Der Volvo XC40 ist der neue kleinste SUV des schwedischen Herstellers, der sich aber in den Bereichen der Sicherheits-, Konnektivitäts- und Infotainment-Lösungen auf Augenhöhe mit seinen beiden Verwandten XC60 und XC90 befindet. In einem Bereich ist er den anderen Volvo-Modellen sogar voraus. Auf Einladung von Volvo sind wir nach Barcelona gereist und haben uns den XC40 und ganz besonders den neuen digitalen Schlüssel angeschaut.
Als erster Volvo überhaupt besitzt er eine digitale Schlüssel-Funktion. Damit kann der Wagen über die „Volvo On Call“-App an Familienmitglieder oder Freunde ausgeliehen werden, ohne dass dafür ein physischer Schlüssel übergeben werden muss.
Digitaler Schlüssel
Die Nutzung des digitalen Schlüssels ist denkbar einfach. Der Besitzer des XC40 kann seinen Account mit Freunden und Familie verknüpfen. Möchte sich aus diesem Personenkreis jemand das Auto ausleihen, kann er einfach in der App eine Anfrage an den Besitzer senden, in welcher er Startzeit und Leihdauer angibt.
Sollte der Besitzer der Anfrage zustimmen, kann der Entleiher das Auto ab der angegebenen Startzeit über die App orten und das Auto entriegeln. Im Gegensatz zum Entriegeln des Fahrzeugs über die normale Fernbedienung, blinken beim Öffnungsvorgang per App die Blinker nicht, die Seitenspiegel bleiben angeklappt und das Auto — vom Kofferraum abgesehen — abgeschlossen. Um den Wagen zu öffnen, muss der Taster der Heckklappe einmal kurz betätigt werden, erst dann ist das Auto aufgeschlossen und kann ohne Schlüssel gestartet werden.
Care by Volvo – Das Auto im Abo
Egal ob Spotify oder Netflix, in vielen Bereichen unseres Lebens ist es mittlerweile selbstverständlich, dass wir eine Art von Abo-Modell benutzen. Volvo ist einer der ersten Hersteller, der mit dem XC40 plant, dieses Modell auch auf den Automarkt zu bringen. Der XC40 soll als erster Wagen von Volvo im monatlichen Abo bezogen werden können. Im Prinzip kopiert Volvo ein wenig das Modell eines Handyvertrags. Ihr entscheidet euch für Laufzeit, Dauer und Zusatzleistungen und los geht’s. Der Kunde muss sich anders als beim normalen Autokauf nicht mehr um die leidigen Themen wie Zulassung, Steuern, Wartung oder Reifenwechsel kümmern. Eine gute Idee — was noch alles mit diesem Modell möglich wäre, bekommt man in dem Volvo-Video zu sehen.
Die genauen Eckdaten und Preise von dem Care by Volvo wurden noch nicht bekannt gegeben. Falls ihr euch für dieses Abo-Modell informieren wollt, dann könnt ihr euch das im Online-Store mal genauer anschauen. Die monatlichen Kosten betragen für einen XC40 in der größten Ausstattungsvariante 899€ im Monat bei jährlich 30.000 km Laufleistung und einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten.
Ich bin gespannt, wie sich das „Care by Volvo“-Paket weiterentwickeln wird. Volvo ist der erste Hersteller, der einen solchen Versuch mit einem kompletten Modell startet. Spannend dürfte sein, welche Zusatzdienste Volvo seinen Kunden anbieten kann. Auf jeden Fall handelt es sich um ein interessantes neues Mobilitätskonzept, eine Art CaaS (Car as a Service).
Sicherheit XC40 – Schwedenstahl wird digital
Da der XC40 bei den Konnektivitätsfunktionen zur Zeit der Spitzenreiter der Volvo-Modelle ist, verwundert es auch nicht, dass er hinsichtlich der Sicherheitssysteme auf dem gleichen Level wie die anderen Wagen der Volvo-Familie spielt.
• Pilot Assist System (teilautonomes Fahren bis 130 km/h),
• Volvo City Safety Notbremssystem,
• Run-off Road Protection System,
• Road Edge Detection (Schutz vor Verlassen der Fahrbahn),
• Oncoming Lane Mitigation (Schutz vor Kollision mit Gegenverkehr),
• Cross Traffic Alert mit automatischer Bremsfunktion und
• eine 360-Grad-Kamera
Ein interessantes Detail ist, dass die Kamera, die für den Kollisionsschutz verantwortlich ist, nicht nur Menschen, Autos und Fahrräder erkennen kann, sondern auch Elche. Eine Funktion, die in Schweden bestimmt wichtiger ist als in Deutschland, aber auch auf unseren Straßen gibt es Wildwechsel.
Zwischenfazit – Volvo XC40
Das es sich bei dem XC40 um das kleinste Modell von Volvo handelt, kann man sehr schnell vergessen. Technisch bietet er viele Funktionen, die man heute aus Mittel- und Oberklassefahrzeugen kennt. Er lässt die Grenze zwischen den Kategorien verschwimmen. Aber gerade das macht den neuen Mobilitätsansatz, den Volvo mit dem XC40 verfolgt, noch interessanter.
Wie bereits erwähnt, erscheint mir der Vergleich mit einem Handyvertrag als ein sehr passender. Der Wagen bietet das was man — Stand: heute — von einem Fahrzeug erwarten kann. Genauso wie man bei einem neuen Handy-Vertrag eben oft ein Smartphone der aktuellen Generation erhält und dann nach zwei Jahren schaut, was sich technisch getan hat und was der neue Standard ist, könnt ihr auch in diesem Fall verfahren.
Der XC40 hat mir persönlich gut gefallen und ich werde ihn sowie die neuen Modelle bei Volvo weiter im Auge behalten. Zum Schluss würde mich aber noch interessieren, ob ihr euch vorstellen könntet, ein Auto in so einem Abo-Modell zu fahren. Was haltet ihr davon? Meldet euch einfach in den Kommentaren.