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Visuelle Kommunikation, Teil III: Graphic Recording und Sketchnotes

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Graphic Recording und Sketchnotes haben die visuelle Kommunikation auf eine neue Ebene. (Foto: Pixabay.com / Monoar)
geschrieben von Stephanie Kowalski

Visuelle Inhalte sind aus sozialen Netzwerken und der Unternehmenskommunikation nicht mehr wegzudenken. Auch Events, Vorträge und Panels werden visualisiert und später kommuniziert. Mit Graphic Recording gibt es jedoch eine Alternative zu den gewöhnlichen Bildern, die der visuellen Dokumentation und Kommunikation einen besonderen Schliff verleiht.

Graphic Recording: Visuelle Kommunikation in Echtzeit

Gesagtes in Echtzeit grafisch festhalten – genau das ist Graphic Recording. Teilweise wird es auch Visual Recording oder Scribing genannt. Üblicherweise wird Graphic Recording auf einer großen Papierwand – und damit auch für die Anwesenden sichtbar – durchgeführt.

Dabei wird der Inhalt nicht nur eins zu eins wiedergegeben, sondern auch Metaebenen, Zwischentöne und neue Verknüpfungen sichtbar gemacht. Teilnehmer eines Meetings, einer Veranstaltung oder einer Diskussionsrunde bekommen so eine Visualisierung des Gehörten.


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Darüber hinaus ermöglicht die Grafik neue Perspektiven auf das Gesagte. Die grafische Dokumentation des Veranstaltungsformats für die spätere Verwendung ist ein weiterer Pluspunkt.

Graphic Recording ergänzt die sprachlichen Verarbeitungsprozesse der linken Hirnhälfte um visuell-räumliche Prozesse der rechten Hirnhälfte. Fakten und Bilder werden vernetzt, dadurch können wir Inhalte schneller abrufen. (Kristian Folta-Schoofs, Neurobiologe bei der Stiftung Universität Hildesheim)

Graphic Recording sollte man aber keinesfalls als Ersatz für eine Powerpoint-Präsentation halten. Powerpoint ist eine Präsentationstechnik und bietet dementsprechend Input. Bei Graphic Recording steht der Dialog im Vordergrund.

Das Bild hat eine sehr große Kraft. Es entwickelt eine ganz andere Energie als das Wort oder die Schrift. (Martin Hausmann, Designer Kommunikationslotsen)

Visual Facilitation ist eine Sonderform von Graphic Recording. Hier wird ein Prozess visuell begleitet. Der Fokus liegt auf der Moderation. Der Graphic Facilitator gibt visuell Festgehaltenes in die Gruppe zurück. Damit kann die Gruppe zur Reflexion angeregt werden. Visual Facilitation ist demnach auch als dialogischer Austausch über Inhalte zu verstehen.

Vorteile von Graphic Recording: Mehr Klarheit und Verständlichkeit

Graphic Recording ist zweifellos nicht perfekt. Schwächen können beispielsweise die subjektive Wahrnehmung und Interpretation des Zeichnenden, unklare Symbole und Ähnliches sein. Doch wie bei jeder Methode gilt auch hier: Der Einsatz von Graphic Recording ist weniger eine Frage des Geschmacks, sondern eher eine der Praktikabilität.

Die Dokumentation in Form von Graphic Recording bietet folgende Vorteile:

  • Graphic Recording ergänzt Veranstaltungen um eine visuelle Ebene. Komplexe Vorträge sind besser nachvollziehbar.
  • Im Anschluss an eine Veranstaltung erhalten Teilnehmer ein nachvollziehbares Protokoll des Events. Eine gute grafische Dokumentation zeichnet sich dadurch aus, dass selbst Nicht-Teilnehmer verstehen, worum es thematisch ging.
  • Mit dieser Art der Dokumentation können sich Menschen das Gesagte, im Vergleich zum klassischen Textprotokoll, deutlich besser einprägen.
  • Graphic Recording leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Auseinandersetzung mit den Inhalten.

Einsatzmöglichkeiten von Graphic Recording

Grundsätzlich eignet sich Graphic Recording für alle Formate, bei denen Themen jeglicher Art besprochen werden. Dazu zählen Vorträge, Diskussionen, Gesprächsrunden und auch Workshops. Die erstellten Bilder sind auf jeder Veranstaltung ein Publikumsmagnet, werden abfotografiert und in den sozialen Netzwerken geteilt.

