Mangelnden Ehrgeiz kann man Flixbus sicherlich nicht vorwerfen. Nachdem das Unternehmen fünf Jahre nach seiner Gründung bereits den deutschen Fernbusmarkt dominiert, innerhalb von Europa kräftig expandiert und jetzt auch noch in den USA ins Busgeschäft einsteigt, hat man schon das nächste große Ziel im Blick: Fernzüge. Ab dem 23. März startet Flixbus eine eigene Fernzug-Linie, Flixtrain.
Dieser wird mit den für Flixbus typischen Schleuderpreisen initiiert. Ein Ticket von Hamburg nach Köln kostet 9,99 Euro. Die Fahrt hat nur wenige Stopps, dauert insgesamt etwa vier Stunden und ist damit genau so schnell wie der ICE der Deutschen Bahn. Da muss die Bahn wahrscheinlich erstmal tief durchatmen. Denn die gleiche Strecke kostet bei der Bahn im IC 59,90 Euro im Sparangebot. Das ist zumindest eine Kampfansage von Flixbus.
Flixtrain will 28 Zielorte ansteuern
Nachdem Flixbus im August 2017 den insolventen Öko-Zug Locomore mit der Route Stuttgart-Berlin übernommen hat, ist dies nun die zweite Strecke, die man im „Flixtrain“ zurücklegen kann. Der Zug bringt Fahrgäste von Hamburg nach Köln, über Osnabrück, Münster und einigen Stopps im Ruhrgebiet.
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Wie auch schon bei den Fernbussen betreibt Flixbus dabei keine eigenen Züge, sondern kooperiert in diesem Fall mit dem BahnTouristikExpress aus Nürnberg.
Die Premierenfahrt im grellgrünen Zug ist am 23. März, ab dem 24. März startet der Regelbetrieb täglich außer mittwochs, wie es von Flixbus heißt. Ab Mitte April sollen weitere Strecken hinzukommen. Geplant sind Züge zwischen Stuttgart, Frankfurt, Hannover und Berlin. Insgesamt möchte Flixtrain 28 Ziele in fünf Bundesländern anbinden. Tickets können schon jetzt auf der Webseite Flixtrain oder auch über die App, in Flixbus-Shops oder in einigen Reisebüros gekauft werden.
Aus Flixbus wird „FlixMobility“
Die Züge sollen darüber hinaus mit den eigenen Bussen gekoppelt werden, sodass Fahrgäste von den Zügen in die Fernbusse umsteigen können. Passend zum neuen Mobilitätsangebot, hat das Unternehmen nun einen neuen Namen. Flixbus nennt sich ab sofort „FlixMobility“, mit den Marken Flixbus und Flixtrain. Mitgründer André Schwämmlein sieht das neue Angebot als Beitrag zur umweltfreundlicheren Mobilität: „Wir stehen für bezahlbares Reisen und eine ökologische Alternative zum Auto. Unser Ziel muss es sein, noch mehr Menschen vom Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu überzeugen.“
Und die Deutsche Bahn?
Wo viele Bahn-Konkurrenten bisher gescheitert sind, könnte Flixmobility diesmal Erfolg haben. Denn das Unternehmen hat das nötige Kapital und durch sein Fernbusgeschäft bereits einen hohen Bekanntheitsgrad bei Kunden. Da Flixmobility außerdem, anders als die Deutsche Bahn, keinen Mobilitätsauftrag hat, kann das Unternehmen sich natürlich auch die „Sahnestrecken“ für seine Züge aussuchen. Ein großes Fragezeichen ist aktuell noch die Qualität und der Komfort der Flixzüge. In der Praxis wird sich zeigen, ob das Unternehmen mit dem Fernzug-Angebot der DB mithalten kann und wie dies den Fernzug-Markt in Deutschland verändert.
Eins ist jedoch jetzt schon klar: Auf der Schiene ist es gerade sehr viel spannender geworden.
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