Zur korrekten Kennzeichnung von Branded Content hat Instagram vor einiger Zeit ein eigenes Tool eingeführt. Doch offenbar setzt das Netzwerk zudem noch einen Algorithmus ein, um mögliche Verstöße zu kennzeichnen. Das Problem dabei: Instagrammer können auf vermeintlich fehlende Markierungen nicht reagieren.
Seit Ende September können deutsche Instagram-Accounts werbliche Kooperationen kennzeichnen. Der Gedanke hinter dem Branded-Content-Tool ist einleuchtend und sinnvoll. Durch die klare Kennzeichnung von Partnerschaften wird Instagram zu einem ehrlicheren und transparenteren Ort.
Anstelle eine gekaufte Produktpräsentation mit einem versteckten #ad oder #sponsored zu kennzeichnen, ermöglicht es das neue Feature, bezahlte Inhalte direkt und ohne Probleme zu erkennen.
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„Partnerschaften zwischen Content-Erstellern aus der Community und Unternehmen sind ein wichtiger Teil des Instagram-Erlebnisses. Partnerschaften immer offen und transparent zu kommunizieren, belebt eine gesunde Community“, erklärt Heiko Hebig, Instagrams Partnership Manager in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Was ist Branded Content?
Auch wenn die Rahmenbedingungen zur Kennzeichnung von Inhalten eigentlich verhältnismäßig klar sind, kommen bei Instagrammern und Influencern immer wieder Diskussionen darüber auf, welche Posts gekennzeichnet werden müssen.
Muss ich dafür Geld erhalten haben oder reicht es schon, wenn mir das Produkt kostenlos zur Verfügung gestellt wurde?
Instagram selbst definiert Branded Content im Hilfsbereich wie folgt: „Wir definieren Branded Content als Content eines Erstellers oder Verfassers, der im Austausch für einen Wert einen Geschäftspartner präsentiert oder von diesem beeinflusst wird. Verwende beim Posten von Branded Content das Branded Content-Tool, um das/die präsentierte Produkt/Marke eines Drittanbieters bzw. den Geschäftspartner zu markieren. “
Des Weiteren dürfen Instagram-Accounts mit Zugriff auf das Kennzeichungs-Tool beispielsweise keine Pre-, Mid- oder Post-Rolls in ihre Videos integrieren. Ebenso verboten sind Banner-Anzeigen oder Trailer-Videos.
Vermeintlicher Verstoß gegen Branded-Content-Richtlinien?
Die oben angeführten Erläuterungen aus dem Hilfsbereich sind wie schon die einführenden Worte von Instagram eigentlich selbsterklärend. Kurz zusammengefasst geht es darum, jegliche Kooperation zu kennzeichnen.
Offenbar jedoch vertraut das Bildernetzwerk seinen Nutzern nicht vollständig. Anders lässt sich ein Phänomen, das auf unserem Instagram-Account aufgetreten ist, nicht erklären. Konkret geht es dabei um folgenden Beitrag, den wir am 10. November abgesetzt haben.
Auf dem Bild ist ein aktuelles Kampagnenmotiv von Fernet Branca zu sehen, das wir am Bahnhof in Köln fotografiert haben. Wir stehen in keinerlei geschäftlicher Verbindung zu Fernet Branca oder zur produzierenden Agentur. Wir wollten auf unserem Account lediglich diese amüsante Anzeige teilen.
Nach einigen Tagen erhielten wir in unserem Konto den Hinweis, dass das Bild angeblich gegen die Branded-Content-Richtlinien verstoßen würde und wir bitte den nicht existierenden Geschäftspartner markieren sollen.
Keine Feedback-Möglichkeiten
Da das Foto selbst geschossen wurde und unserer Meinung nach gegen keine der anderen Richtlinien von Instagram verstößt, liegt die Vermutung nahe, dass Instagram automatisiert Inhalte auf mögliche Verstöße überprüft.
Womöglich werden dabei verstärkt Inhalte betrachtet, die mit Hashtags wie #Werbung arbeiten. Wir haben diese in unserem Beitrag verwendet, weil es sich bei dem Plakat um Außenwerbung handelt. Der Zusammenhang zwischen dem Hinweis und den Hashtags ist allerdings nur eine Vermutung unsererseits.
Das Problem ist, dass es für den Instagrammer keine Möglichkeit gibt, auf den Hinweis zu reagieren. Entweder markiert man den in diesem Fall nicht existierenden Geschäftspartner oder man ignoriert den Hinweis. Als Content-Produzent direkt mit Instagram in Kontakt zu treten, ist nicht möglich.
Außerdem ist nicht bekannt, wie oder ob Instagram auf eine angeblich fehlende Kennzeichnung reagiert. Wird die Reichweite eingeschränkt? Werden Beiträge seltener ausgespielt? Wir wissen es nicht.
Da wir vermuten, dass wir nicht der erste Account mit diesem Problem sind, haben wir bereits Instagram kontaktiert. Partnership-Manager Heiko Hebig hat sich auf Facebook dazu geäußert und erklärt, dass es sich um einen „freundlichen Hinweis“ auf das Branded-Content-Tool handelt. Ein Verstoß muss nicht unbedingt vorliegen.
Habt ihr bereits ebenfalls mit diesem Problem zu kämpfen? Dann meldet euch mit euren Beispielen bei uns!