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Für 99 Cent: NBA testet Micropayment-Angebot für seine Fans

Für 99 Cent: NBA testet Micropayment-Angebot für seine Fans
geschrieben von Philipp Ostsieker

Die NBA testet einen 99-Cent-Stream, mit dem Fans das letzte Viertel eines Live-Spiels sehen können. Das berichtet The Verve. Geht es hierbei perspektivisch um mehr als nur einen Test? Und ist der Micropayment-Ansatz auf andere Sportarten übertragbar?

Die NBA bietet eine Vielzahl von Streaming-Optionen für Basketballfans. Für das komplette Saison-Erlebnis abonnieren Fans den NBA League Pass. Dieser entspricht, etwas vereinfacht, dem Sky-Abo, das Fans der Fußball-Bundesliga nutzen. Der League Pass kostet hierzulande je nach Variante zwischen 55 und 120 Euro.

Und es gibt weitere Varianten. Verantwortlich dafür ist NBA Digital, eine Kooperation zwischen der NBA und dem Medienunternehmen Turner. Die zusätzlichen Angebote sind günstiger, teilweise teamspezifisch oder auf einzelne Spiele beschränkt. Laut the The Verve testet die NBA nun eine weitere naheliegende Idee. Fans können das vierte Viertel eines laufenden Spiels für nur 99 Cent sehen.


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Ein Tweet von Vasu Kulkarni verweist auf eine Push-Benachrichtigung der NBA App. Das Angebot: Für weniger als einen Dollar einschalten, um das Ende des Spiels zwischen den Miami Heat und Oklahoma City Thunder zu streamen. Weitere Angebote dieser Art sind nicht öffentlich sichtbar. Von Seiten der NBA existiert noch kein offizielles Statement.

Wer sich noch umfassender mit der NBA beschäftigen möchte, sollte unbedingt in diese Folge des Sports Maniac Podcasts hinein hören. Daniel Sprügel spricht mit Maik Matischak, Associate VP Communications bei der NBA.

Setzt die NBA künftig auf Micropayment?

NBA Commissioner Adam Silver hat diese Idee in der Vergangenheit angedeutet. Auf der CES 2016 sagte er: „Ich denke, du wirst an den Punkt gelangen, wo jemand die letzten fünf Minuten des Spiels sehen will und per Klick einen festen Preis für fünf Minuten zahlt, der sich von jenem für ein zweistündiges Spiel unterscheiden wird. 2017 legte er auf der Code Commerce 2017 von Recode nach. Die NBA müsse sich in einigen Fällen „so wie Twitch präsentieren“. Spannend: Für Twitch ist Mikropayment ein relevantes Thema. Für die NBA bald auch?

Der ESPN-Reporter Darren Rovell prognostiziert, dass die NBA Micropayment zu einer „bedeutenden Einnahmequelle“ für Fans machen könnte. Es ist ein winziger Bruchteil des Preises eines vollen League-Pass-Abos. Die Liga würde damit voll auf Fan-Differenzierung setzen. Neben Hardcore-Fans gibt es in jedem Sport zahlreiche Casual-Fans. Letzteren ist ein großes Paket oft zu teuer. Werden sie aber proaktiv auf spannende Ereignisse hingewiesen, sind sie möglicherweise bereit, 99 Cent zu zahlen. Das kann das letzte Viertel beim Basketball sein. Fans könnten auch spontan einschalten, wenn ein Spieler einen speziellen Rekord brechen könnte. Deutsche Fans zahlen 99 Cent, wenn Dirk Nowitzki die NBA-Legende Wilt Chamberlain in der „All-Time Points Leaders List“ überholen kann? Durchaus denkbar.

Wie eingangs erwähnt: Es gibt verschiedene Arten der Differenzierung. Beispiele: Konferenzschaltungen auf Sky oder NFL RedZone. Beide aber basieren auf Abonnements, die jedes Team und Spiel in einer Saison abdecken. Die Intention für den Fans unterscheidet sich maßgeblich von der beim Micropayment-Ansatz. Gleichzeitig ist das finanzielle Risiko nicht zu unterschätzen. Das eine Angebot kann das andere natürlich nicht vollständig ersetzen.

Weitere Tests erscheinen aber durchaus sinnvoll. Die NBA setzt weiterhin kontinuierlich auf Innovationen.

Über den Autor

Philipp Ostsieker

Philipp Ostsieker ist Medien- und Digitalmanager aus Hamburg. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als selbstständiger Digital Content Strategist schreibt Philipp für BASIC thinking die Kolumne „Matchplan“, in der er über den Tellerrand blickt und durch die innovativen Ideen der Sportbranche führt.