Aufgrund der hohen Resonanz auf meinen Beitrag mit Tipps für die LinkedIn-Optimierung, soll nun auch der deutsche Gegenspieler Xing nicht zu kurz kommen. Im Folgenden habe ich 13 Tipps für euch aufgeschrieben, mit denen ihr euer Xing-Profil verbessern könnt.
Auch wenn LinkedIn in der DACH-Region auf dem Vormarsch ist: Mit 14 Millionen Nutzern (Stand: April 2018) ist Xing nach wie vor die meistgenutzte Karriere-Plattform. Anfang des Jahres beglückte das Hamburger Unternehmen seine Netzwerker mit umfassenden Neuerungen.
Im März folgte die Optimierung der App, mit der unter anderem durch die Swipe-Funktion, die „Vielfalt der Informationen auf Xing leichter zugänglich gemacht werden sollen“, wie der verantwortliche Produktmanager Timo Waurick in einem Blog-Beitrag erläuterte.
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1. Foto
Mit den Anfang des Jahres vorgenommenen Änderungen ist es für Premium-Nutzer möglich, nicht nur das eigene Xing-Profil, sondern auch (ähnlich wie bei Facebook) sein Titelbild individuell zu gestalten.
Das ist die Eintrittstür zu eurem Xing-Profil. Daher ist es eine lohnende Investition, ein Shooting bei einem guten Fotografen zu buchen, um ein paar gute Headshots zu machen.
Für das Titelbild eignen sich Aufnahmen, die nicht unbedingt euch zeigen, aber einen Hinweis auf eure Interessen und/oder den Bereich, in dem ihr tätig seid, geben.
Oder wie wäre es mit dem Zitat einer bekannten Persönlichkeit, das euch zusagt? Ein lustig-ironischer Spruch? Ein Foto eures Arbeitsplatzes? Oder ihr tauscht das Titelbild regelmäßig aus und zeigt hier den Banner der nächsten Konferenz, auf der ihr anwesend seid. Die Möglichkeiten sind vielfältig!
2. Teaser
Neben dem Foto, dem Berufstitel und dem aktuellen Arbeitgeber trifft der Blick des Talentsuchers oder Netzwerkers, der auf Xing nach alten und neuen Kontakten sucht, zuerst auf eure Kurzbeschreibung. Dieser Teaser ist wichtig, da ihr so das Interesse auf euch lenken könnt, ohne dass ein Kontakt auf das Profil geht.
In der Listenansicht oder Anzeige von neuen Kontaktvorschlägen ist dies ausschlaggebend. Ganz nach dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ ist hier also Kreativität gefragt. Gebt eine knackige Beschreibung dessen, was euch ausmacht. Wenn ihr Dienstleister seid, könnt ihr beschreiben, wie ihr anderen helft.
Ein Beispiel: „Starker Onlinemarketeer mit SEA als Hauptfach: Ich zeige Ihnen, wie Sie aus Google Adwords das meiste rausholen!“
3. Datenfreigabe
Bevor ihr überhaupt in die inhaltliche Xing-Arbeit einsteigt, solltet ihr euch im Klaren darüber sein, wer was über euch erfahren darf. Auf Xing (in Einstellungen unter „Privatsphäre“) könnt ihr dies sehr genau steuern. Es lohnt sich einmal nachzuschauen, was für Häkchen dort aktuell gesetzt sind.
4. Ich suche / Ich biete
Die Rubriken „Ich suche“ und „Ich biete“ bieten die perfekten Steilvorlagen, um konkret zu werden. Leider werden hier oft nur sehr vage Wünsche („Horizonterweiterung“) oder Angebote („großes Netzwerk“) angegeben.
Seid daher nicht zu oberflächlich, sondern nehmt diese Felder als Anlass, euch wirklich zu überlegen, was ihr euch von diesem Berufsnetzwerk versprecht und was für Kontakte ihr sucht. Je präziser ihr dabei seid, desto besser.
