Instagram ist das soziale Netzwerk der Liebe. So lautet die allgemeine Meinung. Die Kommentarspalten laufen über vor Herzen und Komplimenten, Hass ist selten zu finden. Ein anderer Umgangston auf Instagram herrscht jedoch sobald man die Öffentlichkeit verlässt und sich in die privaten Chats begibt. Das zeigt nicht nur der Fall von Nico Kaiser.
Nico Kaiser ist 36 Jahre alt. Hauptberuflich ist der Wiener als Software-Entwickler tätig. Für sein Hobby, die Fotografie, hat er sich früh einen Instagram-Account angelegt. Sein Name: @nico.
Damals im Jahr 2012 als sich Nico Kaiser auf Instagram registrierte, war das Netzwerk noch weitestgehend unbekannt. So erhielt er die Möglichkeit, sich seinen Vornamen als Account-Namen zu sichern. Diese Wahl kostete den 36-Jährigen bereits einige Lebenszeit.
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Warum das so ist, erklären wir später. Zunächst jedoch muss man sich kurz mit Instagram auseinandersetzen, um den Fall in Gänze zu verstehen.
Umgangston auf Instagram: Vorne Love, hinten Hass
Das Bildernetzwerk, das seit 2012 zu Facebook gehört, ist dafür bekannt, ein friedlicher Ort zu sein. Während Facebook alleine in Deutschland mehr als 1.000 Mitarbeiter zum Löschen von zweifelhaften Inhalten benötigt und Twitter für seine Toleranz kritisiert wird, sieht die Welt auf Instagram anders aus – zumindest auf den ersten Blick.
Gewusst wie: So bekommst du einen Instagram Business-Account
Denn wer auf der Plattform unterwegs ist, merkt schnell, dass sich die Nutzer hier primär gegenseitig unterstützen. Der Umgangston auf Instagram ist geprägt von Komplimenten, Glückwünschen und positiven Smileys.
Sobald man jedoch den öffentlich einsehbaren Bereich verlässt, verrohen die Sitten merklich. Und das bringt uns zurück zu Nico Kaiser.
Beleidigungen, Anschuldigungen, Betrüger
Dieser erhält pro Woche zwischen fünf und 20 Anfragen, ob er nicht seinen Account-Namen @nico hergeben möchte. Vom „Schaf gegen Instagram-Account“-Deal bis hin zu finanziellen Angeboten im mindestens fünfstelligen Bereich hat Kaiser beinahe schon alles erlebt.
Seine persönlichen Highlights sammelt der Österreicher auf seinem Tumblr-Blog mit dem vielsagenden Namen „Can I Have Your Instagram Name“ .
Das ausgewählte Beispiel steht dabei sinnbildlich für den Umgangston auf Instagram – sobald wir uns im privaten Umfeld bewegen. Aus einer vermeintlich harmlosen Anfrage wird innerhalb von Minuten ein aggressiver Beleidiger.
Und Nico Kaiser steht damit keinesfalls alleine dar. Der Software-Entwickler steht in einer Reihe mit anderen Instagram-Nutzern, die einen speziellen Instagram-Namen haben, Stars und verifizierten Profilen.
Auch wir mussten uns auf unserem Instagram-Account bereits mit Spammern und aggressiven Unbekannten auseinandersetzen. Meistens dreht es sich dabei um die Frage, wie man den blauen Haken erhält (Instagram wählt die Profile aus).
Wenn wir darauf antworten, dass wir keinen Einfluss darauf haben, werden von der Gegenseite schnell Schimpfwörter versendet oder einzelne Bilder mit beleidigenden Nachrichten vollgespammt.
Alternativ gibt es noch diejenigen, die versuchen einen Instagram-Account von leichtgläubigen Nutzern zu bekommen, in dem sie einen Account-Takeover vorschlagen. Doch anstelle den eigenen Instagram-Account nach einem Tag zurückzuerhalten, sieht man das Profil nie wieder. Die Betrüger ändern E-Mail, Passwort und Zugangsdaten und verwehren somit dem eigentlichen Besitzer jeglichen Zugang.
Da diese dunklen Seiten Instagrams eher selten ans Tageslicht kommen, leistet Nico Kaiser auf seinem Tumblr-Blog wichtige Arbeit.
Ich finde den vorliegenden Fall ganz schön grausam. Es zeigt mal wieder, wie oberflächlich das Internet eigentlich ist – die Einblicke in diese dunklen Seiten sind ja doch eher selten, aber umso trauriger. -.-
Danke! Das halbe Internet lacht sich derzeit schlapp über Nicos Tumblr, ich persönlich bin einfach total entsetzt.
[…] Der Fall Nico und der schreckliche Umgangston auf Instagram […]
So ein Quatsch, Ihr Artikel!
[…] Beleidigungen und Hass auf der einen Seite und Selbstverletzung auf der anderen Seite sind ein großes Problem für Instagram. Um den Nutzern mehr Kontrolle zu geben, hat das soziale Netzwerk eine Reihe an Schutzmechanismen eingeführt. […]