Seitdem technische Geräte online-fähig und kontinuierlich mit dem Internet verbunden sind, gehören Updates zum Standard-Repertoire von Software-Anbietern. Inzwischen wird alles eigentlich alles nachträglich aktualisiert: Betriebssysteme, Software, PlayStation-Spiele, Navigationskarten und natürlich auch mobile Apps.
Für die Konsumenten ist die „Updateritis“ oft ärgerlich. Während Konsolen-Spiele beispielsweise früher so lange getestet wurden, bis sie fehlerfrei auf ein Speichermedium gebannt und verkauft werden konnten, werden diese heutzutage oft fehlerhaft in den Handel gebracht.
Die Folge daraus: Anstatt nach dem Einlegen des Spiels sofort loslegen zu können, steht oft erst mal eine 45-minütige Wartezeit an, bis die aktualisierte Fassung heruntergeladen und installiert wurde.
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App-Updates: Zwischen Ärgernis und Notwendigkeit
Bei den Apps für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets hat diese „Updateritis“ noch mal eine ganz neue Stufe erreicht. Viele Apps erhalten fast wöchentlich eine neue Version, ohne dass für den Nutzer wirklich ersichtlich wäre, was sich denn nun wirklich verändert oder verbessert hat. Den Spitzenplatz in puncto Updates hält dabei Facebook, deren App gefühlt täglich aktualisiert wird.
Für Nutzer kann das ein Ärgernis sein, denn sie müssen ständig neue App-Versionen herunterladen, die im schlimmsten Fall sogar ihr mobiles Datenvolumen belasten (wenn sie sich nicht oder nur selten in WLANs bewegen). Für App-Anbieter hingegen sind regelmäßige Updates aber nicht nur sinnvoll, sondern gehören sogar zur Strategie einer erfolgreichen App dazu.
7 Gründe für App-Updates
Die Gründe für ein Update der eigenen App können sehr vielfältig sein. Die wichtigsten Gründe habe ich im Folgenden zusammengefasst.
1. Fehler-Korrekturen
Der offensichtlichste Grund ist die Entfernung von Programmierung-Fehlern, die für eine Einschränkung der Funktionalität oder gar Abstürze sorgen. Solche Probleme müssen unverzüglich gelöst werden. Defekte Apps sorgen dafür, dass ein Nutzer die Anwendung direkt von seinem Smartphone entfernt und ihr in der Regel auch keine zweite Chance einräumt.
2. Aktualisierte Version des mobilen Betriebssystems
Mit Android 8.0 (Oreo) und iOS 11 sind kürzlich wieder neue Versionen der beiden beherrschenden mobilen Betriebssystemen erschienen. Solche Updates sorgen auch immer wieder dafür, dass Apps nicht mehr ganz so funktionieren, wie es bei älteren Betriebssystem-Versionen der Fall ist.
Außerdem führen Google und Apple im Rahmen der Updates oft neue Funktionen ein, die anschließend für Apps adaptiert werden können. Für App-Anbieter empfiehlt es sich daher, sich bereits mit der Beta-Version eines neuen Betriebssystems auseinanderzusetzen und gegebenenfalls pünktlich zum Start ein eigenes App-Update zu veröffentlichen.
3. Neue Funktionen und Design-Trends
Die Möglichkeit, die eigene App mit neuen Features aufzuwerten, entsteht nicht nur durch das Erscheinen modifizierter Betriebssysteme. Es kann auch sein, dass mangelnde Entwicklungsressourcen dafür sorgen, dass bestimmte Funktionen bei der Erstellung der App noch nicht umgesetzt werden konnten. Diese werden anschließend durch Updates nachgeliefert.
Neue Funktionen können auch dann notwendig werden, wenn Mitbewerber-Apps durch eigene Aktualisierungen plötzlich deutlich attraktiver sind und der Verlust von Nutzern an den Konkurrenten droht. Exemplarisch konnte man dieses Beispiel bei Instagram sehen, die einige Kernfunktionen von Snapchat kopiert hatten.
2014 hat Google das so genannte Material Design veröffentlicht – eine Designsprache für die Gestaltung von Android-Apps. App-Entwickler mussten sich zwar nicht an die neuen Vorgaben zur Gestaltung halten, allerdings ist es in den meisten Fällen sinnvoll, um Nutzern ein stringentes Nutzungserlebnis zu bieten. Design-Trends können sich aber immer mal ändern und dementsprechend auch ein gestalterisches App-Update sinnvoll machen.
4. Aufmerksamkeit
Ein gutes Update-Management gehört zu den wichtigsten Post-Install-Marketing-Instrumenten, die ein App-Anbieter hat. Inzwischen ist bekannt, dass viele Apps nach ihrer Installation ein tristes Dasein auf den Smartphones und Tablets der Nutzer fristen. Sie werden einfach nicht mehr geöffnet. Mit regelmäßigen Aktualisierungen bringen Entwickler ihre App immer mal wieder kurz in den Fokus der Nutzer, da sie diese in der Update-Liste des Google Play- oder Apple App Stores erblicken.