Beim Graphic Recording agiert man aber nicht wie beim Stenoschreiben auf der Schreibmaschine. Ungeeignet sind daher kurze Pitches oder Vorträge, in denen nur Einzelbegriffe aneinandergereiht und keine Story erzählt wird.

Graphic Recording ist in allererster Linie eine anspruchsvolle Konzentrationsarbeit! Man schreibt einen Begriff und muss sich einen weiteren eventuell für einen späteren Kontext merken während man weiter dem Sprecher zuhört. Nebenbei produziert man noch ansprechende Bilder. (Gabriele Heinzel, Graphic Recorderin)

Graphic Recording fungiert dabei als eine visuelle Unterstützung und Abbildung eines Prozesses. Parallel stattfindende Formate sind auch möglich, wenn für unterschiedliche parallel laufende Vorträge mehrere Graphic Recorder eingesetzt werden.

Ein Graphic Recorder beansprucht aber auch viel Platz mit seiner Leinwand ein. Wer einen Graphic Recorder für seine Veranstaltung buchen will, sollte darauf achten, dass der Veranstaltungsort genügend Raum biete. Umso besser sich der Recorder entfalten kann, desto besser werden die Bilder.

So funktioniert Graphic Recording in der Praxis

Der Graphic Recorder hört zu, sammelt und erfasst die Quintessenz von Ideen und Informationen, die als erste Zusammenfassung dienen.

  • Der Graphic Recorder organisiert Ideen und Informationen vor Ort, damit die Teilnehmer Muster und Beziehungen erkennen zu können.
  • Er verwendet eine Vielzahl von Visuals, um Diagramme zu erstellen. (Der Begriff Visuals umfasst Bilder, Wörter, Farbe, Grafiken usw.)
  • Im Anschluss wird die Grafik optimiert. Teilnehmer können diese fotografieren. In vielen Fällen scannt der Graphic Recorder das entstandene Bildmaterial ein und schickt es an den Veranstalter zur Weiterverwendung.

Mit Sketchnotes einfach mal anders mitschreiben

Einer der Ersten, der sich mit Sketchnotes auseinandergesetzt hat, war Mike Rohde. Ihn frustrierte das traditionelle, langweilige Mitschreiben sehr. Gründe gibt es mehr als genug: Man schafft nicht alles mitzuschreiben, die Notizen werden unübersichtlich und am Ende schaut man sie sich sowieso nie wieder an.

Meine Mitschriebe aus Uni-Zeiten habe ich vor Jahren aussortiert. Mit einer Sektchnote wäre das vielleicht nicht passiert.

Stattdessen hat Mike Rohde Skizzen angefertigt und war dabei etwas kreativer als beim bloßen Mitschreiben. So entwickelte er einige der ersten Sketchnotes. Beim Sketchnoting geht es also darum, Bild und Text zu kombinieren und visuell ansprechende Mitschriften und Notizen zu entwickeln.

Im Gegensatz dazu werden die Grafiken beim Graphic Recording auf große Leinwände gezeichnet.

Rund um Sketchnotes gibt es jedoch einige Missverständnisse. So höre ich häufig die Frage: „Du malst so tolle Sketchnotes! Dafür braucht man garantiert total viel Übung und Talent.“

Genau das braucht man für Sketchnotes eben nicht. Bei Sketchnotes geht es nicht darum, besonders schön zu zeichnen, sondern vielmehr darum, Gedanken und Inhalte in Form von Skizzen so anzuordnen, dass man später etwas damit anfangen kann.

Dabei ist Sketchnoting ein sehr individueller Prozess. Manche arbeiten sehr stark mit angeordnetem Text in verschiedenen Schriftarten, andere bevorzugen es, kleine Bilchen zu zeichnen, die beim Merken und Erklären helfen. (Studybees)

Bei Sketchnotes werden Inhalte und Themen nicht nur mit Bildern, sondern auch mit Schrifttypen, Linientypen und Farben dargestellt. Eine einheitliche Bildsprache – auf die du immer wieder zurückgreifen kannst – zu entwickeln, die auf den immer gleichen Prinzipien beruht, steht beim Sketchnoting im Vordergrund.

Genau aus diesem Grund gibt es so viele Sketchnoter: Jeder hat seinen eigenen Stil entwickelt. Wähle daher den, der am besten zu dir und deinem Event oder Thema passt.

