Hach und schon ist es soweit: Ein aufregendes, abwechslungsreiches Jahr neigt sich dem Ende. Wieder fragt man sich: Wo ist das Jahr 2017 nur geblieben? Wie konnte es so schnell vorbeigehen? Grund genug, einmal meine persönlichen Kommunikations-Highlights zusammen zu tragen.
Die letzten zwölf Monate waren – das steht fest – wahrlich ereignisreich: Trump-Vereidigung, Wahl in Frankreich, Bundestagswahl, Terroranschläge in Istanbul, Sankt Petersburg, Manchester, London, Stockholm, Waldbrände in Portugal, die Türkei auf Konfrontationskurs, Hurrikane in den USA, Massaker in Las Vegas, Herbststürme in Deutschland, Jamaika als neue Insel im weiten Ozean der Politik.
Kurz: Das Jahr 2017 war ein stürmisches Jahr mit hoher Regenwahrscheinlichkeit. Nur hier und da zeigte sich die Sonne.
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Doch nicht nur politisch, sondern aus Kommunikationssicht hatte das Jahr einiges zu bieten. Und windig ging es auch hier zu. Und damit meine ich nicht die andauernde Twitter-Sturmflut des amerikanischen Präsidenten!
6 Top of the Pops im Jahr 2017
Die Kriterien in der kleinen Hitliste sind dabei: Überraschende, neue, kreative, innovative Ideen, Kampagnen oder Trends, die das Jahr 2017 geprägt haben.
1. Li dl Land
Der Clip wurde mehrfach ausgezeichnet und zum Viralhit des Jahres – wie ich finde auch zurecht! Lidl mockiert mit seiner „La La Land“-Kampagne auf geniale Art und Weise die Konkurrenz – im Hollywood-Style eben. Egal ob The Notebook, Matrix oder die Edeka-Kampagne aus dem letzten Jahr: Alles wird fröhlich und locker einmal auf die Schippe genommen. So macht Werbung tatsächlich Spaß!
2. DKB: Schlagfertig!
Traurig aber wahr: Obwohl der Handballsport in Deutschland zu den beliebtesten Sportarten zählt, fand sich kein einziger Sender, um die Rechte an der Übertragung der Handball-Weltmeisterschaft (!) 2017 zu erwerben.
Allein das war ein kleiner Skandal und sehr bedauerliche Wahrheit für alle Fans. Handball schien den Sendern anscheinend kommerziell einfach nicht lohnenswert genug.
So entschloss sich die Deutsche Kreditbank spontan zu einem einmaligen Schritt: Sie kaufte die Übertragungsrechte, setzte kurzerhand eine Landing Page auf und streamte alle Spiele mithilfe von YouTube als technischem Partner. Zusätzlich gab es noch viele Fan-Aktionen rund um das sportliche Großevent.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: Insgesamt kam allein der Stream in zwei WM-Wochen auf über 18 Millionen Views. Das Achtelfinale zwischen Katar und Deutschland verfolgten auf diese Weise über eine Million Zuschauer live.
Da kann man nur sagen: Sportlich, sportlich. Eine tolle Aktion der Bank mit beachtlichem kommunikativen Erfolg für das Unternehmen, das damit so viele deutsche Handballfanherzen glücklich machte.
3. Podcasts auf dem Vormarsch!
Ich verfolge mit großem Interesse, zu welcher ungeahnten Prominenz Podcasts als Kommunikations- und Informationsformate gekommen sind. Wer erinnert sich nicht gern an viele Hörstunden von „Die 3 Fragezeichen“ oder TKKG-Kassetten in Kindheitstagen? Oder noch früher: Wenn die ganze Familie vor dem Radio saß, um Fußballmeldungen oder Weltnachrichten zu hören.
Doch irgendwie wurden diese schönen Traditionen erst durch den Fernseher – dann im Zuge der Digitalisierung durch YouTube ersetzt: Im Zeitalter des Visuellen geht es vor allem um das Sehen (und gesehen werden)!
Wie genial, dass der Podcast-Trend nun mit gehaltvollen und informativen Inhalten allein für die Ohren unzählige Fahrrad- oder Autofahrten verschönert.
Jedes Thema, jede Branche hat inzwischen eigene Podcasts. Auch Firmen ist aufgefallen, dass der Podcast-Hörer vielleicht nicht so schnell wegschaltet, wie der Fernsehgucker und hat Podcasts als neues Werbe-Tool entdeckt. Way to go!
4. Diwurstity-Campaign von Trivago
Trivago punktet mit einer Kampagne als Antwort auf die Bestürzung über den Wahlsieg Trumps. Das Düsseldorfer Reiseunternehmen informiert die Amerikaner charmant, dass es in Deutschland derzeit viele Stellen zu besetzen habe und die „Trump-Flüchtlinge“ hier herzlich willkommen seien.
Schließlich sei bei Trivago die Vielfalt der Schlüssel zum Erfolg. Klasse Idee, wichtiges Statement und viele Punkte im Bereich Employer Branding gesammt. So geht’s!
5. Fritz-Kola während G20
Kommunikation hat oft mit Mut zu tun! Diesen hat Fritz-Kola eindrucksvoll bewiesen und sich getraut, eindeutig Position zu beziehen.
Während des G20-Gipfels in Hamburg zierten Bilder verschiedenster Staatsoberhäupter (Erdogan, Putin, Trump) die Stadt, welche diese beim Schlafen zeigten. Das wichtigste Merkmal des Getränks (Koffein = Wachheit) wurde genial mit einer klaren, politischen Botschaft verbunden: Wacht auf! Redet nicht nur! Tut etwas!
So positionierten sich die Gründer gegen den G20-Gipfel, der ihrer Meinung nach nicht in einer Großstadt wie Hamburg statt zu finden habe. Sie spendeten ab 1.000 Euro aufwärts für je 100 #menschwachauf Erwähnungen auf Twitter und Instagram an Obdachlosenverbände – also an diejenigen, die unter der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich, aber auch unter dem Gipfel in der Stadt am meisten zu leiden haben und hatten.
6. Das Twitter-Team der BVG
Berlin: Das Twitter-Team der BVG beweist auch im Jahr 2017, dass man mit Selbstironie, Witz und Schlagfertigkeit mehr Sympathie-Punkte holen und positive Brand Awareness bewirken kann, als mit jeder anderen Strategie. Ein persönliches Dankeschön für die vielen Lacher, die ihr mir – und hier spricht eine Nicht-Berlinerin – beschert habt!
So das waren meine „Best of 2017“ – natürlich sehr subjektiv und nur ein kleiner Ausschnitt eines abwechslungsreichen Jahres.
Was waren eure Kommunikations-Highlights? Ich bin gespannt, sie zu hören und daraus einen kleinen Nachklapp meines Artikels aufzubereiten. Schreibt mir einfach einen Kommentar unter diesen Artikel.