Die globale Fußball-Landschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Das unterstreicht die neue Studie „Soccerex 2018“. Die Gründe: vor allem die jüngsten Aktivitäten von Investoren und die steigenden TV-Gelder. Welche Klubs schneiden finanziell am besten ab?
Die kommerzielle Entwicklung im Fußball hat einige Klubs sehr reich gemacht. Viele Klubs sind mittlerweile globale Marken. Im Rahmen der Studie „Soccerex Football Finance 100“ entsteht jährlich die Rangliste der 100 reichsten Vereine der Welt. Auf diesen Faktoren basiert das Ranking:
- Wert des Kaders
- Sachanlagen (z.B. Stadion, Trainingszentrum)
- Geld auf der Bank
- Finanzkraft des Eigentümers (sofern ein Verein nicht im Besitz der Mitglieder ist)
- Schulden des Clubs
Klar ist: Der Fußball ist noch populärer geworden, Ablösesummen und Spielergehälter sind gleichzeitig gestiegen. Das Ausgabeverhalten einiger Klubs hatte zuletzt etwa das UEFA Financial Fair Play zufolge – auch wenn sich über dessen konsequente Anwendung streiten lässt.
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Gleichzeitig haben traditionelle europäische Fußballklubs- und Ligen das Interesse chinesischer Investoren geweckt. Diese erhalten wiederum die Unterstützung der chinesischen Politik und Wirtschaft. Das Resultat: umfangreiche Transferaktivitäten einiger Teams aus der Chinese Super League. Europäische Klubs sind nicht länger Herr im eigenen Haus, resümiert Soccerex 2018.
Wie beeinflusst der Wandel im Fußball die Bundesliga-Klubs? Dazu diskutieren die Klub-Bosse Uli Hoeneß (FC Bayern) und Clemens Tönnies (Schalke 04).
„Der Profifußball im Wandel: ein Streitgespräch über die Zukunft der Bundesliga“ am 30. Januar beim SPOBIS 2018. Der Vortrag ist Teil des Summit-Programms. Mehr Infos
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Soccerex: Wird Multi-Club Ownership salonfähig?
Unter ihnen sind Klubs wie Chelsea, Manchester City und Paris Saint-Germain. Die Investment mischen also nicht nur den heimischen, sondern auch den europäischen Markt auf. Ein plakatives Beispiel: der jüngste Neymar-Transfer vom FC Barcelona zu PSG.
Ein Ende des Trend, Fußballklubs zu akquirieren, scheint nicht in Sicht zu sein. Chinesische Investoren analysieren mittlerweile die englischen Teams aus der zweiten Reihe. Derweil bauen Organisationen wie die City Football Group ihr Franchise sukzessive aus. Der Trend zum Multi-Club Ownership hält vorerst an.
Die kommenden Transferperioden könnten durchaus hektischer werden. Mbappé & Co. lassen grüßen. Der Fußball wird aufgrund seiner großen globalen Anziehungskraft und seines finanziellen Potenzials für Investoren lange Zeit ein attraktives Spielfeld bieten.
Mein Haus, mein Auto, mein Fußballklub?
Laut Soccerex vereinen die Besitzer der 100 bestplatzierten Klubs ein Nettovermögen von knapp über 475 Milliarden Euro. Alleine in China beträgt das Vermögen der Eigentümer der neun größten Klubs 60 Milliarden Euro. In den USA beträgt das Vermögen der reichsten Eigentümer immerhin rund 26 Milliarden Euro. Die Eigentümer der Top-30-Klubs weltweit vereinen ein Nettovermögen von über 366 Mrd. Euro.
Klubs im Besitz von Milliardären sind nur eine Art von Geschäftsmodell. Real Madrid und der FC Barcelona sind Vereine im Mitgliederbesitz, während in Deutschland das so genannte 50 + 1-System für Vereine wie den FC Bayern München funktioniert. Vereine wie der VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen sind grundsätzlich im Besitz von Unternehmen.
Die englische Premier League ist bislang am stärksten von ausländischen Investitionen betroffen. Nur fünf der 20 Klubs sind zu 100 Prozent in der Hand englischer Investoren. Angesichts der Tatsache, dass englische Klubs mehr als alle anderen von der Globalisierung des Fußballs profitiert haben, ist dies nicht überraschend.
Soccerex 2018: Die wichtigsten Erkenntnisse
Die britischen Klubs dominieren die Rangliste. Die Premier League stellt vier der Top 10 und acht der Top 30. Damit kann derzeit keine Nation mithalten.
Die verbleibenden 22 Klubs kommen aus acht Ländern. Die USA stellt das nächstgrößere Kontingent mit fünf, Deutschland und Spanien stellen jeweils vier Vereine, Frankreich und Italien drei und China. Russland und die Ukraine können jeweils einen Klub aufbieten.
Manchester City führt die Rangliste an. Der hohe potenzielle Anlagewert ihres Eigentümers wird durch starke Werte des Klubs in jeder der anderen Kategorien ergänzt. Fazit: Die Investition des Eigentümers hat sich offenbar gelohnt.
Etwas überraschend: Den zweiten Platz belegt Arsenal, noch vor PSG. Speziell die Transferpolitik der „Gunners“ stößt seit Jahren auf Kritik. Die Platzierung spiegelt die Professionalität und Solidität des Klubs wider. Arsenal realisiert bei vier von fünf Schlüsselvariablen Top-Werte und weist eine relativ geringe Nettoverschuldung auf. Sollten es die Klub-Verantwortlichen wünschen, wäre Arsenal definitiv dazu in der Lage, erheblich zu investieren.
Welche weiteren Überraschungen gibt es? Wie schneiden die einzelnen deutschen Klubs ab? Das könnt ihr euch in aller Ausführlichkeit im Report anschauen.