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Kritik an Uber? Taxiunternehmen in Vietnam launchen lieber eigene Apps

Carsharing
geschrieben von Marinela Potor

Beschimpft, bekämpft und manchmal sogar brutal angegriffen: Uber-Fahrer auf der ganzen Welt ziehen oft den Zorn lokaler Taxifahrer auf sich. Denn auch wenn das Unternehmen immer wieder behauptet, ihre Rideshare-App sei nicht als direkte Konkurrenz gedacht, steigen Nutzer massenweise von Taxis auf Uber oder ähnliche Anbieter um. Anstatt sich darüber aufzuregen, haben Taxiunternehmen in Vietnam lieber eigene Apps gelauncht. Eine Alternative auch für Europa?

Nicht nur in Europa, auch in Südostasien bedeuten Rideshare-Apps wie Uber und Grab große Konkurrenz für die lokalen Taxifahrer. Um mit den großen Unternehmen mithalten zu können, haben mehrere Taxiunternehmen in Vietnam nun ihre eigenen Apps herausgebracht, die im Grunde genau wie Uber & Co. funktionieren.

Transportunternehmen müssen sich verändern

Zwar zahlen Kunden etwas mehr für eine Fahrt, dafür gibt es aber bei den Apps der Taxifirmen keine erhöhten Preise zu Stoßzeiten. Wie Vietnamnet berichtet wird das Pilotprojekt von der vietnamesischen Regierung unterstützt. Angesichts des digitalen Wandels in der Arbeitswelt, müssen Transportunternehmen sich ebenfalls verändern, um mithalten zu können, sagt Nguyen Van Thanh, Präsident der Auto Transport Association.

Die Taxiunternehmen und die Regierung sind nicht die einzigen, die sich zum Personentransport in Vietnam Gedanken machen. Der Telekommunikationsanbieter Viettel ist jüngst beim Mobilitätssstart-up Gonow eingestiegen. Gonow ist eine Art Carsharing-Anbieter, der Autobesitzer und Nutzer über eine Plattform verbindet, um so Transportangebote für Personen und Güter zu bündeln.

Ansatz für Europa?

Dies könnte ein interessanter Ansatz für Europa sein. Denn ganz gleich welche Kritikpunkte gegen Uber angebracht werden, wenn es den Service gibt, nutzen Verbraucher das Angebot. Das MaaS-Angebot mit seiner Kombination aus Einnahmemodell für Fahrer, günstigem Transport und smarter Technologie hat ganz klar einen Nerv getroffen.

Die bisherige Reaktion von Taxiverbänden und Regierungen in Europa war vielerorts, Uber und vergleichbare Anbieter zu bannen. Erst kürzlich hat etwa die Transportbehörde in London angekündigt, Ubers Lizenz nicht mehr zu erneuern. Grund dafür sei, dass Uber sich nicht an die gültigen Regulierungen halte.

Offensichtlich befürchtet die Stadt, dass Uber die umstrittene Greyball-Software in London eingesetzt hat – etwas das Uber vehement bestreitet, wie CNN berichtet. Während die traditionellen „Black Cab“ Taxifahrer sich über das Verbot freuen, sehen Uber-Nutzer dies kritisch. Sie befürchten, dass sie sich nun den teuren Personentransport der englischen Hauptstadt nicht mehr leisten können werden.

Vielleicht könnten aber Modelle nach dem Motto „besser machen statt kritisieren“, wie die hauseigenen Taxi-Apps in Vietnam, auch hierzulande eine Alternative aufzeigen, um gleichzeitig den Taxiservice zu modernisieren und Verbrauchern, gute und sichere Transportmöglichkeiten zu bieten. In Deutschland gibt es zwar solche Impulse. Allerdings kommen diese weniger von klassischen Taxiunternehmen, sondern eher von Start-ups, die neue Mobilitätsangebote für Verbraucher schaffen.

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Über den Autor

Marinela Potor

Marinela Potor ist Journalistin mit einer Leidenschaft für alles, was mobil ist. Sie selbst pendelt regelmäßig vorwiegend zwischen Europa, Südamerika und den USA hin und her und berichtet über Mobilitäts- und Technologietrends aus der ganzen Welt.

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