5. Conversion Rate
Schaut sich ein Nutzer im App Store nach einer passenden App um, findet er dort auch die Angabe, wann die App zum letzten Mal aktualisiert wurde. Liegt das Datum weit in der Vergangenheit, muss er davon ausgehen, dass die App nicht mehr gepflegt wird und wird von einem Download möglicherweise absehen. Sieht er jedoch, dass erst in der letzten Woche eine neue Version erschienen ist, wirkt sich dies wahrscheinlich positiv auf die Conversion Rate aus.
6. Nutzerbewertungen und -kommentare
Es ist sehr sinnvoll, sich mit dem Feedback von Nutzern auseinanderzusetzen. Diese berichten in ihren Kommentaren häufig von den Problemen, die ihnen die App-Nutzung erschwert haben oder formulieren Wünsche für zusätzliche Features. Besonders spannend wird es natürlich, wenn mehr als ein Nutzer einen dezidierten Hinweis gibt. Durch die Feedback-Funktion können Entwickler auch direkt mit den Nutzern in Verbindung treten und um weiteres Feedback bitten (z.B. bei Fehlern).
7. KPIs werden nicht erreicht
Dass die Verwendung einer App-Analytics-Software zum Pflichtprogramm gehört, sollte für jeden App-Anbieter inzwischen klar sein. Diese wird u. a. von Unternehmen wie Adjust oder Appsflyer angeboten und bietet hervorragende Insights zu eigenen App. So lässt sich beispielsweise feststellen, über welchen Kanal neue Nutzer die App gefunden haben, wie viele Nutzer die App sofort wieder deinstallieren (Churn Rate), welchen Weg sie durch die App nehmen und welche In-App-Käufe sie tätigen.
Es macht Sinn, sich im Vorfeld passende KPIs zu überlegen, mit denen der Erfolg der eigenen App bewertet wird (In-App-Umsatz, geringe Churn Rate etc.). Werden diese Ziele anschließend nicht erreicht, kann dies auch am mangelnden Nutzererlebnis liegen, dass sich gegebenenfalls durch ein gut geplantes App-Update verbessern lässt.
Wie oft sollte eine App aktualisiert werden?
Die verschiedenen Gründe für App-Updates haben natürlich unterschiedliche Umfänge und verschiedene Dringlichkeiten. Während Fehler-Korrekturen unverzüglich umgesetzt und veröffentlicht werden müssen, fallen Reaktionen auf neue Betriebssystem-Versionen tendenziell nur einmal im Jahr an.
Wie häufig Anbieter ihre eigene App tatsächlich aktualisieren sollten, ist von App zu App verschieden. Grundsätzlich sollten es aber zu mindestens fünfzehn kleineren und vielleicht zwei bis drei größeren Updates pro Jahr kommen. Dadurch wird sichergestellt, dass die App am Puls der Zeit und in den Gedächtnissen der Nutzer bleibt.
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Schon alleine, wenn ich die Überschrift „Die Sache mit den App-Updates: Zwischen Ärgernis und Notwendigkeit“ lese, könnte ich mich aufregen. Mich regt es wirklich auf, dass ich jeden Tag meine Apps aktualisieren kann. Jeden Tag aufs Neue steht eine neue rote Zahl über dem App Store Badge. Ich sehe darin absolut keine Notwendigkeit, denn meistens bekomme ich gar nicht mit was geändert oder verbessert wurde. Was meint ihr?
[…] Die Sache mit den App-Updates: Zwischen Ärgernis und Notwendigkeit […]
Ich vermute, das hinter dem update Wahn wesentlich mehr steckt als das Bemühen, die App zu verbessern. Wenn ein kostenloser Calculator fürs iPad (taschenrechner app)(hier stellvertreted für viele andere genannt) sich im Schnitt 3-4 mal im Monat meldet, und nach vollzogenem update bereits am nächsten Tag das gleiche update wieder anbietet,scheinbar vergesslich, ohne daß man die geringste Veränderung im Verhalten oder Funktion feststellen kann, dann ist „was faul im Staate Dänemark“. Möglicherweise haben Entwickler einen Weg gefunden so ins System zu kommen und dabei mehr abzugreifen als vorgesehen war. (Steve) Die Phrase „allgemeine Verbesserungen“ deutet ja schon auf die Unseriösität hin. Es glaubt doch keiner – im Hinblick auf die Überschaubarkeit solcher Tools- die Liste der angeblichen Verbesserungen wäre zu lang und zu kompliziert um sie zu benennen. Das Vortäuschen von reger Programmier Aktivität „am Puls der Zeit“ wie oben beschrieben mag noch hinzukommen. Der eigentliche Skandal ist in meinen Augen, daß es scheinbar keine ordnende Hand mehr bei Apple (Tim) gibt, was auch die Vielzahl der Fake-Apps (iOS) und die peinliche Unterstützung überzogener Abos (die man ja nicht so leicht rückgängig machen kann) belegt. Führt man sich dann noch die immer naiver und kindlicher werdenden Apps- und Spiele der Tages im iOS-Store vor Augen, wird deutlich was beabsichtigt ist. Eine Spielwiese zu schaffen auf der sich jeder austoben kann; nur nicht der liebe User.
