Während wir mehr und mehr feststellen, dass man grundsätzlich eigentlich nicht jedes Jahr ein neues Smartphone benötigt, lässt sich Sony nicht davon beeindrucken und haut zwei mal im Jahr ein neues Flaggschiff raus. Auch hier können wir uns sicher sein, dass jemand, der das erste Modell gekauft hat, ganz sicher nicht zwangsläufig zum nächsten greifen muss, sobald es erscheint.
So verhält es sich auch mit dem Xperia XZ3, welches Sony heute bei der IFA 2018 in Berlin präsentiert hat. Weder beim Design noch der Technik müsst ihr gegenüber dem Xperia XZ2 eine übermäßig große Veränderung erwarten. Den ein oder anderen Kaufanreiz hat man dem Neuankömmling natürlich dennoch präsentiert. Da wäre zunächst mal das Display zu nennen. Erstmals kommt hier ein OLED-Panel zum Einsatz, genauer gesagt ein sechs Zoll großes P-OLED-HDR-Display im 18:9-(oder 2:1, you name it)Format mit einer Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixeln.
Gegenüber dem Xperia XZ2 dürfte dieses Panel das Prunkstück des Handsets darstellen und für schärfere Bilder, tieferes Schwarz und knackige Farben sorgen. Weiter wollen die Japaner damit punkten, dass sie als erster Hersteller ab Werk ein Smartphone in den Handel bringen, das bereits über Android 9.0 Pie verfügt.
Beim Design orientiert man sich an der Linie, die man mit dem Xperia XZ2 eingeschlagen hat, Die Display-Ränder hat man — ähnlich wie Samsung — abgerundet und präsentiert an den Rändern mit Side Sense eine neue Idee. Hier könnt ihr mit einem doppelten Fingertipp ein Menü mit verschiedenen Apps öffnen, oder auch bei der Kamera den Auslöser betätigen. Bei den angezeigten Apps soll künstliche Intelligenz je nach Ort und Zeit die Anwendungen präsentieren, die in dem Moment für den Nutzer am brauchbarsten sind. Ohne das Buzzword AI kommt also auch Sony selbstverständlich nicht aus. Künstliche Intelligenz soll auch erkennen, wann ihr auf die Kamera zugreifen wollt — dabei wird erkannt, wenn ihr das Smartphone zückt und im Landscape-Modus haltet. Es erscheint eine Kamera-Vorschau, auf die ihr nur einmal tippen müsst, wenn ihr sie tatsächlich in der Situation nutzen wollt.
Künstliche Intelligenz, großes OLED-Panel, Android Pie — scheint so, als will Sony erneut in der allerersten Liga der Smartphone-Giganten mitspielen. Dazu muss aber natürlich ein bisschen mehr passen, beispielsweise der Prozessor. Mit dem Qualcomm Snapdragon 845 kann man hier derzeit nichts verkehrt machen und wir können es Sony sicher nicht ankreiden, dass der selbe Prozessor auch schon im Xperia XZ2 vor einem halben Jahr verbaut wurde.
Ärgerlicher ist es da schon, wenn der Käufer mit 4 GB RAM und 64 GB internem Speicher vorlieb nehmen muss. Bei der Performance werden trotzdem keine Schwierigkeiten zu erwarten sein, aber mit wenigstens 6 GB RAM und 128 GB hätte man sich das Etikett „High-End“ definitiv eher verdient.
Die Kamera — ein 19-MP-Modul — auf der Rückseite dürfte jedem bekannt vorkommen, der das Xperia XZ2 sein eigen nennt, denn hier hat Sony nicht nachgebessert. Optische und elektronische Bildstabilisierung werden kombiniert, wieder gibt es den prädiktivem hybriden Autofokus — also alles beim Alten, wenn man davon absieht, dass man die Kamera-App ein wenig überarbeitet hat. Vorne bietet uns Sony für Selfies einen 13-MP-Shooter.
Abgerundet werden die Spezifikationen durch einen Fingerabdrucksensor, Stereo-Lautsprecher und 3.330 mAh Akku. Ihr bekommt also alles in allem ein etwas besseres Xperia XZ2, wobei das brandneue Android und das OLED-Panel tatsächlich neben der schönen Form in meinen Augen am ehesten dazu beitragen, Lust auf das neue Smartphone zu bekommen.
Optisch hat Sony für mein Empfinden nochmal einen Satz nach vorne gemacht, wobei ich es allerdings schon ein wenig frech finde, wenn auf der Produktseite von „einem atemberaubend schlanken und randlosen Design“ die Rede ist. Randlos ist das Teil wahrlich nicht, oben und unten habt ihr immer noch fette Ränder und mit einer Dicke von 9,9 mm sowie einem Gewicht von 193 Gramm ist das Xperia XZ3 schon ein ziemlicher Klopper.
Wer jetzt dennoch Lust auf das Smartphone bekommen hat, kann ab Ende September zuschlagen. In der Pressemitteilung ist kein Preis genannt worden, aber wir gehen von 799 Euro aus. Vier verschiedene Farben werden dann zur Auswahl stehen: Black, White Silver, Forest Green und Bordeaux Red sind die Alternativen, die euch zur Verfügung stehen.