Die Digitalisierung stellt Marken und Unternehmen regelmäßig vor neue Herausforderungen. Viele Anbieter konkurrieren täglich um die Aufmerksamkeit der Nutzer. Zwei Phänomen halten sich seit Jahren hartnäckig. Das Internet liebt Katzen und witzige Reaktionen von Kindern. Das beeinflusst sogar die Arbeit der Social-Media-Verantwortlichen in München und Liverpool.
Die „Reds“ gaben 20 Schülern vor Ort kürzlich die Möglichkeit, in den Klub zu kommen und ein Tor von Mohamed Salah zu kommentieren. Was sie nicht wussten: Direkt nach ihrem „Tor“-Schrei würde der Top-Stürmer durch einen Papierbildschirm springen und sie überraschen. Das Ergebnis: fast 13.000 Likes und über 4.000 Erwähnungen.
Die Szene ist herzerwärmend. Die Kids stehen einem ihrer Helden völlig unerwartet gegenüber. Der Moment ist, im positiven Sinne, fast dramatisch.
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THOSE reactions!! ? 20 schoolchildren, @22mosalah, one GIANT prank and the video you simply cannot afford to miss!! ??
Mo’s Anfield surprise in full: https://t.co/ZpfMXlR0uj
Brought to you by @Joie_Baby pic.twitter.com/toB09tDqd9
— Liverpool FC (@LFC) 28. März 2018
Ähnliches realisierte Liverpool schon zu Saisonbeginn. Damals überraschten Philippe Coutinho, Roberto Firmino und Alex Oxlade-Chamberlain einige Schulkinder.
Cat-Content: #MiaSanMeow statt #MiaSanMia
Den deutschen Fußball dominiert der FC Bayern München problemlos. International trifft der Rekordmeister auf größere Kaliber. Gegen Achtelfinal-Gegner Beşiktaş Istanbul setzten sich die Bayern locker durch. Während die beiden Spiele sehr einseitig waren, fand das spannende Geschehen abseits des Spielgeschehends statt. Plötzlich rannte nämlich eine Katze auf das Spielfeld.
Tiere bei Sportevents sind zwar nicht alltäglich, aber gleichzeitige keine Top-Sensation. Dennoch nutzten die Bayern-Verantwortlichen das Interesse am Zwischenfall bestmöglich.
Miau. ? #BJKFCB
— FC Bayern München (@FCBayern) 14. März 2018
Das Social-Media-Team reagierte schnell und clever. Es erstellte zahlreiche Photoshop-Versionen von Spielbildern, in denen sie die Katze mit einbezogen. Eine Katze posierte sogar per Selfie vor der Bayern-Mannschaft, die für ein Mannschaftsfoto posierte.
Das Team änderte seinen Klub-Hashtag #MiaSanMia in #MiaSanMeow geändert. Richtig spannend ist der Blick auf die Zahlen. Der Vorfall führte dazu, dass der FC Bayern über 2 Millionen Interaktionen in den sozialen Medien erzielte. Der Selfie-Post war mit 590.000 Likes der beste Instagram-Post aller Zeiten.
Cat-Content als nachhaltiges Storytelling-Format? Vermutlich nicht. Dennoch: Klubs sollten ruhig ein Auge auf erfolgreiche Mechanismen abseits des Fußballs werfen. Die Instagram-Strategie von Chelsea rund um das Thema Arcade Games funktioniert ähnlich.
Übrigens, in Liverpool war Cat-Content schon 2012 populär. Eine Katze, die während des Heimspiels gegen Tottenham Hotspur auf den Platz lief, sammelte auf Twitter zwischenzeitlich 30.000 Follower angezogen.