Wirtschaft

Bücher für Gründer: Das “Bürgerliche Gesetzbuch” (BGB)

Paragraph Recht
Bild: Pixabay.com / succo
geschrieben von Carsten Lexa

In dieser kleinen Reihe empfehle ich ja immer Bücher, die Gründern einen Nutzen bringen. Sei es durch konkrete Tipps zum Start eines Unternehmens, Weitergabe von Erfahrungen oder Unterstützung in schwierigen Situationen. In der letzten Folge präsentiere ich nun die ultimative Leseempfehlung – ein Buch, das Antworten auf die meisten Fragen von Gründern rund um Geschäfte mit Lieferanten, Kunden und Geschäftspartnern gibt (nicht ganz ohne Augenzwinkern).

Gründer haben viele Fragen

Sind wir doch einmal ehrlich: Wenn Gründer irgendwann einmal dazu übergehen, konkrete Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen bzw. Geschäfte mit Lieferanten oder Geschäftspartnern zu tätigen, dann tauchen ziemlich schnell Fragen auf, wie zum Beispiel: Wann muss gezahlt werden? Was passiert, wenn die Ware mangelhaft ist? Was ist zu tun, wenn es Verspätungen gibt?

Darüber hinaus gibt es im Umfeld des Betriebs eines Unternehmens ebenfalls viele Fragen, beispielsweise: Kann man ein Unternehmen vererben? Was passiert bei einer Heirat – gehört dem Partner nun ein Teil des Unternehmens? Und was muss man beachten, wenn man gemeinsam mit einem Freund online etwas verkauft – hat man dann schon ein Unternehmen gegründet?

Alle Antworten in einem Buch

Es wäre fantastisch, wenn es auf all diese Fragen und noch auf viele mehr Antworten an einer Stelle gäbe. Verrückt wäre es, wenn die Antworten alle in einem Buch zu finden wären!

Doch hier kommt die Erlösung für alle Ratsuchenden: Ein solches Buch gibt es und es heißt: „Bürgerliches Gesetzbuch*“, oftmals abgekürzt mit „BGB“.

Ohne sich allzu weit aus dem Fenster zu lehnen kann man sagen, dass sicherlich 90 Prozent und mehr der Fragen, die Gründer rund um den Kauf und Verkauf von Waren und Dienstleistungen haben, durch dieses Buch beantwortet werden können.

Das Schöne an diesem Buch ist, dass es sehr systematisch aufgebaut ist. Es beginnt mit einem allgemeinen Teil, spricht dann allgemeine Fragen zu Verträgen an, geht sodann auf verschiedene Vertragstypen ein und regelt dann zum Ende hin Sonderfälle bei Familien und im Todesfall. Ergänzend dazu gibt es je nach „Werksversion“ ganz am Ende ein Stichwortverzeichnis, um zu bestimmten Themen schnell Antworten zu finden.

Und es ist ein Kassenschlager: Es existiert seit mehr als 100 Jahren und es wird regelmäßig mehrmals im Jahr an aktuelle Situationen angepasst. So besteht nicht die Gefahr, dass die Inhalte irgendwann antiquiert sind.

Ein Wort zur Vorsicht

Bevor nun der geneigte Leser euphorisch aufbricht, um sich dieses Buch anzuschaffen (es kann übrigens in einer Ausgabe des Beck-Verlags schon für rund 6 Euro erworben werden), ist es nur fair, ein paar Worte der Vorsicht anzubringen. Die Lektüre dieses Buches ist nicht immer einfach.

Gründer, mit denen ich über dieses Buch sprechen konnte, haben mir immer wieder bestätigt, dass die Sprache teilweise sehr „rechtstechnisch“ und nicht immer leicht verständlich ist. Auch haben manchmal Gründer Probleme, bei der Systematik durchzusteigen. Und schließlich sollte ich erwähnen, dass der Stil des Buches sehr trocken ist.

Fazit

Ich empfehle dieses Buch eigentlich jedem, der in Deutschland ein Unternehmen starten und Produkte und Dienstleistungen anbieten möchte. Denn wo sonst bekommt man so viele Tipps für sein Unternehmen für so kleines Geld?

Weitere Empfehlungen:

Über den Autor

Carsten Lexa

Rechtsanwalt Carsten Lexa berät seit 20 Jahren Unternehmen im Wirtschafts-, Gesellschafts- und Vertragsrecht. Er ist Lehrbeauftragter für Wirtschaftsrecht, BWL und Digitale Transformation sowie Buchautor. Lexa ist Gründer von vier Unternehmen, war Mitinitiator der Würzburger Start-up-Initiative „Gründen@Würzburg”, Mitglied der B20 Taskforces Digitalisierung/ SMEs und engagiert sich als Botschafter des „Großer Preis des Mittelstands” sowie als Mitglied im Expertengremium des Internationalen Wirtschaftsrats. Er leitete als Weltpräsident die G20 Young Entrepreneurs´Alliance (G20 YEA). Bei BASIC thinking schreibt Lexa über Themen an der Schnittstelle von Recht, Wirtschaft und Digitalisierung.