Ob bei Google, Amazon oder Jameda: Das oberste Ziel jedes Unternehmens sollte es sein, in den für sie relevanten Suchsystemen ganz oben zu stehen. Um langfristig ein gutes organisches Ranking zu erreichen, ist die Suchmaschinenoptimierung – kurz SEO – unabdingbar. Wir erläutern euch die wichtigsten SEO-Grundlagen für eine hohe Sichtbarkeit.
Was ist SEO?
SEO ist eine Teildisziplin des Marketings und bildet zusammen mit der Suchmaschinenwerbung (SEA) das Suchmaschinenmarketing (SEM). Auf Basis einer bedarfsgerechten Informationsarchitektur sorgt SEO für einen barrierefreien Web-Auftritt.
Dabei verfolgt SEO das Ziel, die für die Suchmaschine relevanten Dokumente der Website weit oben in den organischen Ergebnissen zu positionieren.
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Längst bezieht sich SEO nicht mehr nur auf die großen, geläufigsten Suchmaschinen wie Google oder Bing. Auch für alternative Suchsysteme wie Amazon für die Produktsuche, Pinterest als Inspirationsquelle oder Jameda für die Ärztesuche sollten Inhalte optimiert werden.
Hier gilt es, die für euch relevanten Suchsysteme zu identifizieren, euch mit deren Voraussetzungen vertraut zu machen und eure Inhalte daraufhin zu optimieren.
Wie funktionieren Suchmaschinen?
Google-Bots (auch Crawler oder Spider genannt) durchforsten das gesamte Internet und sammeln dabei Informationen zu sämtlichen gefunden Dokumenten. Diese Crawler sind automatisierte Programme, die sich über Links fortbewegen.
Findet ein Crawler Links auf einer Webseite, folgt er diesen auf weitere Seiten, sammelt dort Informationen und folgt auch dort wieder den ausgehenden Links. Die gefundenen Dokumente werden samt aller gesammelten Informationen zu diesen Dokumenten in den Google-Index aufgenommen.
Wird eine Suchanfrage bei Google getätigt, findet der Google-Algorithmus blitzschnell alle für die Suchphrase relevanten Dokumente im Index und ordnet diese unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien nach Relevanz und Popularität an. Diese Anordnung sehen wir dann als Suchergebnisse.
Bei einer Suchanfrage passieren dann zwei Dinge:
- Aufgrund der verwendeten Keywords werden die Inhalte aus dem Index herausgesucht, die auf die Anfrage passende Antworten liefern könnten.
- Diese Inhalte werden dann in eine nach Relevanz und Beliebtheit sortierte Reihenfolge gebracht und als Suchergebnisliste (SERPs) ausgespielt.
Bei der Interpretation von Suchanfragen spielt die Semantik eine zunehmend wichtige Rolle. Suchmaschinen werden immer besser darin, die Bedeutung von Begriffen, die Nutzerintention sowie den Kontext einer Suche zu verstehen.
Dadurch können relevantere und zur Suchintention passendere Ergebnisse ausgeliefert werden. Deshalb lohnt es sich, nicht nur auf ein Keyword zu optimieren, sondern auch den gesamten Themenbereich um ein Keyword herum anzuschauen und auf der Webseite zu integrieren.
Klick-Verhältnis nach Position
Einer Studie von Sistrix zufolge entfallen 60 Prozent aller Klicks auf das erste Ergebnis, nur noch 15 Prozent auf das zweite und lediglich 0,17 Prozent auf das erste Suchergebnis der zweiten Seite. Möglichst weit oben zu ranken, ist daher unerlässlich.
Die meisten Klicks entfallen zudem auf die organischen Suchergebnisse: Laut Rand Fishkin sind dies in Googles Desktop-Suche in den USA etwa 66 Prozent, während vier Prozent auf bezahlte Ergebnisse erfolgen. Rund 34 Prozent der Suchen werden ohne Ergebnisklicks beendet.
Bei der mobilen Suche entfallen rund 39 Prozent auf die organischen Ergebnisse, drei Prozent auf die bezahlten Ergebnisse und rund 61 Prozent der Anfragen werden ohne Klicks beendet.
Relevanz und Beliebtheit einer Seite bestimmen Suchmaschinen anhand verschiedener Rankingfaktoren. Diese Rankingfaktoren unterscheiden sich von Suchmaschine zu Suchmaschine leicht voneinander. Manche davon sind bekannt, andere wiederum nicht. Aus bekannten Rankingfaktoren können allerdings einige SEO-Grundlagen abgeleitet werden.
