WhatsApp will Geld verdienen! Der Messenger setzt zum großen Wurf an und veröffentlicht erstmals in der Geschichte ein kostenpflichtiges Tool. Über die WhatsApp Business API sollen große Unternehmen mit Kunden kommunizieren können, ohne WhatsApp zu verlassen.
Der Kauf von WhatsApp für knapp 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014 war wohl eine der klügsten Entscheidungen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg. Mit mehr als einer Milliarde täglich aktiver Nutzer ist WhatsApp in vielen Ländern zum Kommunikations-Medium Nummer eins aufgestiegen.
Der einzige Haken aus finanzieller Sicht: Als kostenloser Messenger ohne Werbung warf WhatsApp lange Zeit kein Geld ab. Um die Nutzer nicht durch Werbung zu vergraulen, hat sich WhatsApp entschieden, einen anderen Weg zu gehen.
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Anstelle die App durch Werbung zu refinanzieren, wird WhatsApp gegen Bezahlung als Kommunikationskanal für Unternehmen geöffnet.
Den ersten Schritt ging der Dienst mit der Veröffentlichung von WhatsApp for Business im Januar 2018. Dabei handelt es sich um eine zweite App, mit der Kleinunternehmer ein Business-Profil samt Name, Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktdaten anlegen können. Über den Service können die Firmen mit einzelnen Nutzern in Kontakt treten und Standard-Nachrichten speichern und verschicken.
WhatsApp Business API: Schnittstelle für das große Geld
Nachdem es um WhatsApp for Business in den letzten Monaten relativ ruhig geworden ist, befeuert WhatsApp nun selbst das Thema Monetarisierung.
In einem Blog-Beitrag kündigen die Macher des Messengers an, dass sie sofort eine Schnittstelle für große Unternehmen und Konzerne veröffentlichen. Der Zugriff und die Nutzung der WhatsApp Business API ist für Unternehmen grundsätzlich kostenlos.
Im Mittelpunkt stehen drei zentrale Funktionen:
- Auskunft: Um Informationen (Abflugzeit) oder Dateien (Flug-Ticket) zu erhalten, können Nutzer ihre Handynummer an Unternehmen weitergeben, um diese wiederum via WhatsApp zu erhalten.
- Kunden-Service: Unternehmen können Click-to-Chat-Buttons implementieren. Über diese lassen sich – richtig geraten – automatische Chats starten.
- Support: Firmen, die einen hohen Beratungsaufwand haben (zum Beispiel Online-Fashion-Shops), können eingehende Fragen zu Produkten in Echtzeit beantworten.
DSGVO-konform und verschlüsselt
WhatsApp-Nutzer, die nun Angst vor Spam haben, können beruhigt sein. Laut WhatsApp-COO Matt Idema ist es nicht möglich, Kontakt mit Nutzern ohne deren Einwilligung aufzunehmen.
Durch das bewusste Opt-in der User für die Kundenkommunikation erfüllt WhatsApp laut eigenen Angaben auch die Anforderungen der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).
Außerdem unterliegen alle Nachrichten zwischen Nutzern und Unternehmen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das heißt: Nicht einmal WhatsApp kann die verschickten Nachrichten lesen. Und wenn ein Unternehmen doch einmal nervig wird, können die Nutzer die Kontakte selbstverständlich blockieren.
Kosten, Partner und Werbung
Wie bereits erwähnt, ist der Zugriff auf die WhatsApp Business API für alle Unternehmen kostenlos. Lediglich für „bestimmte Nachrichten“ zahlen die Firmen Geld. Laut Turi2 bewegt sich der entsprechende Betrag zwischen 0,5 und 9 US-Cent pro verschickter Notification.
Zu den ersten Großkonzernen, die auf die neue Schnittstelle zugreifen, gehören die niederländische Fluggesellschaft KLM, das Urlaubsportal Booking.com und der Fahr-Service Uber.
Zusätzlich zur Ankündigung der WhatsApp Business API unterstrich WhatsApp nochmals, dass es mittelfristig Anzeigen im Messenger geben wird. Als perfektes Umfeld für die Werbung hat der Messenger die Stories im WhatsApp Status identifiziert.
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