Uber versuchte bereits vor einigen Jahren, seine Ridehailing-Angebote wie Uber X oder Uper Pop in Deutschland anzubieten – und scheiterte kläglich. Übrig blieben nur die Limousinen-Angebote Uber Black und Uber SUV sowie ein Taxi-Service in Berlin und München. Jetzt will Uber es aber nochmals wissen, und kündigt einen Neustart in Deutschland an – mal wieder.
Diesmal soll jedoch alles anders und besser werden, versprach Uber-Chef Dara Khosrowshahi auf der Digital-Life-Design Konferenz in München. Khosrowshahi gab zu, dass das Unternehmen hierzulande Fehler gemacht habe. Diese will er nun mit einem „kompletten Neuanfang“ wieder gutmachen.
Hubschrauber und E-Bikes, aber kein Ridesharing
Dafür wolle Uber mit den Städten im „riesigen Markt“ Deutschland eine echte Kooperation eingehen. Khosrowshahi kündigte dafür die Einführung von zwei neuen Uber-Angeboten an, das On-Demand-Lufttaxi Uber Air sowie die Vermittlung von E-Bikes. Ridehailing-Angebote wurden dagegen bewusst nicht genannt.
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Kein Wunder. Am 18. März 2015 hatte das Landgericht Frankfurt diese Dienste von Uber für wettbewerbswidrig erklärt. Uber hatte daraufhin seinen Ridehailing-Dienst Uber Pop eingestellt.
Es ist unwahrscheinlich, dass Uber diesen oder ähnliche Angebote wieder einführt, denn um allen Gesetzesvorlagen zu entsprechen, müsste das Unternehmen seine Preise stark erhöhen. In der Vergangenheit war das Unternehmen dazu bisher nie bereit.
Deshalb springt Uber mit dem E-Bike-Angebot damit nun auf einen anderen großen Sharing-Trend in Städten auf und auch die On-Demand-Hubschrauber könnten ein interessanter Markt sein. Aktuell wird in Deutschland nämlich eine Zulassung für solche Lufttaxis geprüft.
Uber als „Leuchtturm der Innovation“
Mit diesen zwei Diensten glaubt das Unternehmen, das Mobilitätsangebot in Städten erweitern zu können sowie umweltfreundlichere Transportmittel in deutsche Städte zu bringen.
Ab Juli sollen Gesprächsrunden mit Gemeinden und Bundesländern starten und die ersten Angebote in einigen Städten ausgerollt werden.
Der Geschäftsführer von Uber, Barney Harford, sagte sogar, dass das Unternehmen Innovationen in Deutschland antreiben könnte: „Uber gilt vielerorts als eine Art Leuchtturm der Innovation. Die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen, die wir auf Städte und Länder haben, sind stark spürbar.“
Wird Uber diesmal halten, was es verspricht?
Das Problem an all diesen Ankündigungen ist die Glaubwürdigkeit von Uber. Schon 2015 – also nach dem Gerichtsurteil gegen Uber Pop – sagte der damalige Uber-Deutschlandchef Christian Freese reumütig, dass man Fehler gemacht habe und künftig nach neuen Partnern suchen wolle.
Nur zwei Jahre später folgten beinahe identische Lippenbekenntnisse vom neuen Deutschlandmanager von Uber, Christoph Weigler, gegenüber der FAZ, indem er ebenfalls Fehler aus der Vergangenheit zugab, eine Zusammenarbeit mit Behörden und Taxifahrern versprach und sogar einen Elektroauto-Dienst, Uber Green, ankündigte.
Neustart von Uber? Taxifahrer demonstrieren
Viel geschehen ist seitdem aber nicht. Uber operiert aktuell lediglich in zwei Städten in Deutschland und mit einem, für Uber-Verhältnisse, sehr begrenzten Angebot.
Die Taxifahrer-Branche steht dem Neustart von Uber erwartungsgemäß skeptisch gegenüber. Viele Taxifahrer demonstrierten sogar gegen den Besuch von Dara Khosrowshahi. Sollte Uber sich aber diesmal wirklich ein gutes, langfristiges Konzept für Deutschland überlegt haben, könnte es spannend werden.