Das Start-up Clever-Shuttle, an dem die Deutsche Bahn beteiligt ist, bietet sein Ridesharing jetzt auch in Hamburg an. Allerdings nicht 24 Stunden am Tag.
Nach Berlin, Leipzig und München ist der Ridesharing-Fahrdienst Clever-Shuttle nun auch in Hamburg gestartet. Die Deutsche Bahn (DB) ist seit 2015 an dem Start-up beteiligt und will mit dem neuen Angebot auch ihren Fokus auf „intelligente innerstädtische Mobilität” unter Beweis stellen. Große Chancen der Digitalisierung sehe der Konzern „gerade darin, die Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel voranzutreiben“, heißt es.
Start-ups würden dabei „eine Schlüsselrolle” spielen. Der Ausbau von „On-Demand“-Verkehren sei zudem Teil der sogenannten „Smart-City-Partnerschaft“, die die DB und die Stadt Hamburg im Juli vereinbart haben. Dem Angebot von Clever-Shuttle sollen „bis zu 100 zusätzliche Shuttles auf Abruf” im Jahr 2018 folgen, verspricht die Deutsche Bahn.
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70 Quadratkilometer im Stadtzentrum
Clever-Shuttle steht Fahrgästen in Hamburg täglich zwischen 18 und 1 Uhr, freitags und samstags von 18 bis 4 Uhr sowie sonntags von 18 bis 0 Uhr zur Verfügung. Das Betriebsgebiet erstreckt sich vorerst auf 70 Quadratkilometer im Stadtzentrum. Bei entsprechender Kundennachfrage soll der Service „zeitnah”, wie es heißt, ausgeweitet werden.
Eingesetzt werden zunächst zehn, bis Ende 2017 zwanzig, Toyota Mirai, die mit Wasserstoff vom Infrastrukturpartner H2-Mobility angetrieben werden. Der Einsatz der Fahrzeuge werde mit Mitteln aus dem Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Klimaschutzprogramm der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert, sagt die DB. Für das NIP stellt das BMVI von 2016 bis 2019 rund 250 Millionen Euro bereit.
Buchen per App
Clever-Shuttle-Fahrten lassen sich per App buchen. Bereits während des Vorgangs informiert das Programm über den Weg und Preis der gewünschten Fahrstrecke sowie die Ankunftszeit des Fahrzeugs. Der Festpreis gelte auch dann, wenn einmal keine Fahrgemeinschaft zustande kommen sollte, verspricht das Unternehmen.
Das Konzept der gebündelten Fahrten von Clever-Shuttle sei behördlich genehmigt und stehe im Einklang mit dem Personenbeförderungsgesetz, heißt es. Alle Fahrer seien im Besitz eines Personenbeförderungsscheins und würden „intensiv geschult”, verspricht das Start-up.
„Wir sehen großes Potenzial für unser Ride-Sharing-Konzept und wollen aktiv dazu beitragen, Hamburgs Verkehr nachhaltiger und effizienter zu gestalten“, verspricht Bruno Ginnuth, Geschäftsführer und Mitgründer Clever-Shuttle. „Wasserstoff und Brennstoffzellen sind eine unverzichtbare Alternative und sinnvolle Ergänzung zu batteriebetriebenen Fahrzeugen“, sagt Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
H2-Mobility verspricht, man werde die ersten 100 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland „unabhängig von der Zahl der Fahrzeuge bauen”. Damit sei die Basisversorgung sichergestellt. Abhängig von der Anzahl der Fahrzeuge und dem entstehenden Bedarf werde man das Netz in den kommenden Jahren „auf bis zu 400 Stationen ausbauen“, verspricht Nikolas Iwan, Geschäftsführer der H2-Mobility-Deutschland.