Der Private Mode von Firefox verhindert nicht nur, dass seine Nutzer von Trackern verfolgt werden. Er schützt sie ebenfalls komplett vor Werbung. Das möchte nun der Hamburger Werbespezialist Ad Defend ändern.
Wer im Private oder Inkognito-Modus surft, macht dies in der Regel bewusst. Schließlich erlauben es diese Browser-Einstellungen dem Nutzer, den Tracking-Technologien der Werbebranche zu entkommen.
Wer den kostenlosen Browser Firefox nutzt, bekommt von der Mozilla Corporation im Private Mode als Add-On noch ein weiteres Feature hinzu: einen Schutz vor Anzeigen. Der Browser blockiert von sich aus und ohne Download von Erweiterungen die Ausspielung von Werbung.
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Firefox ist in Deutschland relevant
Obwohl im internationalen Vergleich der Browser-Markt in der Zwischenzeit von Googles Dienst Chrome beherrscht wird, zeichnet sich in Deutschland ein anderes Bild.
Laut einer aktuellen Auswertung liegt Firefox (26 Prozent) hinter Google Chrome (34 Prozent) und vor Safari (20 Prozent) auf dem zweiten Rang der meistgenutzten Browser. Es ist also davon auszugehen, dass ein signifikanter Teil der deutschen Internet-Nutzer den Private Mode von Firefox nutzt.
Daran scheint sich das Hamburger Ad-Tech-Unternehmen Ad Defend allerdings zu stören. Wenn es nach der Meinung von Dominik Reisig geht, missbraucht Mozilla durch das Aussperren von Werbung ein Stück weit seine Macht.
Ad Defend gegen Nutzer und Entwickler
Der Geschäftsführer von Ad Defend ist davon überzeugt, dass ein nicht zu verachtender Anteil der Nutzer des Private Mode an Werbung interessiert ist.
„Die Werbeblockierung im Firefox Browser ist als Kollateralschaden zu werten, da Nutzer, die lediglich mehr Sicherheit und Privatsphäre suchten, sie automatisch in Kauf nehmen mussten“, erläutert der Manager.
Um diesem Eingriff von oben etwas entgegenzusetzen, hat Reisigs Firma Ad Defend eine Technologie entwickelt. Sie ermöglicht es Unternehmen, im eigentlich werbefreien Raum im Private Mode von Firefox Anzeigen auszuspielen. So sollen Advertiser die Reichweite der eigenen Kampagnen um bis zu fünf Prozent erhöhen können.
Dass sich Ad Defend damit gegen den Willen der Entwickler des Browsers stellt und vermutlich auch zahlreichen Nutzern Werbung ausspielt, die sie nicht sehen wollen, scheint dem Unternehmen nicht so wichtig zu sein.
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