Der 1. August 2017 ist für 50 Mitarbeiter des US-amerikanischen Tech-Unternehmens Three Square Market ein historischer Tag. An diesem Tag haben sie sich einen Reiskorn-großen RFID-Chip unter die Haut implantieren lassen. Eine Überwachung ist angeblich ausgeschlossen.
Das Tech-Unternehmen Three Square Market hat seinen Sitz im beschaulichen US-Bundesstaat Wisconsin. Der Unternehmenssitz befindet sich in River Falls, einer kleinen Stadt ungefähr 50 Kilometer entfernt von Minneapolis.
Präsident und Chief Operating Officer Patrick McMullan beschäftigt bei Three Sqaure Market derzeit rund 80 Mitarbeiter. Für diese war der 1. August 2017 ein besonderer Arbeitstag.
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Microchip-Implantate für Mitarbeiter
Zum Monatswechsel hatten die Angestellten die Option, sich einen Microchip implantieren zu lassen. Die kleine Technologie ist nicht größer als ein Reiskorn und wird unter die Haut zwischen Daumen und Zeigefinger injiziert.
Obwohl die Teilnahme am Programm für jeden Mitarbeiter freiwillig ist, hat sich bereits am ersten Tag mehr als die Hälfte (50 von 80 Angestellten) für das Implantat entschieden. Gegenüber der New York Times sagte Software-Ingenieur Sam Bengtson, dass dieser Schritt für ihn zu 100 Prozent vertretbar sei. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird das (das Implantieren von Chips, Anmerkung der Redaktion) nichts verhöhntes mehr sein, sondern normal.“
Andere Mitarbeiter stehen dem Eingriff kritischer gegenüber. Für diejenigen, die sich nichts einpflanzen lassen wollen, gibt es auch die Möglichkeit, den Chip in einen Ring oder ein Armband zu integrieren.
Gefährdet Three Square Market seine Angestellten?
Mit der Hilfe des RFID-Chips (Radio-Frequency Indentification) sollen die Mitarbeiter unter anderem ihr Mittagessen bezahlen, Türen öffnen und Zugang zu Computern und Druckern erhalten.
Wenn man den Aussagen von CEO Todd Westby glaubt, kann das Unternehmen über die implantierten Microchips keine persönlichen Informationen sammeln. „Es ist kein GPS-Tracking-Device. Es ist eine passive Technologie, die nur Daten weiterleiten kann, wenn sie abgefragt werden“, erklärt Westby im Interview mit Maggie Astor.
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Der Technologie-Professor Alessandro Acquisti ist nicht vollkommen von der neuen Technologie überzeugt. Im Gespräch mit der New York Times äußerte der Experte Zweifel an der Wirksamkeit der Sicherheitsverschlüsselung der Chips.
Außerdem ergänzt er: „Ein Microchip, der dir heute Zutritt zu einem Gebäude verschafft, kann theoretisch in Zukunft dafür genutzt werden, um die Toiletten- und Pausenzeiten der Mitarbeiter ohne ihre Erlaubnis zu überwachen.“
Von solchen Szenarien möchte bei Three Square Markets aktuell selbstverständlich niemand etwas wissen.