Nach Facebook haben nun auch Google und Twitter jegliche Anzeigen rund um Kryptowährungen aus ihren Werbenetzwerken verbannt. Doch damit nicht genug. Im US-amerikanischen Bundestaat New York hat nun die erste Stadt offiziell das Krypto-Mining verboten.
Nicht einmal 20.000 Einwohner zählt die US-amerikanische Kleinstadt Plattsburgh. Trotzdem ist Plattsburgh, gelegen im Bundesstaat New York, für Unternehmen hoch interessant. Der Grund dafür sind die niedrigen Strompreise.
Laut den Angaben des Bürgermeisters Colin Read zahlen die Einwohner von Plattsburgh nur 4,5 Cent für eine Kilowattstunde. Für Unternehmen haben sich die Stadtoberhäupter noch einen zusätzlichen Anreiz ausgedacht: Diese zahlen sogar nur zwei Cent pro Kilowattstunde, wenn sie sich in der Stadt niederlassen.
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Plattsburgh wird zur Zentrale für Krypto-Mining
Die gut gemeinte Idee lockte jedoch (nicht nur) die gewünschten Firmen an. Ebenfalls von den günstigen Strompreisen profitieren, wollten zahlreiche Kryto-Miner.
Denn um Kryptowährungen wie Bitcoin und Co. zu gewinnen, wird extrem viel Energie benötigt. Vereinfacht gesagt, lösen Computer äußerst komplizierte mathematische Rätsel um als Gewinner des Wettstreits mit Bitcoins entlohnt zu werden. (Hier haben wir den Prozess ausführlich erklärt.)
Experten gehen aktuell davon aus, dass der Energiebedarf für Krypto-Mining bereits im Frühjahr 2020 den weltweiten Strombedarf übersteigen wird.
Bürgermeister spricht Bann aus
Im Januar und Februar 2018 hat das Krypto-Mining in Plattsburgh rund zehn Prozent des örtlichen Energiebedarfs benötigt. Die Stromrechnungen der Einwohner stiegen im gleichen Zeitraum pro Haushalt um 100 bis 200 US-Dollar an.
Für Bürgermeister Reid Grund genug, alle Krypto-Miner für die nächsten 18 Monate aus seiner Stadt zu verbannen. In einem Statement sagt der Bürgermeister, dass eine Regulierung notwendig wurde, „bevor kommerzielles Krypto-Mining den Charakter der Stadt nachhaltig verändert“.
Alle aktuell aktiven Miner sollen mit der Stadt gemeinsam an Finanzierungskonzepten arbeiten, um den hohen Stromverbrauch zu refinanzieren.
Schließlich kann Plattsburgh die günstigen Strompreise nur für 104 Megawattstunden anbieten. Jeglicher Strombedarf, der über diese Grenze hinaus geht, muss von der Stadt teuer im öffentlichen Netz eingekauft werden.