Wer in Deutschland einen Gebrauchsgegenstand verkaufen möchte, nutzt bislang in der Regel Ebay. Am Mitte August betritt Markt Zuckerberg den Platz. Über den Facebook Marketplace sollen dann auch in Deutschland Privatpersonen ihre Gegenstände verkaufen können. Ein Konzept mit Zukunft?
Ob es nun das nervige Sofa vor dem Umzug oder die alte Mikrowelle ist, macht kaum einen Unterschied.
Wer Gebrauchsgegenstände nicht mehr selbst braucht, bietet sie gerne im Internet zum Verkauf an. In Deutschland dominiert in diesem Bereich Ebay, in anderen Ländern muss definitiv der Name Craigslist auch fallen.
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Facebook Marketplace kommt nach Deutschland
Wie lange Ebay hierzulande den Verkauf von Gegenständen zwischen Privatpersonen bestimmen wird, könnte sich diesem Sommer zeigen.
Wie der Tagesspiegel aus einer internen Facebook-Quelle erfahren hat, bringt Firmenchef Mark Zuckerberg den Facebook Marketplace im August nach Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und in die Niederlande.
Schon einen Monat vorher sollen Facebook-Nutzer in Italien, Spanien, Portugal und Irland in den Genuss des neuen Features kommen. Eine offizielle Bestätigung von Facebook liegt bislang noch nicht vor. Allerdings wurde das Feature bereits im Oktober 2016 an Nutzer in den USA, Neuseeland, Australien und Großbritannien ausgerollt.
So funktioniert der virtuelle Marktplatz
Doch welches Geschäftsmodell steckt eigentlich hinter dem virtuellen Marktplatz? Der Facebook Marketplace fungiert im Prinzip wie ein Kleinanzeigenportal.
Auf der einen Seite stehen private Verkäufer, die einen neuen Besitzer für ihre Gegenstände (zum Beispiel ein Sofa) suchen. Auf der Seite steht ebenfalls eine Privatperson, die auf der Suche nach einem bestimmten Produkt ist. Diese beiden Interessengruppen führt Facebook in seinem neuen Feature zusammen.
Über den Marktplatz können beiden Parteien kostenlos Kontakt miteinander aufnehmen, über den Messenger Nachrichten verschicken und den Verkauf/Kauf abschließen.
Facebook verlangt keinerlei Provision, überlässt die Zahlungsabwicklung und den Versand der Waren allerdings auch vollkommen den Privatpersonen. Wer im Betrugsfall haftet, ist noch unklar.
Darum lohnt sich der Facebook Marketplace
Da der neue Service für den Nutzer vollkommen kostenlos ist und keine Unternehmen beteiligt sind, muss Facebook auf ein anderes Finanzierungsmodell zurückgreifen. Zwischen den Angeboten der Verkäufer bindet das soziale Netzwerk Werbeanzeigen ein.
Durch die Analyse der daraus resultierenden Klicks kann Facebook das Datenprofil eines jeden Nutzers mit aktuellen Informationen ergänzen. Wenn du nach einem neuen Sofa suchst, bist du selbstverständlich für eine große Zahl an Unternehmen interessant.
Da der Zeitraum der Suche meistens kurz ist, muss es Facebook gelingen, die Informationen seinen Werbepartnern möglichst schnell zur Verfügung zu stellen. Gelingt das nicht, tappt Facebook in die Retargeting-Falle, die so viele Nutzer bereits im Netz nervt.