Im Jahr 2018 einen YouTube Channel zu starten, das sollte eigentlich keine Nachricht mehr wert zu sein. Zu viele selbst ernannte Influencer, ein zu hoher Wettbewerb – und eigentlich wurde auch schon alles erzählt. Das sehen die Macher von Manchester United anders.
Denn offenbar gibt es auch solche, die sich das bunte Treiben jahrelang anschauen, ohne aktiv zu werden. Jüngstes Beispiel: Manchester United. Als letzter der aktuell 20 Premier-League-Klubs zeigen sich die „Red Devils“ offiziell auf YouTube. Zur Erinnerung: YouTube existiert bereits seit dreizehn (!) Jahren.
Vor ein paar Tagen ist Manchester United bei YouTube live gegangen. Das Angebot zum Start: ganze 100 Videos. Das brachte dem Klub am ersten Tag 130.000 Abonnenten. Nach etwa vier Tagen sind es über 350.000 Abonnenten. Tendenz vorerst steigend. Als nationale Benchmark dient Manchester City. Die „Citizens“ knackten 2017 die Marke von einer Million Abonnenten. International kommt der FC Barcelona etwa auf 3,8 Millionen.
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Kommt Manchester United zu spät?
SPONSORs zitiert zum Launch eine Klubsprecherin: „YouTube erlaubt uns, unsere demographischen Daten weiterzuentwickeln und wird uns Analytics und Insights liefern, nicht nur für unseren Content, sondern auch für andere klubübergreifende Maßnahmen.“ Was das im Detail bedeutet, bleibt zunächst unklar.
Manchester United war hinsichtlich neuer Plattformen in der Vergangenheit oft zurückhaltend. Der größte Klub der Welt hat bis jetzt auf seinen Pay-TV-Kanal MUTV, seine Website sowie seine Facebook-Seite mit 72 Millionen Followern als wichtigste Plattformen gesetzt.
Der Anreiz, an 1,3 Milliarden Nutzer und 11 Milliarden US-Dollar jährlichen Einnahmen zu partizipieren hat Manchester United zum Umdenken ermutigt.
ManU schließt zur Konkurrenz auf
Vermutlich hat sich Manchester United weitere Werte angeschaut. Zwischen Mai 2016 und Mai 2017 generierten Fußball-Videos über 23 Milliarden Video Views online.
Das Fußball-Publikum auf YouTube ist eher männlich und im Schnitt 34 Jahre alt. Diese Werte sind über Jahre hinweg konstant geblieben. Die Standort der Zuschauer sind dagegen stark verteilt.
Die Studie teilt Fußball-Videos in verschiedene Unterkategorien ein. Auf YouTube ist speziell das Thema Gaming groß (41 Prozent). Vor allem Inhalte rund um EA Sports FIFA sind beliebt. Influencer kommentieren insbesondere Spiele und zeigen Highlights ihrer Lieblings-Teams. Inhalte von einzelnen Profis haben einen Anteil von 11 Prozent. Weit vorne: Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Neymar.
Die erfolgreichsten Content-Produzenten auf YouTube sind vor allem Vlogger (Mai 2016 bis Mai 2017):
- Match Day Show: 346 Mio. Views
- Fran MG: 250 Mio.
- DjMaRiiO: 240 Mio.
- NilcoBax Ω: 215 Mio.
- Cracks: 183 Mio.
Unter den Premier-Klubs führt aktuell Man City das Ranking der „Big Six“ an:
- Manchester City: 380 Mio. Views; 1,1 Mio. Abonnenten
- Arsenal London: 147 Mio. Views; 0,8 Mio. Abonnenten
- Chelsea London: 150 Mio. Views; 0,8 Mio. Abonnenten
- FC Liverpool: 146 Mio. Views; 0,8 Mio. Abonnenten
- Tottenham Hotspur: 57 Mio. Views; 0,3 Mio. Abonnenten
- Manchester United: 4,3 Mio. Views; 0,4 Mio. Abonnenten
Speziell der Blick auf die Abo-Zahlen ist vielversprechend. Chris McMullan von Digital Sport ist sich sicher, dass ManU auf YouTube punkten kann. McMullan: „Manchester United are the last to every party, but they’re always the best dressed. They can afford to be.“
Kurios: Die nächste Benchmark könnte der Channel „FullTime Devils“ darstellen. Die inoffizielle ManU-Fan-Präsenz auf YouTube kann 420.000 Abonnenten und 159 Millionen Views vorweisen. Challenge accepted?