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DJI Mavic 2 Pro und Mavic 2 Zoom – die fliegenden Augen

geschrieben von Mark Kreuzer

Die DJI Mavic Pro ist eine der besten Drohnen, die wir bisher je getestet haben und die in nahezu allen Bereichen die Messlatte für eine Consumer-Drohne gesetzt hat. Jetzt hat DJI die Mavic 2 Pro und Mavic 2 Zoom vorgestellt. Bei den neuen Modellen setzt man vor allem darauf, die Kameraqualität noch weiter zu verbessern und holt sich mit Hasselblad einen Partner ins Gerät, der gerade den Photonerds unter euch ein Begriff sein dürfte.

Technische Daten – Mavic 2 Pro und Mavic 2 Zoom

Optisch gleichen die beiden neuen Modelle ihrem Vorgänger. Auch die neuen Mavics sind im zusammengefalteten Transportmodus weiterhin extrem kompakt. Trotzdem war man mit dem vorsichtigen Redesign in der Lage, den Luftwiderstand um 19% zu reduzieren. Damit ist die Mavic 2 Pro in der Lage, nicht nur eine schnellere Höchstgeschwindigkeit (72 km/h im Sportmodus) zu erreichen, sondern auch länger (bis zu 31 Minuten) zu fliegen.

Ähnlich wie bei der Mavic Air besitzen die Mavic 2-Modelle einen integrierten 8 GB Speicher, was ich sehr sinnvoll finde. Denn ich persönlich stand leider schon mehr als einmal mit der Drohne auf dem Feld, während meine SD-Karte noch gemütlich im PC steckte. Ich hätte es zwar begrüßt, wenn es ein wenig mehr als 8 GB Speicher wären, aber immerhin schon mal eine sinnvolle Weiterentwicklung. Natürlich könnt ihr weiterhin eure eigene microSD-Speicherkarte benutzen.

Kamera Mavic 2 Pro

Die Kamera für das Pro-Modell hat DJI zusammen mit dem berühmten Kamerahersteller Hasselblad zusammen entwickelt. Der 1 Zoll große CMOS-Sensor mit 10-bit Dlog-M Farbprofil kann im Vergleich zur Mavic Pro vier mal mehr Farblevel pro Kanal erfassen. Dies bietet enorme Möglichkeiten bei der Bildnachbearbeitung. Fotos werden mit einer Auflösung von 20 Megapixel aufgenommen und nutzen für die Farbtreue die von Hasselblad entwickelte Natural Color Solution (HNCS). Der Blendenbereich geht von f/2.8-f/11 und sollte damit auch mit den unterschiedlichsten Lichtverhältnissen gut klar kommen.

Videos nimmt die Mavic 2 Pro mit 4K in 10-bit mit HDR-Unterstützung auf. Eine weitere Neuerung ist, dass die Drohne direkt an einen Fernsehr angeschlossen werden kann zum Abspielen von aufgenommenen Videos. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass dies in der Praxis besonders viel Relevanz hat.

Kamera Mavic 2 Zoom

Der Name der Mavic 2 Zoom verrät ja bereits die Besonderheit des zweiten neuen Mavic Pro Modells. Als erste kompakte Consumer-Drohne besitzt sie 2-fach optischen Zoom (24-48 mm). Zusammen mit dem digitalen Zoom ist sie in der Lage, verlustfreie Full-HD-Aufnahmen zu machen, die einem 96-mm-Objektiv entsprechen sollen. Der 1/2.3 Zoll große Sensor macht Fotos mit einer Auflösung von 12 Megapixel. Auch sie kann Videos mit einer 4K-Auflösung und 100 mbit/s Datenrate aufnehmen.

Dank des optischen Zooms besitzt sie einen speziellen Dolly-Zoom-Modus. Damit können auch Anfänger den Profi-Effekt erstellen, den ihr auf dem GIF oben sehen könnt.

Flugmodi Mavic 2 Pro – Smarter, sicherer und stabiler

Bei DJI hat man schon seit langem einen Fokus auf automatische Flugmodi gesetzt. Vielleicht erinnert ihr euch ja noch an das Video aus unserem Mavic Pro Test, in dem wir die Personenverfolgung getestet hatten. Falls nicht — hier noch mal zur Auffrischung:

Die neuen Mavic-2-Drohnen können jetzt auch auf Knopdruck Hyperlapse-Aufnahmen erstellen, die mit einem der bereits bekannten automatischen Flugmodi kombiniert werden können. Diese wären:

  • Free Flight – Also der manuelle Flug
  • Circle – die Drohne kreist automatisch um einen festgelegten Punkt oder Person
  • Course Lock – die Kamera fixiert sich immer auf das Objekt während ihr die Drohne manuell fliegt
  • Waypoint – die Drohne fliegt einen vorher eingespeicherten Weg ab.

Neu bei dem Active Track 2.0 genannten System ist, dass jetzt auch die Kollisionsverhinderung mit eingebaut wird und die Drohne in der Lage ist, Hindernissen auszuweichen.

Dazu werden insgesamt 10 Sensoren genutzt, die in alle Richtungen schauen und ein 3D-Modell der Umgebung erstellen. Neu ist außerdem eine Art Landelicht, dass unterhalb der Drohne platziert ist und sich automatisch bei schlechtem Licht einschaltet, um eine sichere Landung zu ermöglichen. Wobei es sicherlich das sicherste wäre, gar nicht erst ab einsetzender Dunkelheit zu fliegen.

Das OcuSync-2.0-Bildübertragungssystem streamt die Bilder in Full-HD-Auflösung bis zu einer Entfernung von 8 km auf euer Smartphone oder Tablet. Wobei auch hier gilt, dass es sich dabei um einen eher theoretischen Wert handelt, denn ihr müsst zumindest in Deutschland die Drohne beim Fliegen immer in Sichtweite haben. Das Bildübertragungssystem soll jetzt noch robuster sein und bei Interferenzen schnell zwischen 2,4 oder 5,8 GHz umschalten, je nachdem, was in der Situation gerade besser funktioniert.

Preis und Verfügbarkeit – Mavic 2 Pro und Mavic 2 Zoom

Die neue Mavic 2 Pro und Mavic 2 Zoom kann ab heute bestellt werden. Der Preis für die Mavic 2 Pro liegt bei 1.449 € und bei 1.249 € für die Zoom. Der Preis ist damit auf einem ähnlichen Niveau wie beim Vorgänger angesiedelt. Ich denke, dass ein Wechsel für private Mavic-Pro-Nutzer nicht unbedingt nötig ist. Mit der besseren Kamera richtet sich das neue Modell eindeutig auch an Prosumer, also Leute, die die Kamera auch kommerziell im Einsatz haben.

Wir werden auf jeden Fall versuchen, ein Testgerät zu bekommen und dieses dann ausführlich zu testen. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie uns in den Kommentaren.

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Mark Kreuzer