Wenn ein iPhone-Nutzer einer Anwendung Zugriff auf die Kamera gibt, kann das weitreichende Konsequenzen haben. Das hat Entwickler und Fastlane-Gründer Felix Krause im Selbst-Test herausgefunden. Theoretisch können Dienste mit der Erlaubnis, heimliche Aufnahmen von dir machen, ohne dass du es merkst.
Welche Apps auf deinem Smartphone haben Zugriff auf deine Kamera? Da wären an erster Stelle mit Sicherheit soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Auch der Facebook Messenger und WhatsApp erhalten häufig Zugriffsrechte, um Freunden und Familie ein paar Schnappschüsse zu schicken.
Und damit hört es in den meisten Fällen noch nicht einmal auf. Von Lauf-Apps wie Runtastic bis hin zu Mobile Games wie Pokémon Go lassen sich viele Anwendungen bei der Installation sofort mit der Kamera verknüpfen.
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Heimliche Aufnahmen – und das unbemerkt
Was im ersten Moment dazu dient, um die Funktionalität auszuweiten, könnte theoretisch leicht missbraucht werden. Klar ist es schön, wenn du deinen Lauf-Bericht auf Runtastic durch eine Aufnahme zum Abschluss verschönerst. Willst du jedoch während dem Joggen gefilmt werden? Wohl eher nicht.
Eben das könnte jedoch passieren, wenn iPhone-Nutzer ihren Apps Zugriff auf die Kamera geben. Das hat der Entwickler Felix Krause weitestgehend unbeachtet herausgefunden. Aktuell arbeitet der Gründer des Automatisierungs-Tools Fastlane bei Google, zuvor war er bei Twitter in San Francisco beschäftigt.
Durch die Arbeit an seinem Projekt „watch.user“ hat Krause herausgefunden, was Apps mit Zugriffsrecht auf deine Kamera alles machen können:
- Sobald die entsprechende App im Vordergrund geöffnet ist, können heimliche Aufnahmen mit der Vorder- und Rückkamera aufgenommen werden.
- Das Aufnehmen der Fotos und Videos geschieht dabei unbemerkt und ohne Hinweis.
- Außerdem können Apps wie Facebook und WhatsApp theoretisch in Echtzeit deinen Gesichtsausdruck untersuchen. Damit könnten die Entwickler Rückschlüsse darauf ziehen, wie zufrieden du mit einer Anwendung bist.
Und jetzt überlege dir noch einmal, wo und wann du dein Smartphone überall nutzt.
Wie du dich schützen kannst
Fastlane-Gründer Felix Krause betont, dass er mit seinem Test lediglich das Ziel verfolgt, auf diese weitreichende Schwachstelle in den Privatsphäre-Einstellungen von iOS hinzuweisen.
Wenn du dich vor heimlichen Aufnahmen schützen willst, besteht die sicherste Variante darin, deine Kamera abzukleben. Das macht beispielsweise auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
Sollte das für dich keine Option sein, kannst du allen Apps den Zugriff auf deine Kamera entziehen, die Bilder und Videos mit der integrierten Kamera-App schießen und anschließend nativ auf Facebook und Co. hochladen.
Projekt „watch.user“ bei Google hört sich aber auch nicht besser an. Was kommt denn da …