Facebook, WhatsApp und die Refinanzierung des Milliarden-Investments: Das ist ein Thema, das Facebook-Chef Mark Zuckerberg forciert – wenn auch mit weniger Nachdruck, um keine Nutzer zu vergraulen. Ein neuer Ansatz könnte ein kürzlich entdeckter WhatsApp Store sein.
19 Milliarden US-Dollar hat sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg die Übernahme von WhatsApp vor knapp vier Jahren kosten lassen. Das ist eine Menge Geld – selbst für den Multimilliardenkonzern.
Dass sich das Investment zum aktuellen Zeitpunkt gelohnt hat, steht außer Frage. Schließlich ist WhatsApp in fast allen europäischen Ländern, in Indien und Brasilien der meist genutzte Messenger. Nun bringt eine intensive Nutzung zunächst keine Einnahmen, da WhatsApp kostenlos ist und keine In-App-Features oder Werbung enthält.
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Deswegen gibt es beispielsweise für Unternehmen seit Anfang 2018 offiziell eine Business-Funktion. Über eine zweite App können Verlage, Marken und lokale Händler unter anderem Angebote für Nutzer zur Verfügung stellen oder einen Newsletter verschicken.
Im WhatsApp Store soll der Nutzer zahlen
Obwohl WhatsApp davon ausgehen kann, dass das Angebot von Unternehmen gut angenommen wird, tummeln sich im Messenger selbstverständlich größtenteils Privatpersonen. Um auch mit diesen Geld zu verdienen, arbeitet der Service offenbar an einem WhatsApp Store. Das berichtet der in der Regel gut informierte Dienst WABetaInfo.
Beim WhatsApp Store handelt es sich um einen In-App-Store. In diesem können Nutzer sich Sticker-Sets kaufen, um die Kommunikation mit Freunden und Verwandten noch lebendiger zu gestalten.
Das Feature, das in der aktuellen Beta-Version 2.18.32 von WhatsApp aufgetaucht ist, befindet sich noch in der Entwicklungsphase. Ein Veröffentlichungsdatum gibt es folglich noch nicht.
Die Sticker-Sets sollen mehr als 20 verschiedene Motive enthalten und zwischen zwei und fünf US-Dollar kosten. Einige Angebote sollen dem Nutzer auch kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Zweifelsohne stellt ein möglicher WhatsApp Store eine interessante Variante zur Monetarisierung dar. Wie groß jedoch die Bereitschaft der Nutzer ist, für Sticker Geld zu bezahlen, wenn sie sowieso schon Emojis und GIFs haben, ist aktuell fraglich.
Ich glaube nicht, dass die Strategie aufgeht. Telegram und Co bieten schon seit Jahren Sticker Packs an, die von Nutzern einfach gestaltet und von anderen Nutzern einfach heruntergeladen und genutzt werden können. WhatsApp ist nicht der beliebteste Messenger, für den es sich gerne hält. Es ist nur der kleinste gemeinsame Nenner. Mit engen Freunden schreibe ich fast ausschließlich über Telegram, weil dieser Messenger viel perönlicher ist.
Warum soll „ausser Frage stehen“, dass sich das Investment von 19 Milliarden für einen kostenlosen Dienst gelohnt haben soll? Seit wann ist ein Geschäft, an dem man nichts verdient, lohnend?
Hallo Hel,
ein Argument ist, dass Facebook sich durch den Kauf von WhatsApp Zielgruppen warm hält, die nicht mehr oder nicht so aktiv auf Facebook selbst sind. Außerdem erhält Facebook durch den Datenaustausch mit WhatsApp noch persönlichere Informationen zu einzelnen Profilen, die für die Werbeauslieferung genutzt werden können. Alleine im letzten Quartal hat Facebook durch (personalisierte) Werbung mehr als vier Milliarden US-Dollar Gewinn gemacht.
Liebe Grüße
Christian
Danke für die Antwort, Christian.
Zuerst ´mal würde mich aber interessieren, warum ich keine Benachrichtigung über Deine Antwort bekommen habe.
Ist Das bei Euch nicht üblich?
Sollte es aber!
Und zu Deiner Antwort:
Also verstehe ich das richtig, das die NUR (was sonst?) durch den (eigentlich illegalen!!!) Verkauf persönlicher Daten zig Milliarden machen?
Wobei, das mit den Milliarden an Werbeeinnahmen ist ja generell wohl EXTREM überschätzt…
Ich z.B. habe wohl noch NIE Etwas wegen irgendwelcher Werbebanner gekauft und da bin ich mit Sicherheit nicht in der Minderheit!
Das ganze Werbe-Gedöns ist mM nach extremst überbewertet.
Aber ich mach ja auch nicht ie Regeln für den sog. „Markt“… 😉
Hallo Hel,
Facebook verdient sein Geld nicht damit, dass du etwas aufgrund eines Werbebanners kaufst. Facebook verdient das Geld damit, dass es deine Daten in Zielgruppen zusammenfasst und Unternehmen damit werben können. Sie verdienen also nicht damit, dass du etwas kaufst, sondern mit den Unternehmen, die dich mit ihrer Werbung ansprechen.
Liebe Grüße
Christian
Ich schließe mich da „DasInternet“ an.
Ich glaube auch nicht, dass die Strategie aufgehen wird.
Ich persönlich würde keine Sticker kaufen, wozu auch, wenn man ein dutzend Seiten Emojis in der Tastatur öffnen kann?
Ich bezweifle mal, dass WhatsApp nicht einer der beliebtesten Messenger ist. Wozu auch wurde es sonst für 19 Milliarden US Dollar verkauft?
Wenn ich meine Kontaktliste in Telegram schaue, finde ich bloß 1/3 meiner Kontakte die ich auch auf WhatsApp habe, wieder.
[…] das tatsächlich die Vorstufe für einen In-App-Store mit kostenpflichtigen Stickern ist, wie Christian von Basicthinking gestern spekulierte, wird man sehen. Es wäre jedenfalls ein ähnliches Vorgehen wie beim Facebook […]