Vorteile von Sketchnotes: Jeder kann kritzeln

Neben dem einfachen Zugang haben Sketchnotes noch andere Vorteile:

  • Ideen visuell auf Papier festzuhalten, hilft dabei, die eigenen Gedanken zu sortieren.
  • Beim Sketchnoting ist man kognitiv und motorisch aktiver als beim simplen Mitschreiben. Das hilft beim Lernen und Erinnern.
  • Beim Sketchnoting muss man zuhören, mitschreiben, visualisieren und all diese Aspekte auf ein Blatt Papier bringen. Man reflektiert das Gehörte so automatisch besser.

Einsatzmöglichkeiten von Sketchnotes: Gezeichnete Mitschriften

Gezeichnete Mitschriften oder Protokolle festigen Gehörtes oder Gesehenes im eigenen Gedächtnis.

Ursprünglich wurden die Grafiken vor allem dazu verwendet, in Vorträgen, Sitzungen und Seminaren mitzuschreiben. Man kann aber auch eigene Texte als Sketchnote planen oder die nächste Präsentation, in der Vorbereitung, als Sketchnote anfertigen.

Praktisch kann das folgendermaßen aussehen:

1. Visuelle Zusammenfassung eines Artikels oder Blog-Beitrags

Hier eignen sich Sketchnotes vor allem dann, wenn es sich um einen Beitrag in Überlänge handelt. Aber auch komplexe Dinge können so noch einmal verständlich aufbereitet werden. Man kann eine Sketchnote auch als Titelbild nutzen.

Tipp: Beschränke dich dabei auf eine Kernaussage. Und ja, Clickbait-lastige Überschriften sind tatsächlich am einfachsten zu visualisieren.

2. Begleitung zu einem beliebigen Veranstaltungsformat

Sketchnotes kann man für alle Veranstaltungsgrößen erstellen, da man nur einen Sitzplatz braucht. Sketchnotes können dazu dienen, ein Event vorab zu promoten, während des Events auf einzelne Keynote-Speaker und ihre Vorträge zu verweisen oder im Nachgang Teilnehmern und nicht beteiligten zusätzliche Inhalte zu liefern.

Tipp: Planst du vor, während und nach einem Event Sketchnotes einzusetzen und zu erstellen, braucht es genügend Vorbereitungszeit. Das Bildmaterial lässt sich dann aber für jede weitere Stufe weiterverwenden.

Teaser-Bilder von Keynote-Speakern kannst du für Vortrags-Zitate während des Events nutzen. Im Anschluss an das Event kannst du diese Zitate wiederum in einer Grafik zusammenfassen – ähnlich einer Infografik.

3. Sketchnotes für Livestreams

Ein Format, das zu schnell vorbei ist und nicht von jedem Teilnehmer verfolgt werden kann. Eine Sketchnote dient hier als Zusammenfassung und gleichzeitig als Titelbild, wenn man zum Livestream im Anschluss einen Rückblick-Artikel verfasst.

Tipp: Wenn du die Sketchnote zu einem Livestream erstellst, solltest du bereits beim Livestream die für dich wichtigsten Aspekte mitschreiben. Diese kannst du dann im Nachgang mit der Aufzeichnung vergleichen und deine Sketchnote gegebenenfalls verbessern.

So funktioniert Sketchnoting in der Praxis

Sketchnotes entstehen häufig auf Papier. Der Prozess des Sketchnoting umfasst die folgenden fünf Schritte:

  • In der Vorbereitungsphase überlegt sich der Sketchnoter, worum es beim Thema, der Veranstaltung und so weiter geht. Geht es um eine Konferenz, holt sich der Sketchnoter vorab Informationen zu den Rednern und schaut sich gegebenenfalls Videos an, um bereits passende Symbole für die Keynotes zu haben.
  • Während des Entstehungsprozesses hört der Sketchnoter genau zu, zeichnet aber nur das auf, was er als besonders wichtig erachtet.
  • Dabei überlegt der Sketchnoter, ein passendes Bild und einen passenden Textblock, um die Formulierung des Redners richtig festzuhalten.
  • Der Sketchnoter muss dabei so flink sein, wie der Redner, um auch alle wichtigen Gedanken und Formulierungen auf das Papier zu bannen. Dabei helfen Übung und Geduld.
  • Im letzten Schritt bearbeitet der Sketchnoter die Grafik: Er koloriert sie, behebt Fehler und bearbeitet die Grafik auch bei Bedarf digital nach.

