Im Web und Social Media wird heutzutage alles diskutiert – und genauso gelesen. Damit werden Meinungen, Einstellungen und nicht zuletzt das Kaufverhalten der Leser beeinflusst. Relevante Inhalte zu identifizieren, um sie für die eigene Marke nutzbar zu machen, ist daher ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Der Blick von außen
Beim Social Listening geht es darum, nutzergenerierte Aktivitäten außerhalb der eigenen Kanäle (z.B. der eigenen Facebookseite, dem Firmenblog) zu verfolgen und zu analysieren. Ziel ist es, Online-Konversationen zu identifizieren, die sich mit dem eigenen Produkt, der eigenen Marke oder der Branche befassen – völlig unabhängig davon, ob das eigene Unternehmen selbst auf Social-Media-Kanälen aktiv ist oder nicht.
Linkfluence hat die wichtigsten Inhalte und die Vorteile für Unternehmen zusammengestellt.
Was sagen die Nutzer zu Unternehmen und Produkten?
Um das Image und die Reputation eines Unternehmens zu monitoren, wird natürlich zunächst nach Unternehmens- und Markennamen oder Slogans geguckt. Neben der Erwähnung in Texten können auch Logos per Bilderkennung gesucht werden.
Beim Produktmonitoring werden Bewertungsportale, Foreneinträge und Blogs sowie die sozialen Netzwerke (Facebook, Twitter, Instagram…) nach Erwähnungen durchsucht. Die Nutzer äußern sich mit Bewertungen, Emotionen und Berichten zur Nutzung der Produkte. Die Erkenntnisse daraus lassen sich vielfältig verwenden: Von neuen Ideen fürs Marketing über Feedback bei der Produktentwicklung bis sogar zur Markenführung: Mit Hilfe von Marktforschungs-Methoden zeigt sich, wie die Werte einer Marke in der Realität angenommen und gelebt werden – Brand Tracking nahezu live.
Wie erfolgreich ist meine Kampagne wirklich?
Kampagnenerfolg lässt sich nicht nur an Klickraten und Reichweite festmachen. Mit Social Listening kann man mehr erkennen – zum Beispiel, ob die angepeilte Zielgruppe erreicht worden ist oder ganz andere Leute über die Kampagne sprechen. Zudem lässt sich auch herausstellen, wie inhaltlich über die Kampagne gesprochen wird, welche Aspekte positiv oder auch negativ aufgenommen werden.
Themen und Trends erkennen und aktiv nutzen
Ein Schwerpunkt des Monitorings liegt klassischerweise in der Beobachtung von Themen und Trends. In der traditionellen Marktforschung wird dieser Bereich durch Umfragen abgedeckt, die vergleichsweise langwierig und kostspielig sind. Im Social Web hingegen sind die relevanten Informationen frei und direkt verfügbar, sie müssen nur entsprechend gebündelt und ausgewertet werden.
Die ständige Diskussion und Weiterverbreitung im Social Web macht Trends und Themen dynamisch. Ein Kernthema einer Branche kann sich im schnell verwandeln und neue, ungeahnte Themen aufwerfen. Ob diese Themen nun im positiven Sinne neue Ideen und Trends aufdecken oder im gefürchteten Shitstorm enden, ist nicht immer vorauszusagen.
Durch eine gezielte Setzung von Alerts können aufkommende Diskussionen aber frühzeitig erkannt und genutzt werden – zum Beispiel für das „Newsjacking“ im Marketing oder zur Formulierung der passenden Krisenkommunikation.
Lernen von der Konkurrenz
Um in einer Branche up to date zu sein, sollte auch der Wettbewerb und die Branche allgemein beobachtet werden. Neben dem Informationsgewinn kann man bei der Konkurrenzanalyse die Daten der Wettbewerber den eigenen Daten wie „Anzahl der Posts“, Reichweite oder Tonalität gegenüberstellen und so von guten Beispielen lernen.
Es lohnt sich zudem immer, einen Blick über den Tellerrand hinaus zu wagen und innovative Unternehmen der Branche in anderen Ländern zu tracken. Hier finden sich Ideen, die sich eventuell auf dem eigenen Markt adaptieren lassen.
Influencer: Finden und analysieren
Aktuell besonders im Fokus sind Influencer. Sie begründen Trends, beeinflussen ihre Follower und bieten ihre Reichweite für die Vermarktung von Produkten an. Der raketenhafte Aufstieg dieser Branche hat neben echten Highlights eine Menge Blender herausgebracht, sodass sich eine eingehende Analyse des Umfelds vor Abschluss eines Vermarktungsvertrages empfiehlt.
Alle Unternehmensbereiche profitieren
Auch in Bereichen des Unternehmens, die nicht direkt mit dem Marketing im Kontakt stehen, kann Social Listening wertvolle Erkenntnisse liefern. Im HR-Bereich werden Zielgruppen für Neueinstellungen identifiziert, ihre Vorstellungen und Ansprüche analysiert und beim Recruiting berücksichtigt.
Der Kundenservice profitiert davon zu wissen, welche Probleme Kunden mit den Produkten haben und ob gegebenenfalls schon Lösungen dazu im Web diskutiert werden.
Die Produktentwicklung erhält durch Listening Feedback dazu, wie Kunden die Produkte nutzen und welche Probleme oder Verbesserungsvorschläge sie haben und kann diese Erkenntnisse bei der Weiterentwicklung nutzen.
Fazit: Potentiale nutzen, bevor es andere tun!
Social Listening vermittelt wertvolle Erkenntnisse über Einstellungen und Verhalten bestehender und zukünftiger Kunden quer durch die ganze Unternehmensorganisation. Wer es jetzt einsetzt, kann bisher unerkannte Chancen und Potentiale nutzen und so dem Wettbewerb eine Nasenlänge voraus sein.