Aus der Nische zum Massenphänomen: Rund jeder dritte 16- bis 39-jährige Deutsche (31 Prozent) schaut regelmäßig anderen Gamern per Online-Stream dabei zu, wie sie eSport-Spiele zocken und das Geschehen live kommentieren. Damit haben eSport-Streamings in dieser Altersklasse sogar die „Sportschau“ überholt, die im TV von 12 Prozent der jungen Zuschauer angesehen wird.
Dies ist das Ergebnis des aktuellen „eSport Report 2018“, den [m]Science für WAVEMAKER durchgeführt hat. Zwei Drittel der jungen, spielebegeisterten Deutschen wünschen sich demnach Live-Übertragungen von eSport-Events im TV. Bislang verfolgen sie die Online-Spiele in erster Linie via Stream auf dem PC (82 Prozent), dem Smartphone bzw. Tablet (62 Prozent) oder der Konsole (59 Prozent). Als beliebteste Plattform für eSport-Streaming greifen sie dabei vor allem auf YouTube (71 Prozent) zurück. Dahinter folgen Twitch (42 Prozent) und Facebook (41 Prozent). Als einzigen TV-Sender haben die Gamer allein Sport1 auf dem Schirm (15 Prozent).
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, was wir schon seit Jahren erwartet haben: Gaming ist nach Fußball die zweitgrößte Sportart in Deutschland – und gleichzeitig die einzige, die das Potenzial hat, exponentiell zu wachsen. Nun gilt es auszuloten, inwieweit diese Sportart für Werbetreibende relevant ist und wie eine Kooperation im eSport-Bereich glaubwürdig aussehen und wirken kann“ […], so Hanno Stecken, COO von WAVEMAKER.
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Nur 34 Prozent sind sowohl Streamer als auch aktive Gamer. Generell werden eGames von mehr als jedem dritten Befragten (35 Prozent) täglich bis einmal wöchentlich gespielt. In Deutschland beschreiben sich deutlich mehr Männer (51 Prozent) als Frauen (25 Prozent) als aktive Gamer. Besonders beliebt sind Ego-Shooter (39 Prozent), Sportsimulationen (33 Prozent) und Echtzeit-Strategiespiele (31 Prozent). Frauen wiederum favorisieren vor allem Browsergames (46 Prozent).
Wavemaker: Gaming-nahe Sponsorings punkten
In-Game-Werbung ist für die meisten Spieler kein Problem. Jeder zweite von ihnen (51 Prozent) findet, dass Werbung und Sponsoring die virtuelle Welt der eGames realer wirken lässt. Darüber hinaus stört die Werbung ihrer Meinung nach den Spielfluss nicht (37 Prozent), obwohl sie ihnen durchaus auffällt (32 Prozent).
Außerhalb der Spiele nehmen sie eSport-Werbung vor allem in den sozialen Medien (32 Prozent), als Trikot-Sponsoring (18 Prozent) und bei eSport-affinen Publishern wie Sport1, Pro7 Maxx und Summoners-Inn (17 Prozent) wahr. Bei Gaming-Begeisterten, die häufiger als einmal die Woche spielen oder streamen, entfacht vor allem Twitch eine gesteigerte Sponsoring-Wirkung (31 Prozent).
Generell verankern sich Marken energiespendender Getränke am stärksten in den Köpfen begeisterter Gamer. Darunter u. a. Red Bull (49 Prozent), Monster (45 Prozent) und Coca-Cola (44 Prozent). Im direkten Branchenvergleich punkten Gaming-nahe Marken aus IT, Computer, Software, Internet und Datenverarbeitung (67 Prozent). Auch Elektro und Unterhaltungselektronik (65 Prozent) erfreuen sich einer hohen Glaubwürdigkeit.
Branchenfremde Unternehmen können Gaming-Begeisterte mit ihren Sponsorings eher nicht überzeugen. Insgesamt punktet die eSport-Werbung neben der hohen Awareness zusätzlich mit einer aktivierenden Wirkung. Jeder Achte (15 Prozent), der das Sponsoring einer Marke wahrgenommen hat, hat schon einmal eines der beworbenen Produkte gekauft.
Deutschlands beliebteste eSport-Titel, -Gamer, -Teams & -Events
Passend zur WM 2018 ist „FIFA“ (51 Prozent) das meistgespielte Online-Game der vergangenen drei Monate. Die Fußballsimulation von EA liegt damit weit vor „Fortnite“ (34 Prozent), „Overwatch“ und „World of Warcraft“ (je 25 Prozent). Zu den bekanntesten eSport-Teams gehören vor allem Mannschaften von großen Fußballklubs wie Schalke 04 (42 Prozent), VfL Wolfsburg (34 Prozent) und VfB Stuttgart (32 Prozent).
Der bekannteste eSport-Gamer ist Nikola „NiKo“ Kovač (20 Prozent). Dicht dahinter sind Tristan „PowerOfEvil“ Schrage (17 Prozent) und Adrian „Fata“ Trinks (14 Prozent). Als beliebtester eSport-Event der deutschen Gaming-Fans behauptet sich der FIFA eWorld Cup: Knapp ein Drittel (31 Prozent) haben diese Veranstaltung bereits besucht bzw. angesehen.