Am 13. Mai werden bereits zum elften Mal die Greentec Awards verliehen. Der Umweltpreis ist die Auftaktveranstaltung der Weltleitmesse für Umwelttechnologien IFAT in München. Prämiert werden dabei ökologisch innovative Unternehmen, unter anderem in den Kategorien Energie, Lifestyle und Sport. Auch in der Rubrik „Mobilität“ sind drei Konzepte nominiert. Wir stellen sie euch einzeln vor. Nachdem wir euch in der vergangenen Woche das österreichische Start-up DiniTech und seine mobile Wallbox vorgestellt haben, geht es diesmal um das Berliner Konzept „Radbahn“.
Sieben Stationen auf neun Kilometern, quer durch Berlin – so soll die Radbahn N1 unter dem U1-Hochbahnviadukt verlaufen. Mit diesem Konzept sollen Verkehrsräume nicht nur neu, sondern auch sozial gedacht werden.
Vergessenen Raum wiederbeleben
Es ist wirklich erstaunlich, was smarte Architektur in einer Stadt bewirken kann. Wer urbanen Raum clever gestaltet, kann damit einen Stadtteil und manchmal sogar eine ganze Stadt komplett verändern. Auch wenn das Projekt „Radbahn“ mit einer Gesamtstrecke von neun Kilometern nicht sehr weitläufig klingt, hat es großes Potential. Nicht nur Radfahrer, Fußgänger und Anwohner, sondern auch der lokale Handel könnten von dem Konzept profitieren.
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Die Radbahn möchte dazu zunächst einmal vergessenen Raum neu beleben. Die Pläne sehen deshalb vor, dass die Route in der Nähe des Bahnhofs Zoo beginnt, in der City-West.
Diese Gegend werde bislang von Radfahrern vermieden, was sich durch die Radbahn-Route ändern soll, so die Idee. Die Planer haben sich für diesen ersten Abschnitt eine Promenade ausgedacht. Im Mittelstreifen sollen sich Radfahrer und Fußgänger bewegen (durch Metallbügel sicher voneinander getrennt), an den Seiten sollen Grünflächen und Cafés entstehen. So soll die Radbahn ein Miteinander statt ein Gegeneinander der Verkehrsteilnehmer fördern. Die Geschäfte um den Mittelstreifen könnten darüber hinaus den Einzelhandel neu beleben. Nach Recherchen der Radbahn-Planer ist die Umsatzdichte in Stadträumen, die auf Fußgänger und Radfahrer zugeschnitten sind, 2,5 Mal höher als in autozentrierten Stadtteilen. Die Radbahn könnte somit positive Effekte auf ganze Stadtteile haben.
Auch an Autofahrer wurde gedacht
Die Route der Radbahn soll danach unter anderem über die hippe Gegend um die U-Bahn-Station Bülowstraße sowie entlang einer (noch imaginären) Wasserpromenade an der Möckernbrücke führen und schließlich an der Warschauer Straße enden.
Übrigens, die Route soll zwar eine Art Autobahn für Radfahrer werden, aber rasen ist ausdrücklich verpönt. Stattdessen sollen Menschen hier entspannt entlang radeln oder laufen und miteinander interagieren. Sogar an die Autofahrer wurde gedacht. Sie bekommen nach den aktuellen Plänen Parkplätze direkt neben der Radbahn.
Radbahn plans include solutions for parking: no one will be worse off. See https://t.co/Otl86A7Kqp #RadbahnElements pic.twitter.com/cL46tk9ygl
— Radbahn (@radbahn) November 8, 2017
Bisher nur eine Idee …
Doch das alles ist bisher reine Theorie – wenn auch mit vielen Fakten, Daten und Statistiken zu den Vorteilen eines solchen Mobilitätskonzeptes angereichert. Gestartet ist die Idee als Bürgerinitiative, 2016 bildete sich daraus der Verein paper-planes e.V. Das junge, internationale Team besteht aus Architekten, Stadtplanern, Finanzexperten sowie Kulturmanagern und Geographen. Das Projekt verzeichnet aktuell 951 Unterstützer und über 31.000 Euro Einnahmen aus der Crowdfunding-Kampagne. Mittlerweile gibt es sogar ein Buch zu dem Projekt.
Wir sind gespannt, ob es diese Initiative am 13. Mai bei den Greentec-Awards aufs Siegertreppchen schafft.
In der kommenden Woche stellen wir euch schließlich den letzten Nominierten vor, den emissionsfreien Zug Coradia iLint.