SEO-Maßnahmen: Onpage und Offpage
SEO-Maßnahmen werden in Onpage- und Offpage-Maßnahmen eingeteilt. Onpage-Maßnahmen umfassen alle Maßnahmen auf der Website. Dazu gehören zum Beispiel die Anpassung der Meta-Angaben (Title und Description), Optimierung der Inhalte (Texte, Bilder, Videos etc.), Verbesserung der Informationsstruktur, oder die technische Suchmaschinenoptimierung (zum Beispiel. schnellere Ladezeiten).
Im Gegensatz zu Onpage-Maßnahmen finden die Offpage-Maßnahmen außerhalb der Webseite statt. Hierfür werden Offpage-Signale, zum Beispiel durch Backlinks oder Nennungen, erzeugt.
Kommen wir nun zu den grundlegenden On- und Offpage-Maßnahmen sowie konkreten Anwendungstipps für euch.
Onpage-SEO: Keyword-Optimierung
Unter Keywords versteht man die Suchbegriffe, die die Nutzer bei der Suche im World Wide Web verwenden. Diese müssen auf der eigenen Website eingebunden werden, damit Suchmaschinen erkennen können, zu welchen Suchbegriffen die Seite in den Suchergebnissen angezeigt werden kann.
Bei der Implementierung der Keywords ist es besonders wichtig, die Intention einer Suchanfrage zu verstehen und passende Keywords zu verwenden. Je nach Suchintention unterscheidet man zwischen diesen Keyword-Arten:
- informational: informationsgetriebene Suchanfragen, zum Beispiel „seo definition“
- transactional: transaktionsorientierte Suchanfragen, zum Beispiel „seo leitfaden herunterladen“
- navigational: navigationsorientierte Suchanfragen, zum Beispiel „youtube“
Zusätzlich unterscheidet man zwischen Shorthead- und Longtail-Keywords. Shorthead-Keywords sind generische Begriffe wie „Kleid“. Sie haben ein hohes Suchvolumen und große Konkurrenz. Für diese Keywords ist es extrem schwierig, vorne in den organischen Ergebnissen zu ranken.
Longtail-Keywords setzen sich in der Regel aus mehreren Begriffen zusammen. Ein Beispiel könnte „langes abendkleid schwarz schulterfrei“ sein. Sie sind daher spezifischer und weniger Wettbewerb ausgesetzt.
Sie haben ein vergleichsweise geringeres Suchvolumen. In der Summe können die Longtail-Keywords aber zu hohem und vor allem qualifiziertem Traffic führen. Auf den oberen Positionen in den SERPs zu ranken ist leichter als bei Shorthead-Keywords.
Keywords sollten sinnvoll an der richtigen Stelle und im richtigen Maße eingesetzt werden. Mittlerweile sind Suchmaschinen sehr gut darin, Texte von hoher Qualität zu erkennen und zu belohnen, während Websites mit schlechten Texten abgestraft werden.
Die Zeiten, in denen man ein Keyword, zu dem man gefunden werden möchte, so oft wie möglich erwähnt (Stichwort: Keyword Stuffing) sind längst vorbei.
Um relevante Keywords für eure Website und eure Zielgruppe zu recherchieren, kann ich euch die Autocomplete-Funktion von Google und Tools wie answerthepublic.com oder ubersuggest.io empfehlen.
Mein Tipp:
- Verwendet auch Variationen und Synonyme eurer Keywords.
- Optimiert auf für euch relevante Longtail-Keywords.
- Nutzt auch die Titel der einzelnen Dokumente für eure Keywords. Sie werden mit dem Title-Tag definiert.
- Optimiert eure Bilder mit Keywords, um den Suchmaschinen das Auslesen zu erleichtern! Die wichtigsten Keyword-Träger sind der Bildtitel, der Dateiname und der Alt-Text. Übrigens: In Bildern direkt eingebauter Text kann von Suchmaschinen nicht ausgelesen werden.
Onpage-SEO: Seitenarchitektur und Dokumentenkontur
Es ist wichtig, dass ihr eure Website klar strukturiert. So könnt ihr sicherstellen, dass sich sowohl eure Nutzer als auch Suchmaschinen gut zurechtfinden und genau verstehen, wo sie welche Informationen finden können. Hierfür helfen eine übersichtliche Navigation und passende interne Verlinkungen.
Um eure Dokumente zu strukturieren (Dokumentenkontur), gibt es sechs H-Überschriften (Heading-Tags), die mit H1 bis H6 gekennzeichnet und nach ihrer Relevanz geordnet sind.
