Das Experiment ist gescheitert. Facebook stellt nach rund zweieinhalb Jahren seinen digitalen Assistenten „M“ wieder ein. Obwohl das Konzept aus dem Jahr 2015 vielversprechend klang, kam „M“ nie über eine kleine, geschlossene Beta-Phase hinaus.
Amazon hat Alexa, Microsoft hat Cortana, Google hat seinen Google Assistant und Facebook – Facebook hatte seinen digitalen Assistenten „M“. Denn mit dem heutigen Tag, dem 19. Januar 2018, stellt das soziale Netzwerk von Mark Zuckerberg seinen digitalen Gehilfen ein.
Das bestätigte Facebook unter anderem auf Nachfrage des britischen Nachrichtensenders BBC. Im Statement heißt es: „Wir haben das Projekt gestartet, um zu lernen, was Menschen brauchen und von einem Assistenten erwarten. Wir haben viel gelernt.“
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„M“: Guter Ansatz, schwierige Umsetzung
An den Start ging „M“ im August 2015. Zu dieser Zeit waren sowohl digitale Assistenten als auch Künstliche Intelligenz (KI) noch nicht sonderlich weit in der Öffentlichkeit verbreitet. Zum Launch des Projekts war Facebook durchaus ein Vorreiter aus diesem Gebiet.
Das Besondere an Facebooks Helferlein war die menschliche Komponente. Nutzer konnten durch den Service Flüge buchen, Plätze im Lieblings-Restaurant reservieren oder Geld verschicken. Wenn die KI einmal nicht weiter wusste, wurde zur Beantwortung der Anfrage ein menschlicher Mitarbeiter hinzugezogen.
Da jedoch Tätigkeiten wie Anrufe noch nicht von einer KI durchgeführt werden können, war das Pensum der involvierten Mitarbeiter vermutlich größer als gedacht. Casey Newton, Autor bei The Verge, zählte zu den 2.000 Test-Personen, die in Kalifornien mit „M“ interagieren konnten.
Er berichtet, dass er die Dienste nur dann in dann in Anspruch genommen hat, wenn er selbst keine Lust hatte, irgendwo anzurufen. Aufgaben hat der Journalist für den digitale Assistent nie wirklich gefunden.
Facebook selbst will die „nützlichen Einblicke“ für andere KI-gestützte Projekte nutzen. Das Ende von „M“ bedeutet allerdings auch, dass das Projekt letztendlich deutlich die Erwartungen verfehlt hat. Deswegen kam es auch nie zu einem weiteren Roll-Out.
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