Lithium-Ionen-Akkus sind in der Elektromobilität auf dem Vormarsch. Kein E-Bike, kein Elektroauto und kein E-Flugzeug wäre mittlerweile ohne diese Art von Akkus denkbar. Dennoch gibt es ein paar skurrile Dinge rund um die Speichertechnologie, die ihr vielleicht noch nicht wisst. Ein kleiner (ungewöhnlicher) Faktenüberblick.
Ihr findet sie in euren Laptops, Smartphones, Bohrern oder E-Bikes: Lithium-Ionen-Akkus. Die „Wunderakkus“ erobern unter anderem dank ihrer langen Lebensdauer und ihres geringen Gewichts so ziemlich jedes Elektrogerät. Kein Wunder, dass sie nicht nur in Haushaltsgeräten, sondern auch in der E-Mobilität mit Vorliebe eingesetzt werden.
Doch wusstet ihr, dass die Akkus auch sehr gefährlich sein können? Oder, dass der Erfinder der Technologie unter mysteriösen Umständen gestorben ist? Wir haben vier ungewöhnliche Fakten zu Lithium-Ionen-Akkus zusammengetragen.
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Gefährlich: Lithium-Akkus können von alleine in Brand geraten
So viele Vorteile die Lithium-Ionen-Batterien auch haben, es gibt eine entscheidende Gefahr: Sie können überhitzen und Feuer fangen.
Die Ursache dafür liegt im Akkumulator selbst: Die Elektrolytlösung in den Akkus ist meist brennbar. Das hat in vielen Fällen schon für Feueralarm gesorgt. So musste der japanische Hersteller Panasonic vor drei Jahren 43.000 Laptop-Akkus zurückrufen. Der Grund: potentielle Brandgefahr.
Eins der spektakulärsten Beispiele für die Feuergefahr der Akkus lieferte allerdings Boeing. Aufgrund der starken Temperatur- und Druckunterschiede entzündete sich eine Lithium-Batterie in einem Flugzeug. Der Flugzeugbauer musste allen 50 Maschinen vom Typ 787 (Dreamliner) ein weltweites Flugverbot verpassen.
Um solche Brände in Zukunft zu verhindern, haben Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich einen Akku mit festem Elektrolyt entwickelt. Das soll das Auslaufen des Elektrolyts verhindern und die Brandgefahr stoppen.
Infiziert: Werden Akkus mit Viren versetzt, halten sie länger
Masse und Reichweite hängen bei Elektroakkus unmittelbar zusammen. Je leichter die Akkus sind, umso weiter kann etwa ein Elektroauto fahren. Die Suche nach den ultimativen Lithium-Ionen-Akkus ist daher längst zu einem internationalen Wettlauf geworden.
Materialforscher des Massachusetts Institute of Technology kamen so unlängst auf die ungewöhnliche Idee, Lithium-Sauerstoff-Batterien mit Viren zu infizieren. Die Viren, die die Forscher nutzten, fingen an, dünne Drähte in den Batterien zu bauen. Das erhöht die Leistung der Speicher.
Schleichend: Akkus verlieren ihre Lebensdauer, sobald sie die Fabrik verlassen
Wir wissen natürlich alle, dass Lithium-Akkus nicht ewig halten. Doch wusstet ihr, dass der Verschleiß der Akkus bereits vor dem ersten Einsatz beginnt?
Natürlich hängt die eigentliche Lebensdauer der Akkus stark von der inneren Ladung, der Nutzung als auch von der Außentemperatur und noch einigen anderen Faktoren ab. Doch der schleichende Tod beginnt bereits in dem Moment, in dem die Lithium-Ionen-Akkus ihr Produktionswerk verlassen.
Mit jedem Jahr, das nach der Herstellung der Lithium-Akkus vergeht, wird die Speicherkraft um 20 Prozent reduziert.
Das bedeutet auch: Achtet beim Kauf von gebrauchten (oder sehr günstigen) Akkus auf das Herstellungsjahr. Und: Wenn ihr euch ein Ersatzakku zulegt, solltet ihr dieses nicht erst dann nutzen, wenn der erste Akku den Geist aufgegeben hat, sondern am besten gleichzeitig und abwechselnd.
Tragisch: Lithium-Akku-Erfinder starb unter mysteriösen Umständen
Gilbert Newton Lewis gilt als der Vater der Lithium-Ionen-Batterien. Lewis unterrichtete Chemie an der Universität von Kalifornien, Berkeley. Im Jahr 1912 entwickelte er die Speichertechnologie, die wir heute als Lithium-Ionen-Akkus kennen. Doch den großen Erfolg seiner Erfindung bekam Lewis nie mit. Zu Lebenszeiten erhielt er nie den Chemie-Nobelpreis – obwohl er insgesamt 41 Mal nominiert war.
Umso tragischer ist sein Tod. Er wurde 1946 von einem Studenten tot in seinem Labor in Berkeley gefunden. Die offizielle Todesursache war „koronare Herzkrankheit“, ausgelöst durch einen Laborunfall.
Doch Gerüchten zufolge hatte er sich an seinem Todestag mit seinem größten Rivalen, Irving Langmuir, zum Mittagessen getroffen. Langmuir hatte 1932 einen Nobelpreis erhalten, was Lewis – der immer leer ausgegangen war – offensichtlich schon lange gewurmt hatte. Einige vermuten deshalb, dass Lewis nach dem Treffen so deprimiert war, dass er Selbstmord beging.