein neues Geschäftsmodell mehr. Im Gegenzug für ihre persönlichen Informationen können die Nutzer Dienstleistungen kostenfrei nutzen.
Die prominentesten Beispiele für dieses Geschäftsmodell sind sicherlich Facebook, das seinen Nutzern kostenlosen Zugang zum seinen Netzwerk gewährt, und Google, dessen Suchmaschine und zahlreiche weitere Services ebenfalls kostenlos sind.
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Ein kostenloser Zugang genügt nicht mehr
Doch spätestens seit dem Datenschutz-Skandal rund um Facebook und Cambridge Analytica diskutieren zahlreiche Gesellschaften über das Daten-für-Zugang-Modell.
Das soziale Netzwerk musste mehrfach neue Datenweitergaben eingestehen. Und das, obwohl es vorher immer bekräftigt hatte, dass dies wirklich nun alle Informationen und Kooperationen waren.
Mit der öffentlichen Diskussion um den Umgang mit Daten wurde auch die Meinung lauter, dass die Bürger mehr Gegenleistungen für ihre Daten erhalten sollten. Ein kostenloser Zugang genügt nicht mehr. Vielmehr sollten die Nutzer im Austausch Geld oder Dienstleistungen erhalten.
Ein kostenloser Kaffee für deine Daten
Eben jenes Geschäftsmodell setzt nun die japanische Café-Kette Shiru Cafe um. Das Unternehmen, das mit 21 Geschäften in Japan und Indien vertreten ist, expandiert in die USA.
Ihr erstes Geschäft haben sie auf dem Gelände der Brown University im Bundesstaat Rhode Island eröffnet. Dort gibt es für Studenten und Mitarbeiter der Universität ein besonderes Angebot: ein kostenloser Kaffee für ein paar persönliche Daten. Dazu gehören der Name, das Geburtsdatum und ein paar Eckdaten zum bisherigen Lebenslauf.
Die Geschäftsführung versichert, dass die Daten nicht an Dritte weitergegeben werden. Lediglich Unternehmen können aufgrund von erstellten Nutzerprofilen Werbeanzeigen schalten. In der japanischen Heimat sind unter anderem Nissan, Microsoft und JP Morgan als Partner an Bord.
Ein Geschäftsmodell mit Zukunft?
Die Studenten und Mitarbeiter sind auf jeden Fall begeistert. Gegenüber Digiday argumentieren sie, dass sie in der Regel für ihre Daten keine Gegenleistungen erhalten. Außerdem handelt die Café-Kette im Gegensatz zu anderen Unternehmen transparent.
Vor allem der letzte Punkt ist nach all den Diskussionen wichtig. Die Nutzer sollen wissen, wofür sie ihre Daten hergeben. Dieses Ziel verfolgt auch die europäische Datenschutz-Grundverordnung. Mit der ist die Aktion von Shiru Cafe übrigens laut eigenen Angaben konform.
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