Die Digitalisierung verändert unser Leben. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen. Wie es dem deutschen Mittelstand gelingen kann, diese Herausforderung zu meistern, erklärt Christian Spancken in „Digital denken statt Umsatz verschenken“. Eine Rezension.
Als ich Christian Spancken das erste Mal erlebte, war ich sofort begeistert. Der studierte Wirtschaftsinformatiker schaffte es innerhalb weniger Minuten mich beim Google-Training abzuholen und für ein neues Thema zu begeistern.
Entsprechend hoch waren meine Erwartungen, als ich sein neues Buch „Digital denken statt Umsatz verschenken“ in den Händen hielt. Gelingt es ihm, entgegen vieler anderer Bücher über das digitale Buzzword-Bingo hinaus hilfreiche Tipps zu vermitteln?
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Gute Struktur mit hilfreichen Beispielen
Die kurze Antwort darauf lautet: Ja! Spancken gelingt es auf etwas mehr als 200 Seiten anschaulich, Wissen zu transportieren. Dabei verfällt er weder in Phrasen oder Standard-Floskeln noch bleibt er oberflächlich.
Die klare Buchstruktur – sieben Hauptkapitel und 24 Unterkapitel – und lebendige Sprache tragen dazu bei, dass dem Leser dieses (Sach-)Buchs nie langweilig wird. Die einzelnen Abschnitte sind prägnant geschrieben und werden häufig durch Beispiele ergänzt.
Dabei greift Spancken nicht wie so oft auf Innovationen von US-amerikanischen Tech-Konzernen zurück. Seine Beispiele stammen (auch ohne konkrete Namensnennung) aus dem deutschen Mittelstand. Ergänzend dazu hilft der Autor dem Leser durch das Weiterdenken der Ideen dabei, Konzepte für das eigene Unternehmen zu finden.
Deutliche und praxisorientierte Botschaften
Ein weiterer großer Vorteil: Christian Spancken greift Probleme konkret auf, ohne groß herumzureden. „Der klassische Vertrieb stirbt aus, ein neuer muss her.“ Prägnante Sätze wie diesen findet der aufmerksame Leser in „Digital denken statt Umsatz verschenken“ immer wieder.
Offensichtliche Schwachstellen in heutigen Unternehmen werden ohne Umschweife aufgedeckt. Sei es die Agentur, mit der man weiter zusammenarbeitet, weil man sich kennt, obwohl die Ergebnisse nicht stimmen, oder die Website, die vom Neffen des Abteilungsleiters entworfen wurde, weil dieser ja jung ist.
An all diesen Stellen setzt der Autor an und legt offen, warum es bei der Digitalisierung aktuell noch Probleme gibt.
Warum wir mehr Mut brauchen
Die Fragestellungen, die dabei aufgeworfen werden, kennen wir alle. Denn sie münden meistens in Aussagen wie: „Das haben wir schon immer so gemacht.“
Nicht alles Alte ist schlecht oder falsch – auch nicht der Messestand. Das vermittelt Christian Spancken und schafft den Drang, etwas zu verändern. Geschäftsführer und Budget-Verantwortliche sollten sich darüber im Klaren sein, dass die aktuellen Gewinne ein Ablaufdatum haben.
Das bedeutet auch: Vielleicht genügt im nächsten Jahr ein kleinerer Messestand, damit der Vertrieb die Bestandskunden wieder einmal sehen kann. Neukunden jedoch werden mit dem eingesparten Budget durch gezielte Online-Werbung gewonnen.
Für diesen Wandel braucht es Mut – in der Führung genauso wie bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Das gilt im Übrigen nicht nur für den Mittelstand, sondern für beinahe jedes Unternehmen.
„Dieser Mut hat aber nichts mit waghalsigem Risiko zu tun, sondern vielmehr mit neuen Denkstrukturen. Mit diesen tun wir uns grundsätzlich schwer, doch die Geschichte lehrt uns: Ein paar Jahre später wird das Neue zum Gewohnten – und diejenigen, die sich hartnäckig gewehrt haben, sind verschwunden“, schreibt Spancken.
Und weiter: „Das soll nicht heißen, dass es ein Leichtes ist, über den Schatten der Gewohnheit zu springen. Es heißt aber, dass die meisten – wenn die erst digital zu denken begonnen haben – darüber lachen und sicher nicht mehr zurückwollen.“
Das Gewinnspiel ist beendet, die Gewinner sind kontaktiert.