Hydrofoiler XE-1 heißt das erste Fahrrad, mit dem ihr nicht nur durch, sondern sogar im und über tiefes Gewässer fahren könnt. Das neuseeländische Start-up Manta 5 tüftelt seit 2011 an der Idee eines Fahrrads, das auf dem Wasser schwebt. Jetzt soll es auf den Markt kommen.
Mountainbiken, Off-Road-Touren oder Fahrradfahren entlang der Küstenstraßen von Neuseeland – Guy Howard-Willis hatte so ziemlich alles in Sachen Radfahren ausprobiert. Der Gründer des Outdoor-Ladens Torpedo 7 hatte darüber hinaus aber immer einen großen Traum: Fahrradfahren auf dem Wasser. Im Jahr 2010 sah er dann etwas, das diesen Traum wahr werden lassen konnte – und ihn geradezu in eine „Besessenheit” stürzte.
„Keine Straßen, kein Verkehr, ein einmaliges Fahrerlebnis“
Beim America’s Cup, der ältesten noch heute ausgetragenen Segelregatta der Welt, bemerkte Howard-Willis, wie das neuseeländische Team eine Tragflügelyacht (Hydrofoil) einsetzte. Er tat sich mit dem ebenfalls fahrradbegeisterten Roland Alonzo zusammen und seitdem arbeiten die beiden an dem Design einer fahrradtauglichen Version eines solchen Tragflügelboots.
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Das Tragflügelboot, auch Tragflächenboot genannt, nutzt bei steigender Geschwindigkeit während der Fahrt den dynamischen Auftrieb von Tragflügeln, die unter Wasser liegen. Damit heben die Tragflügel das Boot während der Fahrt an, sodass das Boot von der Wasseroberfläche abhebt.
Diese Technologie nutzt auch der Hydrofoiler XE-1 von Manta 5 und sorgt somit dafür, dass man auf seinem Wasserfahrrad quasi „schwebt“. Die Gründer beschreiben das Fahren auf ihrem Gefährt folgendermaßen: „Das Gefühl auf dem Hydrofoiler XE-1 ist unvergleichlich. Keine Straßen, kein Verkehr, ein einmaliges Fahrerlebnis im offenen Raum.“
Elektroantrieb für mehr Power
Der Prototyp hat ein sehr einfaches Design – und das sei Absicht, sagen die Gründer. „Wir haben darauf verzichtet, unnötige Features einzubauen. Stattdessen haben wir das einfachste, hydrodynamischste Fahrrad entwickelt, das wir konnten.“
Der Rahmen verwendet eine flugzeugtaugliche Metalllegierung, der Propeller besteht aus Kohlenstofffaser. Das macht den Hydrofoiler zum Leichtgewicht. Das muss er als Gefährt ohne Räder auch sein, da man ihn nicht rollen kann, sondern tragen muss.
Im hinteren Teil ist der Hydrofoiler 2 Meter breit, vorne misst er 1,20 Meter in der Breite. Wie bei einem normalen Fahrrad, tritt man auch hier in die Pedale und treibt damit den Propeller an. Wer will, kann für mehr Geschwindigkeit und weniger Strampelarbeit auch den eingebauten 400 Watt Elektromotor nutzen. Nach Angaben von Manta 5 kann das (logischerweise wasserdichte) Batteriepack mit einer Ladung eine Person von 85 Kilogramm Gewicht etwa eine Stunde lang bei normalen Bedingungen unterstützen.
Der Hydrofoiler ist modular im Design. Das heißt, interessierte Käufer können – je nach Budget und Vorliebe – Versionen mit verschiedenen Antriebsmodulen, unterschiedlichen Akkupacks oder Propellern erwerben.
Interessierte können den Prototyp für einen Preis von 7.495 Neuseeland-Dollar (ca. 4.366 Euro) vorbestellen. 2018 sollen die ersten Modelle ausgeliefert werden. Allerdings: Der Hydrofoiler ist vorerst nur innerhalb von Neuseeland lieferbar.
Immerhin ist das Modell damit günstiger als die Surfbretter „eFoil“ aus Puerto Rico vom Hersteller Lift. Mit dem eFoil können Surfer in Binnengewässern bei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h über dem Wasser schweben – ganz ohne Wellen. Diese elektrischen Surfbretter arbeiten ebenfalls mit der Tragflächen-Technologie und einem Elektromotor, kosten aber über 10.000 Euro.