Wer bei Influencer Marketing nur an YouTuber und Instagram-Stars denkt, übersieht einflussreiche Influencer Gruppen, die für jedes Unternehmen zugänglich sind, auch mit kleinem Budget.
Kaum eine Marketingdisziplin hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen wie Influencer Marketing. Nach Aussagen des Magazins PR Week planen vier von zehn Marketingverantwortlichen, ihre Budgets für Influencer Marketing im Jahr 2018 zu erhöhen.
Während der Hype um Stars und Sternchen der Sozialen Medien weitergeht, lohnt es sich, den Blick weiter zu fassen. Wir stellen drei Gruppen von Influencern vor, die jedes Unternehmen einsetzen kann – auch mit kleinem Budget.
Was sind eigentlich „Influencer“?
Laut Wikipedia: „Als Influencer (von engl. to influence: beeinflussen) werden Personen bezeichnet, die aufgrund ihrer starken Präsenz und ihres hohen Ansehens in einem oder mehreren sozialen Netzwerken für Werbung und Vermarktung in Frage kommen (Influencer-Marketing).“
Das Prinzip ist gar nicht neu: In der Werbung werden schon lange Personen mit Ansehen eingesetzt, um Glaubwürdigkeit zu vermitteln und die Kaufentscheidung der Konsumenten zu beeinflussen. Fußballspieler, die Schokocreme zur Sportnahrung erklären, Zahnarztfrauen, die Zahncremes für weisse Zähne empfehlen, Skateboard-Stars, die Boards einer bestimmten Marke testen usw.
Was neu ist: Mit den sozialen Medien ist es viel leichter möglich, Leute zu identifizieren, die in einer bestimmten Zielgruppe oder einer Nische Ansehen haben – und damit Reichweite und Conversions für das eigene Unternehmen bringen können.
1. Die übersehenen Influencer: Mitarbeiter als Markenbotschafter
Vielen Unternehmen ist gar nicht bewusst, welchen Schatz sie mit ihren Mitarbeitern besitzen, die sich als Fürsprecher für das Unternehmen in Social Media einsetzen könnten.
Einige Arbeitgeber haben bereits Programme für Mitarbeiter als Markenbotschafter aufgesetzt. Häufig werden Mitarbeiter ermutigt, Unternehmensnachrichten in den sozialen Medien zu teilen – ein guter Anfang. Die kombinierte Reichweite und besonders die Interaktion mit Inhalten, die von Mitarbeitern geteilt werden, gehen weit über die offiziellen Kanäle der Unternehmen hinaus.
Allerdings ist es für viele Mitarbeiter nicht immer attraktiv, die Nachrichten des Unternehmens zu teilen – schließlich teilen die meisten am liebsten etwas, was mit ihnen selbst zu tun hat oder setzen sich für etwas ein, das ihnen am Herzen liegt.
Erfolgreiche Markenbotschafter-Programme für Mitarbeiter machen sich diese beiden zentralen Bedürfnisse zunutze.
Wie kann ein erfolgreiches Markenbotschafter-Programm aussehen?
Valio, eine der größten Molkereigenossenschaften in Nordeuropa, hat gemeinsam mit den Milchbauern, die das Unternehmen beliefern, ein Mitarbeiter-als-Markenbotschafter Programm aufgelegt. Unter dem Hashtag #valiomaitoa wurden bereits mehr als 10.000 Posts veröffentlicht, die hunderttausende Menschen auf Instagram erreichen.
Statt Hochglanzbilder aus der Marketingabteilung von Valio posten die Milchbauern Eindrücke aus ihrem Arbeitsalltag. Die authentischen Bilder machen sowohl für die Betriebe der Milchbauern als auch für die Marke Valio Werbung.
Oder die Freiwilligen vom Malteser Hilfsdienst im Bistum Münster. Ehrenamtliche Mitarbeiter sorgen für den größten Teil der Dienstleistungen, die die Malteser anbieten, daher ist es nur natürlich, dass sie motiviert sind, interaktive Inhalte mit ihren Freunden und Kollegen zu teilen.
Mit der Kampagne #werkanndersoll rekrutieren die Malteser neue Freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeiter und erhöhen die Sichtbarkeit für die sozialen Dienste der Organisation.
2. Die klassischen Influencer: Mit Promis den eigenen Content aufwerten
Viele Marken arbeiten mit Promis wie Schauspielern, Sängern und Sportstars – oder eben Social Media Stars – zusammen, und bitten sie, ihre neuesten Produkte zu zeigen. Dieses uralte Werberezept bringt Aufmerksamkeit und kann helfen, ein neues Produkt oder eine neue Marke zu bewerben.