Der „Ich biete“-Teil bietet zudem endlich einmal Platz für ungetrübtes Marketing in eigener Sache. (Ohne sich wegen des Eigenlobs schlecht fühlen zu müssen). Wieso sollte ein Personaler euch zum Gespräch einladen? Was zeichnet euch als Teamkollege aus? Wieso würden alle Chefs euch als Neuzugang lieben? Auch hier ist Kreativität und vielleicht an manchen Stellen ein kleiner Schmunzler durchaus erwünscht.
5. Visitenkarte
Durch die jüngsten Änderungen bei Xing ist es in der eigenen Visitenkarte jetzt möglich, mehrere Einträge abzubilden. Auch die inhaltliche Darstellung wurde weiter optimiert: „Wir glauben fest daran, dass in Zeiten von New Work ein Nutzer nicht mehr nur an seinem aktuellen Arbeitgeber auszumachen ist“, gab das Unternehmen bekannt und reagierte entsprechend.
Nun könnt ihr auf eurem Xing-Profil nicht nur eine, sondern mehrere berufliche Tätigkeiten angegeben. Darüber hinaus ist es auch möglich, nebenberufliche Aktivitäten oder die Ausbildung aufzuzeigen. Mehr Vielfalt für Multi-Aktive also!
6. Berufswege
In diesen Teil lohnt es sich, Mühe zu stecken, denn hier habt ihr ausreichend Platz um Auskunft darüber zu geben, was für Erfahrungen und Kompetenzen ihr in eurem bisherigen Berufsleben gesammelt habt. Beschreibt eure beruflichen Stationen. Aber gebt auch Inhalte, besondere Projekte und Meilensteine, auf die ihr stolz seid, preis.
7. Interessen
Auch wenn Xing ein Berufsnetzwerk ist, interessiert es doch letztlich jeden, was für außerberufliche Interessen und Hobbies jemand hat. Mit Persönlichkeit punktet man nach wie vor!
So kann ich nur empfehlen, diesen Teil nicht zu überspringen, sondern gut zu füttern. Vielleicht ergeben sich über bestimmte Interessen, wie zum Beispiel Segeln oder zeitgenössische Kunst, ja auch einmal spannende neue Anknüpfungspunkte?!
8. Gruppen
Die Gruppenzugehörigkeit ist ein sehr guter, indirekter Weg, um zu demonstrieren, was für Fachbereiche euch interessieren, worüber ihr euch gern austauscht und engagiert.
Und um nicht nur aus „Selbstmarketing“-Sicht an die Optimierung des XING-Profils zu gehen: Es ist tatsächlich sehr spannend einmal zu schauen, was für verschiedene Netzwerk-Gruppen es gibt. Mitunter ist es hilfreich, sich hier einmal in aktuelle Diskussionen einzuklinken beziehungsweise von Beiträgen zu profitieren.
9. Veranstaltungen
Ich persönlich bekomme oft von Leuten einen Profilbesuch, die auf einer Veranstaltungsliste geschaut haben, wer sonst noch kommt. Die Events sind tatsächlich ein sehr gutes Instrument, um zu sehen und gesehen zu werden.
Daher schaue ich bei größeren Messen, Konferenzen oder Themenabenden vorher nach, ob diese auch bei Xing online gestellt wurden. Anschließend setze ich mich dort in die Teilnehmerliste. Dies eignet sich natürlich auch sehr gut, um vorher schon Kontakt zu interessanten Leuten aufzunehmen und sich mit ihnen auf einen Kaffee zu verabreden.
10. Digitaler Fußabdruck
Unter „weitere Online-Profile“ könnt ihr euren digitalen Fußabdruck hinterlassen – und solltet das auch tun. Verlinkt also eure Webseiten (auch ganz nett für Google), Blogs, Autorenprofile, Social-Media-Kanäle, Podcasts, etc.
