Auf Instagram formieren sich immer mehr Nutzer unter dem Hashtag #Blank. Durch die Aktion wollen die Instagrammer auf die negativen Auswirkungen des Algorithmus aufmerksam machen. Damit erreicht der Protest eine neue Ebene.
Für Instagram könnte sich 2018 zu einem entscheidenden Jahr entwickeln. Das steht schon jetzt fest. Nachdem sich das Bildernetzwerk im vergangenen Jahr zum zweitgrößten sozialen Netzwerk der Welt gemausert hat, muss sich Instagram immer mehr mit Kritik auseinandersetzen.
Der Hauptkritikpunkt an Instagram, das in diesem Jahr die magische Grenze von einer Milliarde monatlich aktiven Nutzern durchbrechen könnte, ist der Algorithmus.
Neue Stellenangebote
Mitarbeiter*in (m/w/d) für Social Media, Öffentlichkeitsarbeit und Städtepartnerschaft (m/w/d) meinestadt.de in Sachsenheim |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Delitzscher Schokoladenfabrik GmbH in Delitzsch |
||
Content Creator / Social Media / Marketing (m/w/d) Halloren Schokoladenfabrik AG in Delitzsch |
Die Auswirkungen des Algorithmus
Dieser wurde im Sommer 2016, also vor mehr als eineinhalb Jahren, auch auf Instagram eingeführt. Die ursprüngliche Aussage der Entwickler war, dass der Algorithmus lediglich eine Neusortierung und Priorisierung der Beiträge im Feed vornimmt.
Oder anders ausgedrückt: Wer nur lange genug scrollt, wird trotzdem noch alle Beiträge seiner Freunde sehen. Die obersten Posts im Feed werden jedoch durch die unbekannten Variablen des Algorithmus bestimmt.
Insbesondere in den letzten Monaten jedoch scheint die künstliche Intelligenz, Probleme zu bekommen. Immer öfter tauchen oben im Feed mehrere Tage alte Beiträge auf, mit denen zum Teil bereits interagiert wurde. Neue Posts von Freunden erscheinen hingegen erst Tage danach – und sind dann nicht mehr aktuell.
#Blank: Protest formiert sich
Als Konsequenz daraus resultiert – so zumindest die Wahrnehmung zahlreicher Nutzer –, dass die Reichweite und Interaktionen unter Beiträgen kontinuierlich sinken und die Follower-Zahlen zurückgehen.
Um ihrer Enttäuschung Ausdruck zu verleihen, organisieren sich immer mehr Instagrammer – vornehmlich größere Accounts – unter dem Hashtag #Blank. Eine derartige Protestwelle gab es auf Instagram bislang noch nicht.
Die Konsequenzen von #Blank
Wer am Protest teilnehmen möchte, teilt den obigen Beitrag samt Text auf seinem Profil. Inzwischen gibt es sogar eine deutsche Version. Darin heißt es:
Liebes Instagram, wir müssen reden ? Um es ganz direkt zu sagen, dein neuer Algorithmus nervt! Wir als Content Ersteller sind frustriert, um es mal sachte auszudrücken. Wir stecken jeden Tag so viel Arbeit, Liebe und Zeit in unsere Accounts, um diese Plattform mit Leben zu erfüllen. Aber mit dem neuen Algorithmus, werden wir stumm gemacht. Wir werden in eine Position gezwungen, in der wir uns fragen müssen, ist es das wirklich noch wert zu bleiben? Wieso sollten wir weiter Content für eine Plattform erstellen, die es uns immer schwieriger und schwieriger macht? Was du vergisst, liebes Instagram, ist dass du von Menschen lebst, die hier ihre Arbeit teilen. Ohne uns, wäre hier alles nur leer.
Die Instagrammer drohen dem Netzwerk indirekt damit, sich abzuwenden und eine neue Plattform zu suchen. Sie wollen nicht, dass der Algorithmus die stundenlange Arbeit und Pflege des eigenen Profils weiterhin egalisiert.
Dass der Protest erfolgreich sein wird und Instagram zur chronologischen Reihung der Beiträge zurückkehrt, ist extrem unwahrscheinlich. Schließlich beklagen sich Nutzer schon viel länger und intensiver über die Entwicklungen beim Mutterkonzern Facebook und auch dort ändert sich nichts.
Obwohl die Erfolgschancen sehr gering sind, erzeugt die Aktion trotzdem eine gewisse Signalwirkung. Wenn Instagram weiter wachsen möchte und nicht einen Großteil seiner Power User verlieren möchte, müssen die Macher aufpassen, dass aus Instagram nicht ein zweites Facebook wird.