Tipps für das Erstellen von Graphic Recording und Sketchnotes

Folgende Tipps helfen dir bei deinen ersten Schritten im Bereich Graphic Recording und Sketchnoting:

  • Perfektionismus ist beim Graphic Recording und Sketchnoting fehl am Platz. Es geht um das Skizzieren von Gedanken und Ideen – nicht um Malerei.
  • Jeder fängt mal klein an. Am Anfang habe ich nur auf DIN A5 Papier gemalt, um ein Gefühl für den Prozess zu bekommen – und ja, Kopfschmerzen gehören am Anfang auch dazu. Um ein gutes Gefühl für das grafische Arbeiten zu bekommen, kann man zunächst Textpassagen mit einzelnen Grafikelementen versehen.
  • In vielen Fällen geben Keynote-Speaker einen kurzen Überblick über die Inhalte ihres Vortrages. Nutze diesen Zeitraum, um die grobe Struktur für deine Grafik zu planen.
  • Du kannst deine Arbeitsweise verbessern, indem du auf immer wiederkehrende Elemente zurückgreifst. Dazu zählen Boxen, Pfeile, Linien, Aufzählungszeichen, Diagramme, Symbole und Strichmännchen.

Das Ziel von Sketchnotes oder Graphic Recording ist es nicht, ein Transkript oder eine haargenaue Wiedergabe des Gesagten zu sein. Die Grafiken dienen als Gedächtnisstütze und Reflexionsimpuls.

Was man mit grafischen Mitschriften sonst noch machen kann

Was macht man aber mit all dem gesammelten Bildmaterial im Anschluss einer Veranstaltung oder einer Diskussionsrunde?

Folgende Einsatzmöglichkeiten und Lösungen für den vermeidlichen Papierstau gibt es:

1. E-Mail

Schicke die Bilder als E-Mail an die Teilnehmer deiner Veranstaltung oder an Mitarbeiter und Kollegen. Einerseits vertiefst du so deine Kontakte nach einer Konferenz, andererseits ist für alle klar, welche Aufgaben als nächstes bearbeitet werden müssen.

2. Andenken

Die Grafiken kannst du auf Kalender, Notizbücher, Dankeskarten oder Puzzles drucken. Zweifellos kann man heute alles bedrucken. Warum deinen Veranstaltungsteilnehmern nicht ein Andenken zukommen lassen mit einer Grafik, die sie bereits kennen?

3. Berichte und Newsletter

Jeder Bericht und jede Veröffentlichung kann mit einer kurzen visuellen Zusammenfassung verbessert werden. Viele komplexe Sachverhalte können so klar und verständlich kommuniziert werden. Nutze deine Grafiken auch für Newsletter, Geschäftsberichte oder Magazine.

4. Visuelle Pläne

Visuals machen Pläne, Organigramme nicht nur übersichtlicher, sondern auch nützlicher und verständlicher für den Betrachter. Bilder schaffen eine emotionale Verbindung. Es ist daher wahrscheinlicher, dass sich Menschen mit der Identifikation leichter tun und so erkennen, wie ihre Arbeit Teil des Ganzen ist.

5. Gute Gespräche

Nutze die Zeit zwischen Vorträgen, um die Grafiken an einen für alle sichtbaren Ort zu hängen. Bitte Teilnehmer, Kommentare und Input mit Post-It-Notizen hinzuzufügen. Oder nutze das Material, um eine Feedback-Runde oder weitere Gedanken zu deiner Veranstaltung oder zu einem bestimmten Vortrag zu sammeln.

6. Powerpoint-Gestaltung

Verwende die Bilder so oft wie möglich. Suche das Motiv aus, das zu deinem Unternehmen am besten passt und baue es in deine alltäglichen Unterlagen ein – wie zum Beispiel eine Powerpoint-Präsentation. Eine animierte Version kannst du mithilfe von Prezi erstellen.

7. Soziale Medien

Es ist kein Geheimnis: Soziale Netzwerke lieben Bilder. Während einer Veranstaltung kann ein Social-Media-Team Nahaufnahmen des Bildmaterials machen und diese im Social Web teilen. Nach einer Veranstaltung ist Social Media ein großartiges Werkzeug, um das Bildmaterial weiter zu verbreiten.

8. Infografik

Grafische Aufzeichnungen können in Infografiken umgewandelt werden. Optimiere dein vorhandenes Bildmaterial und suche dir die wichtigsten Aussagen heraus. Mit diesem Material kannst du dann eine Infografik erstellen.