Erlaubt ihr den Zugriff auf euren Twitter-Account, so werden eure Tweets auch bei Xing direkt eingebunden und angezeigt. So habt ihr noch einmal die Möglichkeit zu zeigen, wie vielseitig aktiv ihr seid!
11. Portfolio
Leider ist das Portfolio, anders als bei LinkedIn, nur für Premium-Mitglieder gestaltbar. Habt ihr also ein Premium-Konto, nutzt diese Funktion. Hier könnt ihr PDFs, Bilder und Videos von Projekten hochladen und so noch einmal sehr klar und bildlich darstellen, womit ihr euch in der Vergangenheit beschäftigt habt und was die Resultate eurer Arbeit waren.
12. Regelmäßiges Pimpen
Ein- oder zweimal die Woche sollte man sich bestenfalls die Zeit nehmen, um sich mit seinem Xing-Profil zu beschäftigen. Nachschauen, ob neue Kontaktanfragen reingekommen sind, neue Kontakte hinzufügen, die ihr auf Veranstaltungen kennen gelernt habt, und neue Artikel oder Interviews posten, die ihr veröffentlicht oder gegeben habt!
Leider erlaubt Xing im Gegensatz zu LinkedIn (noch?) nicht das Posten von Fotos oder Videos, sondern nur Links. Daher ist diese Funktion etwas eingeschränkt, sollte aber trotzdem genutzt werden.
An dieser Stelle ein kleiner Tipp am Rande für das Hinzufügen neuer Kontakte: Sendet am besten direkt eine persönliche Nachricht mit Verweis auf den Kontext, in dem man sich kennengelernt hat, so dass man dies für später auf dem Zettel hat!
13. Impressum einbinden
Gerade im Zuge der aktuellen Daten-Diskussionen und der europäischen Datenschutz-Grundverordnung sollte man darauf achten, auch in Netzwerken, die für berufliche Zwecke genutzt werden, ein Impressum anzulegen. Die Funktion findet man ganz unten im Profil unter „Impressum bearbeiten“.
Übrigens: Wenn man ganz nach unten scrollt, sieht man dort wann man sein Profil erstellt hat. (Wie schon in meinem letzten Artikel verraten, bin ich noch gar nicht lang dabei!) Interessant ist auch die Anzahl der Leute, die euer Xing-Profil angeschaut haben.
Vielen Dank für den tollen Artikel, hat mir sehr geholfen, beim Erstellen meines Xing-Profils! Die Tipps sind einfach und gut umsetzbar 🙂
Hi Holger, vielen Dank – das freut mich sehr!
Hallo Meike, ich habe mein Xing Profil als Selbständige mittlerweile als Basicversion. Grund Nr. 1 es ist bis heute nicht möglich Xing über Tools wie Zapier zu verknüpfen. Das ist für mich als Premiumversion ein Nogo.Es kommt natürlich auch immer auf die Zielgruppe jedes Einzelnen an. Danke für deinen Artikel.
Hallo Frau Wasser,
es würde mich interessieren, welche Aufgaben Sie gerne automatisiert durch die Verknüpfung von XING mit Zapier erledigen würden.
An Frau Neitz auch vielen Dank für den Beitrag.
Spontaner Gedanke:
SocialPilot beherrscht Xing und kann auch über Zapier angesteuert werden. Vielleicht lässt sich so eine Kette bauen.
Beste Grüße
Danke Meike, vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
werde mich sofort an mein Profil setzen und alles überarbeiten! Du hast schon Recht, es sollte immer aufgeräumt sein. Ich weiß das viele über Xing suchen und wer einen schlechten Auftritt hat ist nun mal uninteressant , es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.
Viele Grüße
Tolle Tipps, sehe das XING auf dem absteigenden Ast ist und Linken auf dem Vormarsch. Leider. Bei XING habe ich das Gefühl, das es nur noch eine Plattform für Coaches ist, die sich gegenseitig coachen. Personalberater zu denen ich aktuell regen Kontakt Pflege schauen nur noch selten auf das XING Profil.