Ende der Schonzeit: Wer sein Flixbus-Ticket erst spät storniert, muss ab sofort kräftig zahlen. Grundsätzlich unterscheidet das Unternehmen zwischen einem Storno mit Neubuchung und einem ohne Neubuchung.
Anfang 2017 hatte Flixbus Stornogebühren eingeführt. Bis Ende November galt dann für gebuchte Fahrten: Wer sein Ticket storniert, zahlt einen Euro. Dabei war ganz egal, wie teuer die Fahrkarte beim Kauf war – und zu welchem Zeitpunkt man sie abbestellte.
Nun hat Flixbus seine Stornierungsbestimmungen drastisch verschärft. Grundsätzlich, heißt es in den aktualisierten AGB des Mobilitätsanbieters, könne eine Stornierung „entweder mit der Neubuchung eines anderen Tickets (Stornierung mit Neubuchung) oder durch Nichtbenutzung des Tickets mit anschließender Erstattung (…) erfolgen“.
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Storno mit Neubuchung
Im Falle einer Stornierung mit Neubuchung wird weiterhin ein sogenannter Storno-Gutschein ausgestellt. Dieser ist 12 Monate gültig und berechtigt den Fahrgast, innerhalb dieser Zeit in Höhe des Gutscheinwertes neu zu buchen. Liegt der Preis dieser neuen Buchung über dem Gutscheinwert, so muss man als Fahrgast den Differenzpreis nachzahlen.
Je Stornierungsvorgang durch Neubuchung fällt allerdings eine Stornierungsgebühr an, und zwar pro stornierter Fahrt und pro Fahrgast. Der Storno-Gutschein wird also in Höhe des Ticketpreises abzüglich der Kosten für diesen Stornierungsvorgang ausgestellt.
Neu: Dynamische Stornierungskosten
Wichtig: Bei den Stornierungskosten handelt es sich nun nicht mehr um eine 1-Euro-Pauschale. Stattdessen muss der Flixbus-Kunde anhand einer Tabelle errechnen, wie viel er für die Rückgabe des Tickets zahlen muss.
Die Höhe der Gebühr hänge „vom Datum Deiner ursprünglichen Buchung ab und davon, wie viele Tage vor der Fahrt Du Deine Buchung stornieren möchtest“, heißt es auf der Website von Flixbus.
Später Storno: hohe Kosten
Wer frühzeitig, also 30 oder mehr Tage vor der Fahrt, sein Ticket storniert, zahlt weiterhin keine Stornogebühr. Wer dies spätestens 14 Tage vorher tut, erhält ebenfalls den vollen Ticketpreis in Form eines Gutscheins zurück, allerdings abzüglich einer Gebühr von einem Euro.
Teuer wird es in den letzten zwei Wochen vor Abfahrt des Busses: Dann nämlich kostet die Stornierung drei Euro, innerhalb der letzten drei Tage sogar fünf Euro. Immerhin: Bis zu 60 Minuten nach der Buchung könnten Fahrten kostenlos storniert oder umgebucht werden, heißt es von Flixbus. Ausgenommen hiervon seien allerdings bereits umgebuchte Fahrten.
Für Stornierungen im Zeitraum vom 11.01.2017 bis 30.11.2017 sei unabhängig vom Fahrtdatum eine Stornierungsgebühr von einem Euro berechnet worden, sagt Flixbus.
Und: Sämtliche oben genannten Bearbeitungsentgelte, Stornierungsgebühren und eine etwaige Überweisungsgebühr würden nicht anfallen, wenn die Erstattung aufgrund von Umständen beantragt werde, die die Flixmobility GmbH oder die Flixgesellschaften zu vertreten hätten, heißt es.
Stellungnahme von Flixbus
Auf Anfrage von Mobility Mag hat sich Flixbus zu den dynamischen Stornogebühren geäußert. Fahrten, heißt es im schriftlichen Statement des Anbieters, seien mittlerweile „deutlich länger im Voraus buchbar“. Damit hätte auch die Zahl der täglichen Umbuchungen und Stornierungen sowie der „damit verbundene Aufwand“ zugenommen.
Kurzfristige Stornierungen würden zu leeren Plätzen in den Bussen führen, sagt die Pressestelle von Flixbus. Um „günstige Preise für alle“ zu bieten, sei jedoch „eine entsprechende Auslastung der Busse“ nötig. Deshalb habe sich das Unternehmen für eine Stornogebühr pro stornierter Fahrt und Fahrgast entschieden, die den Stornierungszeitpunkt berücksichtigt.
Man biete „nach wie vor eine der kundenfreundlichsten Storno-Regelungen am Mobilitätsmarkt“, behauptet Flixbus.
Storno ohne Neubuchung
Wer sein Ticket überhaupt nicht zur Fahrt benutzt, also zuhause bleibt und keinen anderen Flixbus bucht, den trifft es nach wie vor hart. Denn dann kostet die Bearbeitung der Erstattung volle 15 Euro, und zwar „je Fahrt und je Fahrgast“.
Immerhin: Das Bearbeitungsentgelt werde auf einen Betrag von zwei Euro je Fahrt und Fahrgast „zuzüglich einer etwaigen Überweisungsgebühr“ reduziert, sofern bei Fahrtantritt der sogenannte Beförderer die Flixmobility GmbH oder die Flixbus Dach GmbH gewesen wären, und eben nicht sogenannte „Kooperationspartner“ wie Blaguss Reisen oder Westbus (dass es sich um einen solchen handelt, erkennt man meist an einem Schriftzug auf der Seite des jeweiligen Busses bzw. anhand eines entsprechenden Hinweises bei Ticketbuchung).
Außerdem gelte das reduzierte Bearbeitungsentgelt nur dann, wenn der Antrag „unverzüglich, spätestens innerhalb einer Woche nach Ablauf der Gültigkeit des Tickets gestellt wird“, heißt es von Flixbus.