Die Deutschen sind offen für Zukunftstechnologien. Dabei macht es keinen Unterschied, ob es um Virtual Reality, die Blockchain-Technologie oder Podcasts geht. Eines bleibt jedoch, wie es ist: Zahlen will niemand. So steuern wir zu auf die nächste Stufe der deutschen Kostenlos-Kultur.
Welche technischen Trends werden den Journalismus und auch unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren prägen? Mit eben jenen Fragen beschäftigen sich seit Jahren zahlreiche Experten. Häufig fallen in diesem Zusammenhang Begriffe wie Virtual Reality (VR), Artificial Intelligence (AI) oder in letzter Zeit auch Podcasts.
Doch ob einer Technologie wirklich der Durchbruch gelingt, hängt selten ausschließlich von Experten und ihren Meinungen ab.
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Vielmehr geht es darum, ob für die Nutzer im Alltag ein konkreter Mehrwert entsteht. Weil eben diese Killer-Anwendung aktuell noch fehlt, warten wir beispielsweise noch auf den Durchbruch von VR.
Ein „Ja“ zu Innovationen
Eben jene Nutzer-Perspektive wollte die Hamburger Medien- und Digital-Initiative Next Media Hamburg genauer untersuchen. Dafür wurden die Marktforscher von Statista beauftragt. Diese befragten im Zeitraum zwischen dem 17. und dem 24. Mai insgesamt 1.000 Deutsche zu ihrem Standpunkt zu Innovationen in den Medien.
Diese Trends haben für die Befragten das größte Potenzial:
- Livestreaming (67 Prozent)
- Virtual oder Augmented Reality (49 Prozent)
- Messenger (45 Prozent)
- Datenbasierter Journalismus (37 Prozent)
- Podcasts (27 Prozent)
- Sprachassistenten (27 Prozent)
- Artificial Storytelling (12 Prozent)
Lediglich neun Prozent gaben an, dass sich keine der genannten Optionen durchsetzen wird.
Die Kostenlos-Kultur bleibt
Kritisch aus Sicht der Medien- und Verlagsbranche wird es jedoch, wenn es um das Stichwort Finanzierung geht. Hier zeigen sich die Nutzer deutlich weniger aufgeschlossen. Ja, die Nutzer wollen Innovationen. Aber zahlen wollen sie dafür nicht – die klassische Kostenlos-Kultur grüßt.
Deutlich wird die Kostenlos-Kultur besonders beim Blick auf die oben genannten Innovationstreiber. Für keines der sieben genannten Formate würde mehr als die Hälfte der Befragten Geld ausgeben. Am besten schneiden in puncto Zahlungsbereitschaft noch die Bereiche Livestreaming (29 Prozent) und Virtual Reality (25 Prozent) ab.
Katastrophal sieht es derzeit beim Hype-Thema Podcasts aus. Nur sechs (!) Prozent der Befragten sind bereit, für die auditiven Happen Geld zu bezahlen. Bei den Messengern sieht es mit zwölf Prozent nicht viel besser aus.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Publisher zur Finanzierung ihrer Inhalte auch künftig auf Werbung setzen (müssen). Alternativ könnten die (großen) deutschen Verlage auch über ihren eigenen Schatten springen, Vorbehalte ignorieren und gemeinsam an einem Abo-Modell a lá Netflix für Zeitungsartikel arbeiten.