Dass ein Lager nicht einfach ein Raum ist, in den Dinge irgendwie hineingeworfen und irgendwann wieder herausgekramt werden, ist jedem klar. Die Rede ist von einer guten Planung und Einrichtung des Lagers. Aber was genau ist damit eigentlich gemeint? Wird das Lager nicht nur als Ablageraum, sondern auch als Arbeitsraum begriffen, ist die Forderung schon etwas klarer. Wenn man das Lager dann noch als dreidimensionalen Raum begreift und zur Flächenausdehnung die Höhe dazurechnet, kann man ein Lager eigentlich ganz gut planen.
In Arbeitsabläufen und Aufträgen denken, nicht in Grundfläch
Dinge im Lager werden bewegt, sie sind nicht für alle Zeit eingelagert. In den wenigsten großen Lagern laufen indes die Mitarbeiter herum und nehmen die Gegenstände einzeln aus Regalen oder Schränken. Heutzutage sind moderne Lagerhallen weitgehend automatisiert. Die Gabelstapler sind beispielsweise per Tablet PC mit einer Software verbunden, die die Firmenabläufe genau kennt und bei guter Lagerplanung auch weiß, was wo wie lange schon und in welcher Menge vorrätig ist. Das alles sollte bei der Planung eines Lagers einbezogen werden – später umrüsten ist schwierig.
Die moderne Lagerhaltung hat zur Folge, dass nicht nur der Raum optimal genutzt wird, sondern dass die Arbeitsabläufe im Lager ebenfalls effizient und übersichtlich gehalten werden. Dabei helfen neben der erwähnten Software auch gesetzliche Vorschriften (beispielsweise bezüglich des Brandschutzes und der Aufbewahrung bestimmter Gefahrgüter), aber auch spezielle Lagermöbel. Denn das Regal alleine ist nicht alles im Lager.
Neben Regelsystemen und Paletten auch Kisten, Wannen, Fässer und mehr
Regale sind in nahezu allen Lagern zu finden, und sie haben da auch ihren festen Platz. Aber manche Dinge lassen sich anders besser lagern: Säcke mit Schüttgut, die auf Paletten geliefert werden und schnell wieder rausgehen, müssen im Lager nicht irgendwo im Regal verstaut werden.
Ein Palettenplatz, der nahe der Tore ist und ausreichend Fläche hat, ist hier völlig ausreichend. Andere Dinge sind so klein, dass sie in einem großen Lagerregal schlicht verloren gehen. Kleinere Gebinde von Gegenständen sind in Sichtboxen oder sogar Schütten (möglicherweise mit Klappböden) gut aufgehoben. Fässer, Tanks und Tonnen können das Lager ergänzen, wenn flüssige oder gasförmige Güter gelagert werden.
Sie müssen nicht irgendwo in einer Ecke herumstehen, sondern können in die Regalsysteme integriert werden. Die Möglichkeiten, ein Lager für alle möglichen Gegenstände sinnvoll einzurichten, sind vielfältig. Eine erste Übersicht über die möglichen Aufbewahrungsmöbel gibt es bei KAISER+KRAFT. Hier finden sich:
- Schütten
- Stapelboxen
- Sichtboxen
- Paletten
- Tonnen
- Fässer
- Auffangwannen
- Transportboxen
- Magazine
- und vieles mehr
Einige Richtlinien für die Gestaltung
Ein gut organisiertes Lager ist immer nur zu maximal 80 % gefüllt. Denn bei diesem Füllstand arbeitet das Lager am effektivsten. Ist es leerer, wird unnötig Fläche verschwendet. Ist das Lager voller, sind die meisten Arbeitsabläufe nicht mehr ohne Behinderung möglich. Das sollte schon bei der Planung berücksichtigt werden. Außerdem sollte bedacht werden, dass immer kurze Transportwege sinnvoll sind.
Dinge, die gemeinsam benötigt werden, entweder zusammen angeliefert oder zusammen entnommen werden, sind im Lager nebeneinander gut aufgehoben. Dinge, die seltener benötigt werden, sollten weiter weg vom Eingang sein, während die am häufigsten benötigten Güter direkt am Eingang (respektive Ausgang) gelagert werden sollten. So lassen sich Transportwege optimieren. Die einzelnen Lagermöbel sollten so bestückt sein, dass die schwersten Gegenstände unten und die leichtesten oben eingelagert sind.
Aber Vorsicht: Was am häufigsten gebraucht wird, darf nicht nach ganz oben rutschen! Hier muss ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Und es muss immer genügend Raum sein, dass Geräte wie Hubwagen und Gabelstapler ohne Probleme und zeiteffizient rangieren können. Bei der Optimierung des Lagerbetriebs helfen außerdem Förderbänder.