Ps.: die logische Konsequenz für den lieben, von Updates, Abos und unerwünschter Werbung gehetzten User ist natürlich möglichst wenig Programme zu haben und diese lieber intensiv und souverän zu nutzen. Und, wenn Apple, wie es mal Standard war, auch für das iPad eine Rechner-App beifügte, könnte jene CalcApp mit dem unüberwindlichen update Zwangs-Verhalten schon mal wegbleiben. So aber wie die Dinge liegen… hat die Realität schon meine Verschwörungs-anfällige Phantasie überholt.
De-installiert man z.B. App´s auf dem iPad und denkt, man ist sie los, tauchen sie oft unvermutet als Vorschlag wieder auf, wen man mit dem Teilen-Symbol irgend etwas an ein anderes Programm übergeben möchte. Wenn jetzt die Erinnerung versagt, dass dieses vorgeschlagene Programm mit gutem Grund gelöscht wurde… ein winziges Nachlassen der Aufmerksamkeit und schwupp: schon ist das Programm wieder installiert und kann seinen dunklen Update-Tätigkeiten weiter nachgehen. Auch nach der globalen Abschaltung der automatischen Updates gestattet es Apple zumindestes einigen Entwicklern (z.B. Microsoft) weiter Updates zu installieren. Um dies zu verhindern, muß auch noch der, über die internen Programmeigenschaften erreichbare Update-Schalter deaktiviert werden. Listenreich!
Und das ist noch die geringste der Kritiken die sich in den letzten beiden Jahren bei mir angestaut habe. Bleibt wenigsten ihr locker.
Hallo Detlef, ja ist recht interessant dein Beitrag. Ich vermute dasselbe. Allerdings gibt es eindeutige Beweise dafür ? Ich habende diesbezüglich die Update Hinweise ausgeschaltet, so dass ich keine nervenden rote Ziffern sehe. Ich Update dann mal wenn ich Lust dazu habe. Mein iPhone kommt mittlerweile mit 400 Mb mobilen Datenvolumen im Monat aus. Gott sei Dank kann Mann ja bei Apple so einiges Deaktivieren. Die armen Android Nutzer sind dem Abhör-System noch machtloser ausgesetzt. Aber ohne gehts ja auch nicht mehr. Mit aufmerksamen Grüßen Sven
Ich bin mittlerweile schon dort angelangt, dass ich keine Lust mehr habe, das Handy zu benutzen. Ewig informiert mich das Gerät über irgendwelche Änderungen oder Updates oder Neuerungen etc. Ich habe ja schon viel gelöscht, aber einige Apps sind nicht löschbar oder so hartnäckig in den letzten Winkeln des OS angesiedelt, es nervt einfach und daher habe ich das Gerät mehr aus- als angeschaltet. Wie abhängig aber alle von diesen Geräten sind, stelle ich immer mit einem Schmunzeln und Kopfschütteln fest, wenn ich in der Stadtbahn sitze: wie die Ölgötzen/ -innen sitzen alle nebeneinander und starren auf ihr Smartphone, reden miteinander? Fehlanzeige, arme (schöne neue Welt)!
Ich habe genau die gleichen Erfahrungen gemacht wie meine Vorredner und habe meine eigenen Probleme auch in dem Artikel wieder erkannt. Mein Smartphone verkündet mir auch jeden zweiten Tag, dass wenigstens eine App, manchmal auch bis zu sieben Apps, aktualisiert werden müssen. Dabei habe ich nicht mal viele Apps aktualisiert. Aber mittlerweile nervt es nur noch und es wird – wie auch schon im Artikel geschrieben – vor allem nie ersichtlich, was denn jetzt vermeintlich verbessert wurde. Dennoch kann man das gerät ja nicht immer ausschalten, denn die Updates werden so oder so erzwungen.
Das ist eine Sauerei…voll Übertrieben alle 2 Tage bis zu 7-8 apps aktuallisieren bei Spielen nach dem öffnen sofort nochmal.Ich habe nur eine geringe Menge Datenvolumen zur Verfügung,das ist immer gleich aufgebraucht.Echt abzocke ist das.
Das die Spiele alle zwei Tage updaten finde ich voll Scheiße.Nach der aktuallisierung kommt beim öffnen nochmal minutenlange updates.Das kostet mein gesamtes Datenvolumen da ich nur eine geringe Menge davon zur Verfügung habe.Das ist echt eine Sauerei.Nach 2 Spielen ist es bereits aufgebraucht,das sind Immense kosten die ich mir nicht leisten kann.