H1 ist die wichtigste Überschrift, eine H2 wird kleiner dargestellt und von Nutzern sowie den Suchmaschinen als weniger wichtig gewertet. Sie tragen aber zur Lesbarkeit des Textes bei und helfen, Informationen zu finden, die nur für bestimmte Leser relevant sind.
Mein Tipp:
- Vergesst nicht, aus den redaktionellen Inhalten beziehungsweise den Kategorietexten intern zu verlinken.
- Achtet bei der Navigation und den internen Verlinkungen darauf, dass alle relevanten Inhalte von der Startseite mit möglichst nicht mehr als drei Klicks erreichbar sind.
- Nutzt H-Überschriften, um die Inhalte einzelner Dokumente zu strukturieren.
- Verwendet immer nur eine H1.
- Bringt eure Keywords auch in euren Überschriften unter, denn diese werden als wichtiger eingeschätzt als der restliche Text.
Onpage-SEO: URL-Struktur
Die URL beziehungsweise Internetadresse eurer Website ist oft der erste Berührungspunkt für Nutzer und Suchmaschinen. Deshalb sollte diese leicht und schnell zu interpretieren sein. Während man bei der URL „http://beispiel-onlineshop.de/damenmode/kleider/abendkleider/“ sofort weiß, worum es geht, ist dies bei der URL
„http://www.beispiel-onlineshop.de/?produktartikel=16&categoryID=5“ nicht direkt der Fall.
Mein Tipp:
- Haltet die URL so kurz wie möglich.
- Fügt der URL das wichtigste Keyword hinzu, für das eure Website gefunden werden soll.
- Schreibt in URLs alles klein und verbindet einzelne Worte durch Bindestriche.
- Vermeidet Sonderzeichen wie &, % oder $.
Offpage-Linkgenerierung
Suchmaschinen messen die Beliebtheit von Websites vor allem über Links. Daher ist Linkgenerierung die wichtigste Offpage-Maßnahme für jede Website. Wenn eine andere Website eine Verlinkung zu eurer Seite herstellt, werten Suchmaschinen diesen Link als direkte Empfehlung für eure Domain.
Je mehr Leute also auf eure Website verlinken, desto empfehlenswerter erscheint sie.
Dies gilt vor allem, wenn die Seiten, die euch verlinken, vertrauenswürdig oder selbst besonders beliebt sind. Es ist eine große Herausforderung, eine fortlaufende Strategie zur Erweiterung des eigenen Backlinkprofils zu entwickeln. Maßnahmen in diese Richtung erzielen bezüglich SEO aber nachhaltige Erfolge.
Mein Tipp:
- Generiert hochwertige Inhalte, die eure Nutzer gerne teilen wollen (Expertentipps, übersichtliche Infografiken, lustige Memes etc.).
- Nutzt Social Media, um eure Inhalte zu verbreiten.
- Analysiert, wer eure Website online erwähnt, ohne sie zu verlinken und fragt nach, ob die Betreiber nachträglich einen Link setzen.
- Schreibt eure Website in eure E-Mail-Signatur, auf Visitenkarten und sonstiges Infomaterial. Reichweite lässt sich nicht nur online generieren.
Weiterführende SEO-Maßnahmen
Es gibt noch eine Vielzahl an weiteren SEO-Maßnahmen, mit denen ihr euch ebenfalls näher beschäftigen solltet:
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Indexierungsmanagement:
Hier geht es darum, Suchmaschinen die Indexierung bestimmter Dokumente zu erlauben oder zu verbieten (siehe robots.txt, Robots Meta Tags, .htaccess-Datei).
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Ladezeiten-Optimierung:
Die schnelle Ladezeit von Websites wird immer wichtiger. Vermeidet daher zum Beispiel große Dateien und unnötige Skripte.
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Mobile Optimierung:
Eure Website sollte man sich sowohl auf einem großen Bildschirm als auch auf einem Tablet oder Smartphone anschauen können (responsives Webdesign).
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Snippet-Optimierung:
Ein Snippet ist die Darstellung eurer Website in den SERPs und daher ein wichtiger Traffic-Generator. Snippets bestehen aus dem Titel, der URL und einer Beschreibung, die ihr zielgerichtet anpassen könnt.
Fazit
Wollt ihr in den verschiedenen Suchsystemen gefunden werden, ist SEO ein wichtiges Marketinginstrument. Identifiziert die für euch relevanten Suchsysteme und optimiert eure Inhalte dafür.
Kleine Veränderungen können schon große Auswirkungen haben, mit einmaligen Maßnahmen ist es jedoch nicht getan. SEO bedeutet, dass ihr kontinuierlich an euren Inhalten arbeiten müsst, um langfristig gute Rankings zu erreichen.