In der Nacht von Sonntag auf Montag ist im US-Bundesstaat Arizona eine Frau bei einem Unfall gestorben. Ein autonomes Auto hatte die 49-Jährige überfahren. Welche Konsequenzen dieser Unfall hat und wer daran Schuld hat, haben wir für dich zusammengefasst.
In Tempe, einer US-amerikanischen Stadt mit 180.000 Einwohnern im Bundesstaat Arizona, hat ein autonomes Auto in der Nacht zum Montag eine Frau überfahren. Die 49-Jährige starb wenige Stunden nach dem Unfall in einem Krankenhaus.
Das sind die Fakten, die aus der ersten Pressemitteilung der Polizei zu entnehmen waren. Doch welche Auswirkungen hat der tödliche Unfall, den ein autonomes Auto von Uber ausgelöst hat?
Uber stellt autonome Tests vorerst ein
Neben den Angehörigen und Freunden der Verstorbenen ist Uber als „Betreiber“ des autonomen Autos ebenfalls direkt von den Konsequenzen des Unglücks betroffen.
In einer ersten Reaktion verkündete der Fahrdienst, dass die Tests mit autonomen Autos in San Francisco, Toronto und Pittsburgh vorläufig eingestellt werden.
Außerdem sprach der neue Uber-CEO Dara Khosrowshahi den Angehörigen via Twitter sein Beileid aus.
Some incredibly sad news out of Arizona. We’re thinking of the victim’s family as we work with local law enforcement to understand what happened. https://t.co/cwTCVJjEuz
— dara khosrowshahi (@dkhos) 19. März 2018
Desweiteren unterstützt Uber die Polizei und alle Behörden bei ihren Untersuchungen. Zur Sicherheitsfahrerin, die am Steuer des autonomen Autos saß und unverletzt blieb, gibt es vorerst keine Aussagen – weder zur Person noch zu ihrer Qualifikation.
Keine Schuld für autonomes Auto?
Noch in der Nacht wurden die Ermittlungen aufgenommen. In der Zwischenzeit hat die Polizei-Chefin von Tempe, Sylvia Moir, gegenüber dem San Francisco Chronicle einige aufschlussreiche Details verraten.
- Zum Zeitpunkt des Unfalls war das autonome Auto mit einer leicht überhöhten Geschwindigkeit unterwegs. Es fuhr 65 Kilometer pro Stunde. Erlaubt sind maximal 56.
- Der tödliche Unfall wäre laut den Aussagen von Moir auch nicht von einem normalen Autofahrer verhindert worden: „Es ist eindeutig, dass es sehr schwierig gewesen wäre, die Kollision (egal ob menschlicher Fahrer oder autonomes Auto) zu verhindern.“
Diese für Uber zumindest teilweise entlastende Aussage liegt im Unfallhergang. Die Kameras auf dem Uber-Auto hätten gezeigt, dass die Frau direkt aus dem Schatten heraus die Straße betreten hat.
Selbst ein menschlicher Fahrer hätte in dieser kurzen Zeit nicht oder nur sehr schwer auf ein überraschendes Ereignis reagieren können.
Außerdem wäre das Überqueren der Straße an dieser Stelle nicht notwendig gewesen. Nur etwa 100 Meter von der Unglücksstelle entfernt, ist ein regulärer Fußgängerübergang.
Diese Erkenntnisse sind für die Zukunft von autonomen Autos wichtig. Hätte sich die Fußgängerin an die offiziellen Straßenregeln gehalten, könnte sie noch am Leben sein. Das menschliche Versagen darf in diesem Fall nicht völlig außen vor gelassen werden.