Langfristige Erfolge erzielt man jedoch, indem man engagierte Communities rund um Produkte und Services aufbaut.
Wie kann eine langfristige Influencer-Strategie aussehen?
Einer der Vorreiter dieses langfristigen Ansatzes ist TaylorMade Golf. Der Golfausrüster sponsert einige der besten Golfer der Welt wie Justin Rose, Sergio Garcia, Dustin Johnson und viele mehr.
Statt eine Serie von isolierten Einzelkampagnen liefert der Interact Content Marketing Hub regelmäßig frische Artikel, Tweets, Instagram-Bilder und YouTube Videos. Das Ziel: Eine zentrale Anlaufstelle für Golf-Fans zu werden.
Die Spieler posten selbst jede Menge Content in ihren Social Media Kanälen. Zudem werden sie regelmäßig in traditionellen Medien und auf Social Media erwähnt und portraitiert.
Der kuratierte Interact Content Hub bietet eine Mischung aus diesen Inhalten und zusätzlichen Experten-Interviews und Artikeln aus der Marketing-Abteilung von TaylorMade. Mit diesem Mix aus Influencer Content und News von und rund um die Stars schafft es TaylorMade, die Glaubwürdigkeit des eigenen Contents zu steigern.
Der Ansatz scheint zu funktionieren: Laut Graeme Morton, Consumer Marketing Manager bei TaylorMade, ist die Verweildauer auf dem Interact Content Hub dreimal höher als in allen anderen Bereichen des Web-Auftritts, Newsletter-Anmeldungen und Traffic auf Produktseiten sind ebenfalls gestiegen.
3. Die nachhaltigsten Influencer: Mit Kunden engagierte Communities aufbauen
Kommen wir zur wichtigsten und nachhaltigsten Influencer Gruppe: Den Kunden. Als Verbraucher schauen wir vor einer Kaufentscheidung im Netz inzwischen ganz automatisch nach Diskussionen, Reviews, Bewertungen und Bildern von anderen Kunden – sowohl in Social Media Kanälen als auch auf Marken-Websites.
Von unseren Freunden und Kollegen geteilte authentische Bilder und Erfahrungen helfen uns, Produkte auf unaufdringliche Weise kennen zu lernen. User-Generated Content regt die Fantasie an, uns vorzustellen, wie wir selbst das Produkt nutzen könnten.
Zukunftsorientierte Marken ermuntern ihre Kunden, Erfahrungen zu teilen und feiern sie in ihrer Kunden-Community.
Wie baut man eine engagierte Kunden-Community auf?
Wie das geht, zeigt die Planet Fitness Community. Die amerikanische Fitness-Studio-Kette liefert auf der Website Tipps und Inhalte zu Training und Ernährung aus dem Marketing. Dazu feiert das Unternehmen aktiv seine engagiertesten Kunden auf Social Media.
Dank der höheren Interaktionsraten und der größeren Sichtbarkeit des Contents kann Planet Fitness mehr potenzielle Kunden erreichen und unter den bestehenden Mitgliedern engagierte Communities schaffen. 10 Millionen Mitglieder in über 1.400 Studios sorgen für reichlich frischen Content.
Ein weiteres tolles Beispiel ist das Blog der Tourismusorganisation des Schweizer Emmentals. Neben dem Angebot von zahlreichen redaktionellen Artikeln sind Gäste und lokale Unternehmen aufgerufen, Bilder aus der Region mit dem #emmentalvalley Hashtag auf Social Media zu teilen. Die schönsten Bilder werden auf dem Blog ausgestellt, das so zu einem kreativen und bunten digitalen Magazin mit Social Media Content wird. Das Blog bietet lokalen Unternehmen zudem einen inspirierenden Kanal, um ihre Dienstleistungen und die Region zu bewerben.
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Mit Influencer Marketing starten? Oder Influencer Marketing Kampagnen auf die nächste Stufe heben? Unsere Checkliste führt durch alle drei Schritte einer erfolgreichen Influencer Marketing Kampagne: Planen, Umsetzen und Messen.
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Über den Autor: Flockler ist ein Content Marketing und Social Media Aggregator Tool, das Social Media Content nahtlos in bestehende Websites integriert. Mit Flockler bringen Unternehmen ihre Influencer Marketing Kampagnen in Schwung: In Social Content Hubs integrierter Influencer Content bringt Glaubwürdigkeit, Interaktion und Reichweite; und mit den Analytics Tools von Flockler lassen sich Influencer leicht identifizieren. Alle vorgestellten Beispiele wurden mit Flockler umgesetzt.