Für viele ist es der größte Traum eines Tages für Facebook, Google, Apple und Co. zu arbeiten. Doch wenn man einen Blick auf die Dauer der Arbeitsverhältnisse der Mitarbeiter von Tech-Konzernen wirft, überdenkt der eine oder andere seinen Wunsch eventuell noch einmal.
Die dritthäufigste Ursache für das Scheitern eines Jungunternehmens ist ein unpassendes Team. In 23 Prozent der Fälle sind Missverständnisse zwischen Mitarbeitern untereinander oder mit ihren Vorgesetzten ein ernsthaftes Problem für das Überleben eines Start-ups.
Um für ein besseres Klima innerhalb des Teams zu sorgen, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Eine der effektivsten Methoden dürfte jedoch der Aufbau eines funktionierenden Gerüsts an Mitarbeitern sein.
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Ein Unternehmen, das betroffene Mitarbeiter mit in den Einstellungsprozess einbezieht und so ein produktives Klima schafft, wird vermutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Ist es dem Management gelungen, ein produktives und menschlich astreines Team zu bilden, bleibt eigentlich nur noch eine wichtige Aufgabe: Jedes einzelne Mitglied des Teams muss möglichst lange im Unternehmen gehalten werden.
Denn sobald das Gefüge durch Kündigungen und Neueinstellungen gestört wird, leidet auch die Effizienz.
Hohe Mitarbeiter-Fluktuation in der Tech-Branche
Doch gerade die für Nachwuchskräfte und etablierte Manager so hoch interessante Tech-Branche hat offenbar ein gewaltiges Problem. Bei den zehn größten Tech-Konzernen der Welt bleibt der durchschnittliche Mitarbeiter gerade einmal 1,76 Jahre bis er sich eine neue Stelle sucht.
Das hat eine Untersuchung des Gehalts-Spezialisten Paysa ergeben. Im Ranking sind nur Unternehmen, die
- ihren Börsengang vor mehr als zehn Jahren hatten und eine aktuelle Bewertung von über 100 Milliarden US-Dollar haben oder
- ihren Börsengang innerhalb des letzten Jahrzehnts hatten und aktuell mit mehr als zehn Milliarden US-Dollar bewertet werden.
Daraus ergibt sich folgende Reihenfolge:
- Facebook: 2,02 Jahre
- Google: 1,90 Jahre
- Oracle: 1,89 Jahre
- Apple 1,83 Jahre
- Amazon: 1,84 Jahre
- Twitter 1,83 Jahre
- Microsoft 1,81 Jahre
- Airbnb: 1,64 Jahre
- Snap Inc.: 1,62 Jahre
- Uber: 1,23 Jahre
Gründe und Folgen
Was bedeutet es nun, dass gerade Tech-Konzerne enorme Probleme haben, ihre Mitarbeiter langfristig zu binden?
Auf der einen Seite nutzen die Angestellten von Facebook und Co. den Namen und den Ruf ihres Arbeitgebers, um sich auf fremde Stellen zu bewerben. Ihre Erfahrung bringt den Mitarbeitern dabei einerseits vermutlich ein höheres Gehalt. Andererseits ist die Arbeit außerhalb der großen Tech-Konzerne mit Sicherheit etwas entspannter.
Auf der anderen Seite ist die hohe Fluktuation für die Tech-Riesen selbst mittelfristig ein Problem. Wer ständig neue Mitarbeiter anlernen muss, kann sich weniger auf die Qualität des Produktes konzentrieren. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Konzerne nur als Ausbilder dienen wollen, ohne langfristig selbst davon zu profitieren.
Zuletzt sollte sich die Tech-Industrie einmal selbst fragen, ob die Anforderungen (Arbeitszeit, Arbeitsaufwand, Entlohnung, Abstand von Familie, Rückgang des Privatlebens) wirklich erstrebenswert sind.
Eigentlich sollten alle Manager und Personaler diese Frage ohne nachzudenken, mit „Nein“ beantworten.