Graphic Recording und Sketchnotes: Eine Bereicherung für deine Kommunikation

Graphic Recording und Sketchnotes können nicht nur deine individuellen Mitschriften aufwerten und effizienter gestalten, sie können auch deine Kommunikation bereichern.

Als visuelle Inhalte eigenen sie sich hervorragend für den Einsatz in den sozialen Netzwerken und können Themen klar und ansprechend kommunizieren. Da der Zugang, vor allem zu Sketchnotes, einfach ist, bleibt nur noch eine Frage: Wann legst du los?

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Über den Autor

Stephanie Kowalski

Stephanie Kowalski ist Bloggerin und unterstützt als freiberufliche PRlerin kleine und mittelständische Unternehmen bei ihrer Kommunikation. In ihrem Blog Online PR Guide erklärt sie, wie man mithilfe bewährter PR-Strategien und moderner Online-Kanäle erfolgreich digital kommuniziert.

3 Kommentare

  • Graphic Recording kann als Spielart des Graphic Facilitation gesehen werden – umgekehrt klemmt aber

    Hallo Frau Kowalski,
    ich freue mich, dass Sie das Thema aufgreifen und auch gleich Graphic Recording und Sketchnotes einander gegenüberstellen.
    Wie Sie auch selbst oben schreiben, gibt es in diesem Bereich oft mehrere Wörter, die synonym verwendet werden – von den Auftraggebern sowieso – aber eben auch von den Kollegen. Wenn ich also den ein oder anderen obigen Gedanken zu dem Thema etwas anders sehe, beschreibe oder benenne, dann befinden wir uns – beide – in bester Gesellschaft. 🙂
    Einen Punkt kenne ich aber sowohl aus der Praxis, als auch vom Austausch mit Kollegen weltweit deutlich anders, als oben erklärt:
    Den Zusammenhang zwischen Graphic Recording und Graphic Facilitation.

    Sie schreiben „Visual Facilitation ist eine Sonderform von Graphic Recording.“ Das passt in meinem Augen – so herum – gar nicht zusammen.
    Während ein Facilitator oft als jemand verstanden wird, der einer Gruppe, im übertragenen Sinne, den „Raum“ bereitet, damit diese zusammenarbeiten und lernen kann (der in Deutschland geläufigere Begriff Moderator wäre ein Beispiel für einen Facilitator), steht Recorder für jemanden, der aufkommende Inhalte festhält. Dieser Dienst für die Gruppe könnte man als Sonderform des Graphic Facilitation sehen. Vielleicht sind es auch parallele Zweige, ein und desselben Astes. Dass allerdings umgekehrt, die Graphic Facilitation eine Sonderform des Graphic Recording darstellt passt – aus meiner Sicht und Erfahrung – auf keinen Fall.

    Um die Arbeitsweisen der verschiedenen, visuell Arbeitenden besser zu verstehen, hilft oft ein Blick auf die Intention, die hinter deren Vorgehensweise steht – beispielsweise dem häufig beobachtbaren Einsatz von großen Postern bei Graphic Facilitation und kleinen Notizbüchern bei Sketchnotes. So offensichtlich diese Unterschiede zu sein scheinen – sie sind nur Strategien die gewählt werden, um die angestrebten Ziele zu erreichen.

    So – Ich bin auf „Visuelle Kommunikation I“ und „II“ gespannt! 🙂

    Beste Grüße aus Kaiserslautern

    Thorsten Ohler
    Visualisierer, Graphic Recorder und Facilitator

    • Guten Tag Herr Ohler,

      vielen Dank für Ihre Sichtweise der Dinge.

      Wie Sie es bereits festgestellt haben, die Meinungen zu Graphic Recording und Graphic Facilitation sind unterschiedlich. 🙂

      Ich werde mir noch einmal Gedanken dazu machen und den Text ggf. anpassen. Vielen Dank für Ihre Sichtweise. Haben Sie zufällig ein Beitrag zu diesem Thema geschrieben oder eine Quelle, auf die man zurückgreifen könnte?

      Ich freue mich auf weiteren Austausch und bedanke mich für Ihre Meinung.

      Mit besten Grüßen,
      Stephanie Kowalski

  • Vera Birkenbihl hat Graphic Recording schon praktiziert, als es den Namen für diese Art des Notierens noch nicht gab. Sie ist die Pionierin und Erfinderin und muss als solche auch genannt werden.